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  • 07.05.2017 19:02

  • von Rebecca Friese & Julia Spacek

"Das endet im Chaos": Glock fordert Aufklärung über SC-Start

BMW-Pilot Timo Glock verlor beim DTM-Auftakt in Hockenheim die Führung nach neuem Safety-Car-Start und droht dem Rennleiter: "Spielen mit dir Katz und Maus"

(Motorsport-Total.com) - Es sollte eine der spektakulärsten Neuerungen der DTM werden: Der neue Safety-Car-Start im IndyCar-Stil. Jetzt wird er zum ersten Aufreger. Timo Glock fordert eine schnelle Aufklärung über das Prozedere, dass seiner Meinung nach im zweiten Rennen des Saisonauftakts in Hockenheim falsch ausgeführt wurde. Der BMW-Fahrer wurde von Audis Jamie Green überlistet und sieht den Rennsieger zu lasch bestraft.

Titel-Bild zur News: Jamie Green

Muss seine Ordnung haben: Der neue Safety-Car-Start lief nicht für alle rund Zoom

"Wenn oben auf grün geschaltet wird - erst dann dürfen wir beschleunigen", erklärt Glock, der beim Neustart gleich drei Plätze verloren hatte und im Rennen nur noch Achter wurde. "Vorher dürfen wir das Tempo nicht erhöhen. Das hat er aber gemacht."

Das war passiert: Nach einem Crash kam schon in der ersten Runde das Safety-Car zum Einsatz. Drei Runden später formierte sich das Feld in Zweierreihen, um den neuen Neustart durchzuführen. Gewünscht ist ein Tempo von 70 km/h während der Safety-Car-Phase. Als dieses Abbog, soll Green laut Glock schon auf 80- 90 km/h beschleunigt haben. Als die Ampel auf Grün sprang, hatte Green schon die Nase vorn.


SC-Restart: Glock verliert an Boden

Dafür wurde der Brite noch während des Rennens mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt. Im Regenchaos behielt er die erschlichene Führung. Glock aber hatte das Nachsehen, weil Green mit seiner frühen Beschleunigung die gesamte linke Reihe mit sich gezogen hatte.

Glock spricht mit Rennleitung

Glock trauert aber nicht nur seinen verlorenen Punkten nach. Der 35-Jährige fürchtet, dass die Regel für den Neustart nicht klar genug sind und es noch weitere Streitigkeiten geben wird. Deswegen suchte er nach dem Rennen gleich die Aussprache mit Rennleiter Sven Stoppe.

"Ich habe ihm gesagt: 'Du bist der Chef, du gibst die Regeln vor - nicht wir. Die Regeln sind klar. Und wenn du es nur bei einer Fünf-Sekunden-Strafe belässt, endet das in Zukunft im Chaos. Du musst ab jetzt eine klare Linie ziehen und ein klares Signal für den Lausitzring senden, dass das so nicht geht. Wenn du das nicht machst, spielen wir mit dir Katz und Maus'."

Greens Verhalten wurde von der Rennleitung auch nach dem Rennen noch einmal gründlich untersucht - ohne Konsequenzen. Er selbst tat den Vorfall auf dem Podium mit einem Schulterzucken ab. Er vermutet, Glock sei einfach zu spät aufs Gaspedal getreten. "Mein Fehler war, dass ich zu aggressiv aufs Gas gegangen bin, als es Grün wurde", erklärt Glock. "Da hatte ich kurz durchdrehende Räder, war im Limiter und der zweite Gang ging unsauber rein."

Ihm sind auch weitere Nachteile des neuen Prozedere aufgefallen: "Meiner Meinung nach sollte es so ablaufen, dass der Führende noch einen kleinen Vorteil hat. Oder er müsste das Tempo irgendwie vorgeben können. Der Zweitplatzierte sollte auf jeden Fall nicht schon vor der Linie die Nase vorne haben."

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