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  • 13.04.2017 15:16

  • von Julia Spacek

Mike Rockenfeller: "Es ist immer noch ein DTM-Auto"

DTM-Pilot Mike Rockenfeller erläutert die Änderungen an den neuen Autos und welchen Einfluss sie haben: "Es ist keine komplett andere Welt"

(Motorsport-Total.com) - In der DTM bricht 2017 eine neue Ära an: neue Führung, neue Regeln, neue Autos. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' gibt Mike Rockenfeller einen Einblick, was die Fahrer und Zuschauer aus technischer Sicht erwartet. Die Autos der Hersteller wurden über den Winter komplett neu entwickelt, doch "es ist keine komplett andere Welt, es ist immer noch ein DTM-Auto und hat ähnliche Charaktereigenschaften", weiß der Phoenix-Pilot.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller spricht über die Änderungen an den DTM-Autos Zoom

Die größte Änderung ist am neuen Hankook-Reifen zu spüren: "Der Reifen ist komplett anders, ganz klar. Das ist das, was dem Fahrer das meiste Feedback gibt, was Grip angeht." Die weicheren Reifen bauen schneller ab, weshalb das Reifenmanagement und das Geschick der Fahrer wieder mehr in den Vordergrund rücken.

"Die Reifen bauen nicht granatenmäßig ab wie ein Pirelli damals in der Formel 1. Auf dem Level fühle ich mich jetzt nicht, aber lassen wir uns überraschen", erklärt der Deutsche. "Jeder versucht, am Limit zu fahren, und dabei werden wahrscheinlich auch Fehler passieren." Doch der Grad des Reifenabbaus wird laut Rockenfeller von Strecke zu Strecke unterschiedlich sein: "Jeder wird versuchen, so konstant und gut wie möglich damit zu fahren."

Mehr Motorleistung deutlich spürbar

Neben den Rädern wurde auch an den Motoren gefeilt, die rund 30 PS mehr Leistung haben. "Das spürst du mehr, als man vielleicht denkt", sagt der 33-Jährige. Zwar wurde im Zuge der Änderungen im technischen Reglement die Aerodynamik reduziert, doch die daraus resultierenden Änderungen in der Fahrzeugentwicklung seien am Auto nicht so stark zu spüren: "So extrem merkst du das nicht. Der Reifen hat einen viel größeren Einfluss wie die Autoentwicklung."

Beim neuen, effizienteren Drag Reduction System (DRS) hingegen sind die Unterschiede im Vergleich zum vorherigen Klappflügel spürbar. "Die Hinterachse wird knifflig, deswegen sollte man möglichst nur geradeaus fahren mit offenem DRS. Groß zacken würde ich damit im Moment nicht", gesteht er.


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Rockenfeller: "Ich will Spaß haben!"

"Das DRS soll nicht so sein, dass du kommst, vorbeifährst und wieder einscherst. Es soll diesen Downforce-Verlust, den du hast, wenn du hinter einem Auto fährst, reduzieren und dir eine Möglichkeit zum Überholen geben. Und das tut es", so Rockenfeller.

Für die DTM-Saison 2017 hat er sich ein realistisches Ziel gesetzt: "Mein Ziel ist, dass ich das Gefühl habe, vorne mitzumischen. Zu wissen, ich habe die Pace und bin einer der besten Audis." Man wisse nicht, wo man im Vergleich zur Konkurrenz steht, denn die Testfahrten seien nicht aussagekräftig. "Das Auto siegt mega gut aus, aber die anderen sehen auch schön aus. Was man bei den Tests sieht, ist immer schwer zu deuten", fügt der Audi-Pilot hinzu.

"Ich will Spaß haben! Ich bin motiviert und ich freue mich auf die neuen Reifen und die Änderungen. Aber eine Platzierung kannst du bei uns nicht nennen. Natürlich würde ich gerne gewinnen und auf dem Podium stehen. Ich will das Gefühl haben, dass ich wieder dabei bin und es selbst in der Hand haben. Dann bin ich glücklich. Und dann ist es für mich auch total okay, wenn mich jemand auf der Strecke schlägt."


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