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Bergers Halbzeitfazit: "Man kann keinen besseren Sport bieten"

Die DTM hat sich 2017 mit Regeländerungen neu aufgestellt, der neue ITR-Chef Gerhard Berger analysiert diese zur Halbzeit - Zwei Themen liegen ihm am Herzen

(Motorsport-Total.com) - 10 von 18 Rennen sind entschieden, die DTM kann in der Sommerpause ein erstes Fazit ziehen. Der neue ITR-Chef Gerhard Berger ist grundsätzlich zufrieden mit der Entwicklung der Serie. Allerdings gibt es zwei Themen, die ihn besonders stören. "Alle Veränderungen haben funktioniert", beginnt der Österreicher im Interview mit 'ARD' sein Zwischenresümee.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Bergers erstes Fazit über 2017: "Alle Maßnahmen haben gewirkt" Zoom

Er zählt auf: "Ich finde das Thema mit den kalten Reifen super." Denn seit dem Beginn der Saison 2017 dürfen die neuen, weicheren Hankook-Pneus nicht mehr mit Heizdecken vorgewärmt werden. Die Piloten müssen das schwarze Gold in der Aufwärmrunde und nach dem Boxenstopp selbst in das optimale Temperaturfenster bringen. Mit dieser Regelung soll der Fahrer wieder mehr gefordert werden.

"Ich finde auch den Safety-Car-Restart gelungen", erklärt Berger. Auch dieser wurde ab diesem Jahr neu geregelt. Im Stile der IndyCars fahren die Piloten in einer Zweierreihe fliegend auf Start-Ziel zu. Nach einer Klarstellung auf dem Lausitzring gibt nun der Führende das Tempo vor. Außerdem helfe die Einschränkung des Boxenfunks, analysiert der Tiroler. "Alle Maßnahmen, die wir getroffen haben, greifen."

Drei Meisterschaftsführende hat die Saison 2017 bereits miterlebt. Derzeit liegen die Top 3, Mattias Ekström, Rene Rast und Lucas Auer, gerade einmal 14 Punkte getrennt voneinander. "Wir haben auch vielleicht den besten Motorsport, den es gibt. Wir sind jetzt bei Halbzeit, es können fünf oder sechs Fahrer die Meisterschaft übernehmen. Es wechselt ständig zwischen den Marken hin und her. Eigentlich kann man keinen besseren Sport bieten", freut sich Berger.

Sieben Piloten setzten sich in den ersten zehn Rennen durch, davon drei Mercedes-Fahrer (Auer, di Resta, Engel), zwei Audi- (Rast und Green) und zwei BMW-Piloten (Martin und Spengler). "Bis auf einen Punkt ist alles prima. Die DTM hat von zehn möglichen Punkten acht gemacht", pflichtet auch Experte Norbert Haug bei. Allerdings gibt es zwei Themen, die nach wie vor Diskussionsstoff bieten. "Wir unterscheiden zwei Themen: Das eine ist das Gewichtsthema, das andere, dass jeder gegen jeden bis zur letzten Runde fahren kann", so Berger.


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Denn am Moskau-Rennwochenende wurde an der Performance-Gewicht-Regel geschraubt, um danach wieder alles beim Alten zu belassen. Mit dem Durchschnitt von 28 Runden wird die Zuteilung der Performance-Gewichte bestimmt. Außerdem ist Berger die Stallorder-Debatte ein Dorn im Auge. Denn Audi übte in Moskau erstmals offensichtlich diese Taktik in diesem Jahr an. Strategiespielchen würden auf Kosten des Sports gemacht werden, so Berger. Den versucht der Österreicher gerade nach dem bevorstehenden Ausstieg von Mercedes neu aufzustellen.