• 06.03.2015 16:19

  • von Ryk Fechner

Als Maximilian Götz Hamilton und Vettel hinter sich ließ

Vettel, Hamilton, Rosberg: So liest sich die Liste von Gegnern, die Maximilian Götz in den Nachwuchsformeln schlug, doch Geldmangel verhinderte den Durchbruch

(Motorsport-Total.com) - Zugegeben: Mit 29 Jahren sind die meisten Profis eher im mittleren Rennfahreralter. Wenn alles glatt geht, finden sich neben Haus, Baum und Kindern auch eine Menge Pokale in den Vitrinen der Stars. Einer, der mit 29 Jahren erst anfängt, ist Maximilian Götz. Das Geld saß in den Nachwuchsformeln nicht immer so locker wie erhofft. Als er an Heiligabend von seinem bevorstehenden Stammcockpit bei Mücke in der DTM erfuhr, muss es ihm wie ein Befreiungsschlag vorgekommen sein.

Titel-Bild zur News: Maximilian Götz

Maximilian Götz hat die Gelegenheit, sein Talent in der DTM unter Beweis zu stellen Zoom

Zunächst sah alles danach aus, dass auch seine Karriere nach dem Bilderbuch verlaufen würde. Kart, Nachwuchsformeln, Königsklasse - aber es kam anders. Dem gebürtigen Ochsenfurter fehlte nach der Formel BMW das nötige Kleingeld, um im Spitzenfeld mitzumischen. Gegenüber der 'Speedweek' bemängelt er, dass die Formel 3 zu teuer sei: "Wenn du mittlerweile dort knapp 800.000 Euro hinlegen musst, wenn du vorne mitfahren willst, dann kann das nicht jeder."

Dass es Götz nicht am schieren Speed mangelte, belegt die Tatsache, dass er 2003 die Formel BMW für sich entschied - vor einem gewissen Sebastian Vettel, der damals noch Rookie war und erste 2004 zum Formel-BMW-Seriensieger avancierte. Als Teamkollege von Lewis Hamilton in der Formel 3 gelang ihm direkt ein Podiumsbesuch, doch ansonsten blieb es bei Duellen im Mittelfeld. "Es waren letztendlich zum Großteil die finanziellen Mittel, die verhindert haben, dass es weiterging", schildert Götz seinen Eindruck.

Diverse Unterbrechungen, Geldmangel und mehrere Teamwechsel sorgten letztlich dafür, dass es für Götz in der Formel 3 nie über den 14. Gesamtrang in der Meisterschaft hinausging. Doch im besagten Jahr 2004 befand sich Lewis Hamilton schon auf Rang fünf der Gesamtwertung. Allerdings hatte der Brite in seiner Karriere immer Top-Material zur Verfügung und wurde von McLaren gefördert.

"Nico Rosberg hatte ein gutes Backup von Zuhause. Sebastian Vettel hatte immer Red Bull als Sponsor. Und ich hatte meine Eltern und noch ein paar kleinere Partner. Dann das ganze Geld jedes Jahr zu organisieren, das ist nicht einfach", lässt der DTM-Rookie seine Vergangenheit Revue passieren. Neidisch auf die vier Formel-1-WM-Titel seines früheren Gegners Sebastian Vettel ist er dennoch nicht: "Sebastian ist wirklich einer der härtesten Piloten. Viermal Weltmeister, das muss man erst einmal nachmachen." Vom Kart über die Formel BMW bis hin zur Formel 3 gelang es Götz immer wieder, vor Vettel zu landen.


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Respekt für den Heppenheimer hat Götz trotzdem: "Er ist einer der ganz, ganz großen Fahrer und ich bin stolz, dass ich ihn damals schlagen konnte."