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  • 09.07.2015 11:14

  • von Stefan Ziegler

Vorschau: DTM 2015 in Zandvoort

Alles Wissenswerte zum vierten Rennwochenende der DTM-Saison 2015 in Zandvoort: Audi ist erneut der große Favorit, aber BMW hat die leichtesten Fahrzeuge

(Motorsport-Total.com) - Die Europa-Tournee der DTM-Saison 2015 beginnt. Und für die erste Station auf dieser Reise fahren Piloten und Teams an die Nordsee zum Circuit Park Zandvoort, einer Rennstrecke der "alten Schule". So wird der niederländische Dünenkurs jedenfalls von manchen Fahrern bezeichnet. Denn der 1948 eröffnete Kurs (die aktuelle Variante wird seit 1999 befahren) begeistert die Beteiligten jedes Jahr aufs Neue.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus

DTM in den Dünen: Zandvoort bietet eine malerische Kulisse für Motorsport Zoom

Warum? "Weil diese Rennstrecke viel Charakter hat", meint beispielsweise DTM-Spitzenreiter Jamie Green (Rosberg-Audi). Und deshalb sehen die Piloten auch gern darüber hinweg, dass Zandvoort nicht zu den modernsten Rennanlagen im DTM-Kalender zählt. "Aber der Kurs hat einfach alles, was eine richtige Rennstrecke haben soll", sagt Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi). Für ihn und für viele andere Fahrer ist Zandvoort schlichtweg "der Hammer" und wird oft als Lieblingsstrecke genannt.

Wohl auch, weil die Bedingungen dort besonders schwierig sind. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Nordsee-Strand spielen Wind und Sand in Zandvoort eine große Rolle. "Dadurch kann es manchmal etwas schwierig werden", meint Augusto Farfus (RBM-BMW) und sein Markenkollege Timo Glock (MTEK-BMW) ergänzt: "Wird Sand auf die Strecke geweht, wird es problematisch. Aber letztendlich sind die Bedingungen für alle gleich."

Für alle gleich ist auch das 4,307 Kilometer lange Asphaltband, das sich durch die Sanddünen windet und mit insgesamt 14 teilweise nicht einsehbaren Kurven aufwartet. Einige dieser Kurven, wie beispielsweise die Tarzan-Bocht, sind sogar überhöht. Auch deshalb werden die DTM-Autos, aber vor allem ihre Fahrer, in Zandvoort auf eine harte Probe gestellt. "In den schnellen Kurven haben wir die höchsten Fliehkräfte des Jahres, knapp unter 3g", erklärt Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi). "Das ist schon viel, wenn man unsere Autos bedenkt."

Marco Wittmann

Zandvoort ist eine der wenigen echten Fahrerstrecken im Kalender der DTM Zoom

Mehrmals pro Runde erreichen die Rennwagen über 200 km/h, am schnellsten werden sie mit rund 250 km/h auf Start und Ziel. Um direkt danach in eine der langsamsten Stellen des Kurses herunterzubremsen: Mit etwa 80 km/h geht es durch die Tarzan-Bocht, weitere zwei Male bewegt man sich ebenfalls unter 100 km/h. Hinzu kommt ein wechselhafter und durchaus in die Tage gekommener Streckenbelag. Die Piloten stört dies aber nicht: "Mit einem DTM-Auto ist Zandvoort fantastisch zu fahren", sagt Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW). "Es ist eine unglaublich tolle Strecke."

Und eine, auf der Audi wieder als Favorit an den Start geht. Nach vier Siegen aus sechs Rennen werden der Marke aus Ingolstadt die größten Chancen eingeräumt. "Aber Mercedes und BMW werden alles daran setzen, den Abstand auf Audi wettzumachen", sagt Robert Wickens (HWA-Mercedes). Das DTM-Reglement der Saison 2015 spielt BMW dabei in die Karten: Die Fahrzeuge aus München sind knapp 25 Kilogramm leichter als die der Konkurrenz, was laut der Rechnung von Timo Scheider (Phoenix-Audi) "etwas mehr als fünf Zehntel" pro Runde ausmachen kann (alle Informationen zu den Autogewichten in Zandvoort!).

Die DTM-Gesamtwertung (alle Tabellenstände hier abrufen!) wird nach drei Rennwochenenden von Green mit 81 Punkten angeführt. Auf den weiteren Plätzen folgen Zandvoort-Vorjahressieger Ekström (70) und Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes/67). Bester BMW-Fahrer in der Rangliste ist Bruno Spengler (MTEK-BMW) mit 27 Punkten auf Position neun.


Fotos: DTM am Norisring, Rennen


Audi führt in der Herstellerwertung mit 283 Punkten vor Mercedes (235) und BMW (88). In der Teamwertung liegt HWA-Mercedes 2 (103) knapp vor Abt-Sportsline-Audi (97) und Rosberg-Audi (91).

Daten und Fakten

Rennstrecke: Circuit Park Zandvoort
Streckenlänge: 4,307 km

Distanz Rennen 1: 40 Minuten plus eine Runde
Distanz Rennen 2: 60 Minuten plus eine Runde

Rundenrekord:
1:32.411 Minuten von Marco Wittmann (BMW/2014)

Die letzten Sieger:
2014: Mattias Ekström (Audi)
2013: Augusto Farfus (BMW)
2012: Edoardo Mortara (Audi)
2011: Mike Rockenfeller (Audi)
2010: Gary Paffett (Mercedes)

(Datenbank: Alle DTM-Rennen in Zandvoort!)

Zeitplan

Freitag, 10. Juli 2015
11:45-12:20 Uhr - Roll-out
15:45-16:30 Uhr - 1. Freies Training

Samstag, 11. Juli 2015
11:30-12:15 Uhr - 2. Freies Training
14:55-15:15 Uhr - 1. Qualifying
18:00-18:45 Uhr - 1. Rennen

Sonntag, 12. Juli 2015
09:45-10:00 Uhr - Warm-up
11:35-11:55 Uhr - 2. Qualifying
14:10-15:10 Uhr - 2. Rennen