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  • 17.08.2014 17:07

Audi: "Wir haben uns ganz klar unter Wert verkauft"

Gemischte Gefühle bei Audi nach dem siebten DTM-Saisonrennen auf dem Nürburgring: Zwei Podestplätze, aber auch einige Crashs und vier Ausfälle

(Motorsport-Total.com) - Doppeltes Podium für Audi in der DTM: Auf dem Nürburgring holten Mike Rockenfeller (Phoenix) und Edoardo Mortara (Abt) vor 80.000 Zuschauern die Plätze zwei und drei. Entschieden wurde das siebte DTM-Rennen des Jahres bereits am Start: Während Mortara auf der rutschigeren Innenseite vom zweiten auf den dritten Platz zurückfiel, konnte sich Rockenfeller vom dritten auf den zweiten Platz hinter den Trainingsschnellsten Marco Wittmann verbessern.

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann

Marco Wittmann war am Nürburgring eine Nummer zu groß für Mike Rockenfeller Zoom

Bis ins Ziel blieben diese drei Positionen unverändert. 1,2 Sekunden hinter Wittmann überquerte "Rocky" im Audi RS5 die Ziellinie als Zweiter. Weitere zehn Sekunden dahinter folgte Mortara auf Rang drei. Rockenfeller und Mortara waren die einzigen beiden Audi-Piloten, die ihre guten Startpositionen auf dem Nürburgring in Punkte verwandelten.

Adrien Tambay fiel im Startgetümmel auf den 16. Platz zurück und verpasste am Ende als Elfter knapp einen Punkt. Jamie Green fuhr nach dem Start auf Rang vier, wurde jedoch später bis auf Position 15 durchgereicht, nachdem sein Audi bei mehreren Berührungen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die vier anderen Audi-Piloten mussten ihre Autos nach Kollisionen vorzeitig abstellen.

Mattias Ekström wurde bereits in der Startrunde von Timo Glocks BMW getroffen. Dabei wurde die Hinterradaufhängung seines Autos beschädigt. Miguel Molina fing sich bei einer Berührung am Start einen Reifenschaden ein und musste seinen Audi nach nur vier Runden ebenfalls parken. Timo Scheiders Auto wurde in Runde sieben von Mercedes-Pilot Robert Wickens in den Rennwagen seines Markenkollegen Nico Müller geschoben. Beide Audi-Fahrer mussten kurz darauf aufgeben.

Wolfgang Ullrich (Audi-Sportchef): "Wenn man am Start fünf Autos unter den besten Sechs hat, sind die Plätze zwei und drei zu wenig. Wir haben uns heute ganz klar unter Wert verkauft. Wir werden die Pause bis zum Lausitzring nutzen, um bei den letzten drei Rennen der Saison besser auszusehen. In der Fahrerwertung ist eine Vorentscheidung gefallen. Aber in der Herstellerwertung ist noch alles möglich."


Fotos: DTM am Nürburgring


Dieter Gass (Leiter DTM): "In der DTM zwei Fahrer auf dem Podium zu haben, ist grundsätzlich ein gutes Ergebnis. Glückwunsch an Mike und Edo. Dass es nur die beiden geschafft haben, ihre guten Startpositionen zu nutzen, ist natürlich nicht befriedigend. Wir haben unser Ziel, das Rennen zu gewinnen, nicht erreicht. Zudem haben wir viele Autos verloren - gerade beim Rennstart. Vier von acht Autos durch Kollisionen zu verlieren, tut weh."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Abt-Sportsline): "Ganz glücklich sind wir mit diesem Rennen nicht, denn wir haben in der ersten Runde zwei Autos unverschuldet verloren. Es ist zwar schön, dass Edo auf dem Podium stand und wir in der Meisterschaft Zweiter und Dritter sind. Aber so richtig befriedigt uns das nicht. Wir hatten etwas anderes erwartet. Aber wir hatten keine Siegchance und müssen daran arbeiten, dass sich das ändert."


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Ernst Moser (Teamchef Phoenix): "Erst einmal das lachende Auge: Wir freuen uns riesig über den zweiten Platz von 'Rocky'. Vor allem konnte er am Schluss auch noch Wittmann attackieren. Wenn das Rennen noch ein paar Runden länger gedauert hätte, hätte er ihn vielleicht noch bekommen. Eine fehlerlose Leistung. Wir sind zurück. Bei Timo sind wir das Risiko eingegangen, auf Standard-Reifen zu starten. Er hat sich gut aus den Tumulten herausgehalten und war führender Standard-Fahrer. Dann kam diese Aktion des Mercedes, die ihn das Rennen gekostet hat. Punkte wären allemal möglich gewesen."

Arno Zensen (Teamchef Rosberg): "Das war nicht unser Rennen. Jamie kam am Start nicht gut weg, hat gleich ein paar Teile verloren. Die ganzen Berührungen mit Konkurrenten, die er hatte, waren nicht förderlich. Das Auto war mit Sicherheit ziemlich angeschlagen. Er hat bis zum Schluss gekämpft, aber mehr war nicht drin. Bei Nico war es sehr schade. Er hatte die Geschwindigkeit, aber dann gab es diese dumme Aktion. Wickens ist Scheider reingefahren und der hat dann Nico getroffen. Das war sehr ärgerlich."

Mike Rockenfeller (Phoenix/2.): "Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Das war ein Wochenende, wie es sein soll. Natürlich hatte ich die Hoffnung, Marco Wittmann mit zehn Kilogramm weniger im Auto zu schlagen. Das hat leider nicht geklappt. Aber ich bin ehrlich: Platz zwei ist ein schönes Ergebnis. Das hätten wir häufiger dieses Jahr hinbekommen sollen. Ich gehe mit einem guten Gefühl in die kommenden Rennen und gebe mein Bestes, solange noch alles offen ist. Schauen wir, was dabei herauskommt."


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Edoardo Mortara (Abt/3.): "Ich hatte ein gutes Rennwochenende hier am Nürburgring. Die Wochenenden vorher waren sehr schwierig. Das Rennen war nicht unbedingt perfekt. Mein Start hätte besser sein können - von der rechten Seite ist es aber immer schwieriger. Am Ende war ich aber sehr zufrieden. Ich hoffe, so geht es bei den nächsten Rennen weiter."

Adrien Tambay (Abt/11.): "Ich hatte am Start kein Glück, denn ich wurde angeschoben und habe viele Plätze verloren. Mein Auto war hinten beschädigt, es war ein hartes Rennen, aber ich habe gekämpft und versucht, noch das Beste aus der Situation zu machen und viele Plätze aufgeholt."

Jamie Green (Rosberg/15.): "Alles, was falsch laufen konnte, ist falsch gelaufen. Ich hatte einen schlechten Start und habe gleich ein paar Teile von meinem Auto verloren, als ich einem Zweikampf zwischen Miguel und Timo nicht mehr ausweichen konnte. Auf Options-Reifen fehlte mir einfach die Geschwindigkeit im Gegensatz zu den Autos vor mir. Viele Fahrer haben mich überholt. Dann hatte ich einen harten Zweikampf mit Farfus. Mein Auto war danach noch stärker beschädigt. Ab dem Zeitpunkt war es schwierig, die Motivation hochzuhalten. Auf Standardreifen lief es dann ein bisschen besser. Leider bin ich nicht in die Top 10 gekommen."

Nico Müller (Rosberg/ausgefallen): "Es war frustrierend, denn das Rennen hat richtig gut begonnen. Ich war der Schnellste auf Standard-Reifen und hatte gute Chancen, am Ende des Rennens Plätze gutzumachen. Das Auto hat sich sehr gut gefühlt, ich konnte an Timo vorbeigehen. Eine halbe Runde später wurde er von hinten angeschoben und traf mich. Damit war das Rennen leider beendet."

Timo Scheider (Phoenix/ausgefallen): "Ich wusste, es würde schwierig, auf den Standard-Reifen zu starten. Ich habe mein Bestes gegeben und hatte einen guten Start. Nach zwei Runden war alles sortiert und es lief gut. Dann habe ich mich gegen Robert Wickens verteidigt, er verpasste den Bremspunkt und ist mit stehenden Rädern in mich hineingefahren. Ich flog ab und traf Nico Müller, damit waren wir beide aus dem Rennen. Es war schade, denn wir hatten Chancen auf Punkte. Es war eine dumme und überflüssige Aktion von Robert."

Miguel Molina (Abt-Sportsline/ausgefallen): "Es war nicht das beste Rennen in meinem Leben. Ich ärgere mich, über das, was in der ersten Kurve passierte ist."

Mattias Ekström (Abt-Sportsline/ausgefallen): "Ich hatte einen guten Start und auch in den ersten Kurven lief es nicht schlecht. Dann gab es einen Kontakt mit anderen Fahrzeugen und mein Auto war beschädigt. Ein Wochenende zum Abhaken."