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"Enttäuscht": Audi-DTM-Leiter kritisiert Mercedes-Taktik

Audi-DTM-Leiter Dieter Gass übt nach dem zweiten Rennen auf dem Nürburgring harte Kritik an Mercedes - Die Stuttgarter sollen gegen Absprachen verstoßen haben

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Miguel Molina den zweiten Lauf am Nürburgring gewinnen konnte, ist Audi der große Verlierer des DTM-Sonntags. Während die eigenen Titelkandidaten Edoardo Mortara und Mattias Ekström leer ausgingen, schnappte sich Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein zehn wichtige Zähler im Kampf um den Titel (zum Rennbericht) und liegt nun 37 beziehungsweise 38 Punkte vor seinen beiden Konkurrenten aus dem gegnerischen Lager.

Titel-Bild zur News: Dieter Gass

Audi-DTM-Leiter Dieter Gass ist mit dem Verhalten von Mercedes unzufrieden Zoom

Bei Audi ärgert man sich nach dem Rennen vor allem über die Teamorder, die Mercedes im zweiten Lauf auf dem Nürburgring aussprach. Im Zentrum der Kritik: Maximilian Götz und Daniel Juncadella, die von Mercedes wohl dazu angewiesen wurden, bewusst vom Gas zu gehen. So wurde Götz, der zwischenzeitlich sieben Sekunden vor Wehrlein lag, eingebremst und musste seine Position an den Tabellenführer abgeben.

Juncadella soll währenddessen Ekström bewusst aufgehalten haben, damit dieser keine Punkte holt. "Wir haben gemischte Gefühle", erklärt Audi-DTM-Leiter Dieter Gass nach dem Rennen. "Wir freuen uns für Miguel, der einfach mal einen Sieg verdient hatte, nachdem er schon fünfmal auf der Pole gestanden hatte. Bezüglich Edo und Mattias sind wir natürlich enttäuscht. Wir waren nicht gut genug, um unsere Chancen im Titelkampf zu erhöhen. So wird es nun sehr, sehr schwierig."

"Ich bin enttäuscht von dem, was ich hier gesehen habe. Wir hatten klar abgesprochen, dass wir hier sauberen Sport bieten. Zwei Hersteller haben sich daran gehalten, einer nicht - und der gewinnt auch noch am Ende die Titel", ärgert sich Gass und erklärt: "Schaut mal auf die Rundenzeiten im Rennen: Juncadella und Götz haben nicht immer das Tempo gebracht, das möglich gewesen wäre. Das sagt doch alles."

"Wir hatten klar abgesprochen, dass wir hier sauberen Sport bieten. Zwei Hersteller haben sich daran gehalten, einer nicht." Dieter Gass

Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz wehrt sich gegen diese Vorwürfe und erklärt: "Wir verstehen uns als Team. Ja, wir haben Absprachen getroffen. Ich bin der Meinung, dass wir nichts gesehen haben, was nicht den Absprachen entspricht. Wir haben nichts verlangsamt, keine Stopps verzögert. Wir haben Pascal nach vorn geholt, aber das ist das, was man im Titelkampf machen muss."