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Nächster DTM-Rekord: Audi sichert sich Team- und Herstellertitel!

Welchen DTM-Rekord Audi auf dem Nürburgring aufstellte, wieso selbst die Piloten überrascht sind und wie BMW mit der erneuten Niederlage umgeht

(Motorsport-Total.com) - Audi sichert sich sechs Rennen vor Schluss den Herstellertitel in der DTM! Damit stellen die Ingolstädter einen neuen Rekord auf: Noch nie gelang es einer Marke seit der Neugründung der Traditionsserie im Jahr 2000, so früh die Krone abzusichern. Im Vorjahr hatte man dafür 14 statt zwölf Rennen benötigt, bei ebenfalls 18 Läufen - diese Rekordmarke hat man nun verbessert.

Titel-Bild zur News: Nico Müller

Großer Jubel bei Audi: Die Ingolstädter sind zum sechsten Mal Herstellermeister Zoom

Es handelt sich nach 2004, 2014, 2016, 2017 und 2019 um die sechste Hersteller-Krone für Audi. Nur Mercedes hat dies sieben Mal geschafft. Nach dem Nürburgring-Wochenende hält Audi in der Gesamtwertung nun bei 872 Punkten, während BMW nach zwei Saisondritteln mit 365 Zählern keine Chance mehr hat.

"Genau das war unser Ziel", frohlockt ein gut gelaunter Dieter Gass nach der Zieldurchfahrt. "Uns am Höhepunkt zu verabschieden und nicht nur den Herstellertitel zu gewinnen, denn die anderen sind immer noch nicht fixiert. Und darauf konzentrieren wir uns."

Wieso Audi auch die Teammeisterschaft nicht zu nehmen ist

Stimmt nicht ganz: Denn Audi ist dieses Jahr auch der Teamtitel nicht mehr zu nehmen. Nur noch die drei Audi-Teams Abt, Rosberg und Phoenix haben Chancen, wobei die der Truppe aus der Eifel nur noch theoretischer Natur sind. "Die Ergebnisse sprechen für sich", sagt Gass, dessen Truppe bislang in dieser Saison 24 von 30 Podestplätzen einfuhr und alle Pole-Positions holte.

Zudem hatte man mit zwölf Triumphen in Folge eine in der DTM nie dagewesene Siegesserie aufgestellt. "Nach drei harten Rennwochenenden am Stück hat nun jeder vor dem Endspurt eine kleine Verschnaufpause verdient", sagt Gass.

Dass man den Herstellertitel bereits nach zwei Saisondritteln im Sack hat, kommt auch für die Piloten überraschend. "Damit habe ich gar nicht gerechnet", sagt DTM-Leader Nico Müller. "Es liegen noch sechs Rennen vor uns - und jetzt schon diesen Titel zu holen, ist ein großes Statement. Da können wir uns nur bei all den Jungs und Mädels in Neuburg, Neckarsulm und Ingolstadt für ihre Bemühungen bedanken, die sie in dieses Projekt gesteckt haben."

Über 13 Monate seit letzter BMW-Pole

Der zweimalige Meister Rene Rast stimmt seinem internen Rivalen zu. "Vor allem in den vergangenen zwei Jahren hat Audi mit ziemlichem Vorsprung dominiert", sagt er. "Ich glaube, es war seit Monaten kein BMW mehr auf der Pole-Position. Das zeigt, wie stark unser Auto ist, im Qualifying, aber auch im Longrun."

Zur Erinnerung: Die bislang letzte BMW-Pole in der DTM gab es vor über 13 Monaten für Marco Wittmann in Brands Hatch. Audi könne auf den RS 5 "wirklich stolz sein", meint Rast. "Und wir können uns glücklich schätzen, so ein Auto fahren zu dürfen", sagt der Mindener, der dieser Tage nicht immer Freude mit seinem Dienstwagen hat.

Luxusprobleme, wenn es Abt-Audi-Pilot Robin Frijns geht. "Wir sitzen hier und sind manchmal frustriert über Platz zwei oder drei. Aber wir haben immer noch ein Tool, das es uns ermöglicht, gegeneinander zu kämpfen", sagt der Niederländer nach seinem zweiten Platz hinter Müller. "Sie haben uns ein Auto gegeben, mit dem wir spielen dürfen", freut er sich.

BMW gratuliert Audi zum Herstellertitel

Das ringt auch den Rivalen von BMW großen Respekt ab. "Wir müssen in diesem Jahr anerkennen, dass Nico Müller, Robin Frijns und Rene Rast die Messlatte darstellen", sagt Rudolf Dittrich, der bei BMW für die Fahrzeug-Performance verantwortlich zeichnet und Audi zum Gewinn des Herstellertitels gratuliert. "Für uns geht es jetzt an den kommenden Rennwochenenden darum, noch ein paar Highlights zu setzen."

Denn in München weiß man längst, dass man wie im Vorjahr keine Meisterschaft für sich entscheiden wird, was die Dominanz Audis seit der Einführung der Vierzylinder-Turbomotoren in der DTM Anfang 2019 eindrucksvoll unter Beweis stellt.