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  • 07.09.2016 14:47

  • von Roman Wittemeier

2017 nur noch 18 DTM-Autos: "Gutes Racing am wichtigsten"

Die Audi-Piloten Mike Rockenfeller und Jamie Green sehen die Reduzierung der Teilnehmerzahl in der DTM 2017 gelassen - Mehr PS für eine bessere Show?

(Motorsport-Total.com) - Seit sich eine Reduzierung des DTM-Starterfeldes zur Saison 2017 auf nur noch jeweils sechs Autos der drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes anbahnt, machen sich viele Piloten in der Szene ihre Gedanken. Für mindestens die Hälfte der Piloten stellt sich die Frage, ob in der kommenden Saison noch weiter in der DTM gefahren werden darf. Im laufenden Wettbewerb darf die Zukunftsangst keine Rolle spielen, aber im Hinterkopf werden die denkbaren Szenarien immer mitfahren.

Titel-Bild zur News: Gridgirls

Sehr schade drum: 2017 gibt es auch sechs Gridgirls weniger in der DTM Zoom

"Wenn ich noch dabei sein darf, dann bin ich happy. Meine Leistungen in den vergangenen Jahren waren gut, also bin ich hoffentlich auch im kommenden Jahr weiterhin dabei", sagt Jamie Green. Der Audi-Pilot ist auf Gesamtrang drei derzeit der beste Vertreter von Audi. Seine Chancen auf einem Verbleib im Kader der Ingolstädter sind hoch - ebenso gilt dies für seine Kollegen Edoardo Mortara, Nico Müller und Mattias Ekström.

"Wichtig ist, dass die Show gut ist und das Racing ebenso. Das ist viel wichtiger als die Frage, ob man nun 24 oder 18 Autos hat", meint Green. Aus Sicht des Briten müssen sich die Fans der DTM nicht vor weniger engem und spannenden Wettbewerb fürchten. "Im kommenden Jahr werden unsere Autos weniger Abtrieb, aber etwas mehr PS haben. Ich hoffe, dass dadurch das Racing besser wird", erklärt der Brite und deutet damit einige der Regeländerungen an, die im Hintergrund diskutiert werden.

Mehr PS, weniger Abtrieb: Rennen sollen spektakulärer werden

Bereits vor dem Beginn der diesjährigen Saison war eine Erhöhung der Motorleistung ein Thema gewesen. Man wollte 100 PS mehr, um die Fahrzeuge dadurch schwieriger kontrollierbar zu machen. Die Hersteller konnten sich jedoch nicht auf einen gemeinsamen Weg dorthin einigen. Eine Vergrößerung der Restriktoren ließe beispielsweise den Benzinverbrauch beim Auto einer Marke mehr ansteigen als bei den Fahrzeugen der anderen. Beim Thema Aerodynamik sucht man Lösungen, die sich auf Grundlage der aktuellen Autos einfach und kostengünstig umsetzen lassen.

"Wenn du geile Rennen hast, dann ist auch für die Zuschauer nicht wirklich entscheidend, ob du 18 oder 24 Autos hast. Das Starterfeld der MotoGP war auch nicht immer so voll. Trotz ist es an der Spitze immer geiles Racing gewesen", sagt Audi-Kollege Mike Rockenfeller. "Wir sind in der DTM auch schon mit weniger Autos gefahren. Das ging auch gut. Dass eine Reduzierung der Anzahl Fahrzeuge auch bedeutet, dass am Ende weniger Fahrer in der DTM engagiert sind, ist klar."

Rockenfeller gehört im Audi-Kader zu jenen Piloten, die für das kommende Jahr auf der DTM-Kippe stehen könnten. Es erscheint denkbar, dass der Le-Mans-Sieger von 2010 wieder auf die Langstrecke geht. "Warten wir erst einmal ab, was endgültig entscheiden wird", sagt er. "Viel wichtiger ist aus meiner Sicht, was man bezüglich Auto und Rennformat auf den Weg bringt, damit die Rennen spannender werden. Und auch ein neuer Reifen gehört dazu. Das wäre mir wichtig, wenn ich nächstes Jahr wieder fahre..."