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  • 28.04.2017 08:11

  • von Roman Wittemeier & Julia Spacek

"Alte Hasen" machen Druck: 500 PS sind nicht genug!

Neue Reifen, neues DRS und 500 PS Leistung als "erster Schritt": Die Haudegen Mattias Ekström und Timo Glock wollen DTM-Fahrzeuge mit noch mehr Power

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Maiwochenende startet die DTM mit zwei Rennen in Hockenheim in die Saison 2017. Neben einigen Änderungen am Rennformat und im Fahrerlager ("Gläserne Boxen") stehen vor allem die neuen Fahrzeuge im Fokus. Die Modelle Audi RS5 DTM, BMW M4 DTM und Mercedes-AMG C63 leisten ab sofort rund 500 PS und sind zudem mit neuen Hankook-Reifen und einem veränderten DRS ausgestattet. Dies soll für mehr Action auf den Strecken sorgen.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller, Jamie Green, Nico Müller, Mattias Ekström

Die Autos von Audi, BMW und Mercedes leisten ab diesem Jahr 500 PS Zoom

"Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber ich denke, der hätte noch radikaler sein müssen", urteilt BMW-Star Timo Glock. Audi-Kollege Mattias Ekström stimmt zu und ergänzt: "Noch 200 PS mehr würden auch gut tun." Der Schwede fährt in der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) mit einem 600 PS starken Audi S1. Dieses Fahrzeug bringt dem Racer am meisten Freude. "Lasst uns gerne sogar 650 PS machen", schlägt Glock vor, um die DTM in ein Leistungsfenster zu bringen, das der Serie angemessen wäre.

"Damit würden wir einen guten Schritt machen. Dann würde es noch anspruchsvoller. Klar, es ist jetzt schon anspruchsvoll, aber Aerodynamik hat noch zu viel Einfluss", meint der gebürtige Hesse. "650 PS und weniger Abtrieb sind grundlegende Dinge, die automatisch das Thema verbessern würden." Glock hat diesen Ansatz schon mehrfach artikuliert. Allerdings sind die Möglichkeiten mit den aktuellen Autos begrenzt. Aus den V8-Saugmotoren konnte man mit größeren Restriktoren nur 500 PS locken, ohne die Zuverlässigkeit nachhaltig zu gefährden.

Generell, so Glock, solle sich die DTM an den australischen V8-Supercars orientieren. "Die Tribünen sind voll. Es gibt mehr Action am Rennwochenende. Was passieren muss: Der Fan, der auf der Tribüne sitzt, muss am Sonntag heimgehen und sagen: 'Verdammt, das war die geilste Show, die ich je gesehen habe! Wo ist das nächste DTM-Rennen?' Das muss man erreichen", so der Ex-Formel-1-Pilot. "Deswegen sind wir hier. Nicht weil wir Spaß haben, im Kreis zu fahren. Wir wollen die Leute unterhalten und eine geile Show bieten."

Auf Grundlage eines solchen Spektakels würden sich Fragen wie beispielsweise nach der seit langer Zeit diskutierten Internationalisierung der DTM von selbst beantworten, meint Mattias Ekström. "Ich glaube nicht nur für mich ist wichtig, dass die Basis stimmt. Wenn du etwas attraktives anbieten kannst, dann schreien die Leute danach. Ob du international fährst oder nicht, das kommt dann von ganz alleine", so der schwedische Audi-Pilot.