• 10.09.2014 08:33

  • von Stefan Ziegler

Was Wittmann so schnell macht

Marco Wittmann steht vor dem Titelgewinn in der DTM: Bruno Spengler erklärt, was seinen BMW-Markenkollegen in diesem Jahr so verflixt schnell macht

(Motorsport-Total.com) - Der Sieg beim Saisonauftakt in Hockenheim war ein erster Fingerzeig. Und recht schnell wurde klar: Marco Wittmann hat noch mehr in der Hinterhand. Beim drittletzten Saisonlauf hat er nun sogar die Chance, vorzeitig den Meistertitel einzufahren. Und das kommt nicht von ungefähr, denn von den bisherigen Rennen hat er nicht weniger als vier für sich entschieden. Sein Vorsprung ist gewaltig.

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann

Der Klassenprimus der DTM-Saison 2014: Marco Wittmann ist auf dem Weg zum Titel Zoom

Doch wie hat er binnen so kurzer Zeit so viele Punkte angehäuft? Was macht Wittmann in der DTM-Saison 2014, seiner zweiten in der Meisterschaft, so verflixt schnell? Sein BMW-Markenkollege Bruno Spengler versucht sich an einer Erklärung: "Er und sein Team haben bei jedem Rennen ein sehr gutes Setup gefunden." Und damit war Wittmann auf und davon, wie schon beim Auftakt in Hockenheim.

Eigentlich begann die Erfolgsstory des jungen Deutschen sogar schon eher, bei den Testfahrten vor Saisonbeginn. "Vom ersten Tag im M4 an hat es einfach richtig gut zusammengepasst", sagt BMW-Sportchef Jens Marquardt rückblickend. Bei RMG habe Wittmann eben genau die richtige Umgebung vorgefunden, um aufzublühen. Die Konkurrenz sieht's mit Missfallen: Gegen Wittmann ist kein Kraut gewachsen.

Die Konkurrenz zieht den Hut vor Wittmann

"Marco scheint derzeit einfach einen Vorteil gegenüber allen anderen zu haben", sagt beispielsweise Mercedes-Pilot Gary Paffett. "Seine Form ist einfach beeindruckend. Er hat derzeit einen guten Rhythmus. Und ich bin mir sicher, dass er den Lausitzring als neuer Champion verlässt, sofern kein technisches Problem oder dergleichen auftritt. Ich sehe nicht, dass es anders ausgehen wird."

Denn, und das ergänzt Spengler, Wittmann fährt 2014 von Erfolg zu Erfolg. "Was Marco so stark gemacht hat: Er war immer schnell, von Anfang an. Sein Auto hat gleich vom Freien Training an gepasst. Das war fast bei jedem Rennen so. Und wenn du ein Wochenende schon auf guter Basis anfängst, dann hast du einen Vorteil. Das war hier sicher der Fall", erklärt der frühere DTM-Champion.


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"Marco hat aber auch selbst gute Arbeit geleistet, keine großen Fehler gemacht und er ist wirklich sehr gut gefahren. All das bringt ihm dieses gute Ergebnis ein", meint Spengler. Und vor allem könne Wittmann auch dichthalten. Sein Setup ist offenbar Geheimsache, wie Spengler hinzufügt: "Ich habe ihn mal danach gefragt, aber er hat es mir nicht verraten. Aber das hätte ich an seiner Stelle genau so gemacht."

In der Ruhe liegt die Kraft

Doch der Eindruck täuscht offenbar: Der Erfolg hat Wittmann nicht verändert. "Er ist, wie er immer war. Und das ist auch gut so. Er ist ein ganz normaler Mensch", sagt Spengler über seinen BMW-Markenkollegen. Und auch BMW-Sportchef Marquardt lobt: "Obwohl er so jung ist, hat er einen kühlen Kopf und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er bleibt konzentriert und macht einfach seine Arbeit."

Und das weit besser als seine 22 Konkurrenten im DTM-Starterfeld. Das unterstreichen die Zahlen: In sieben Rennen hat Wittmann insgesamt 120 Punkte geholt. Das ist mehr, als seine beiden schärfsten Titelrivalen, die beiden Audi-Piloten Mattias Ekström (56) und Edoardo Mortara (56), zusammen erzielt haben! "Und das ist sehr beeindruckend für einen so jungen Mann", sagt Marquardt. "Marco leistet Herausragendes."