• 02.08.2014 22:36

Audi denkt nur noch an "Schadensbegrenzung"

Nur Jamie Green war vorn mit dabei: Audi steht nach dem Qualifying in Spielberg vor einem großen Fragezeichen und will wenigstens noch Punkte retten

(Motorsport-Total.com) - Eng, enger, DTM: Beim Qualifying auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg waren die Zeitabstände selbst für DTM-Verhältnisse noch knapper als sonst. Jamie Green verpasste im Audi RS5 des Teams Rosberg die Pole-Position um hauchdünne 91 Tausendstelsekunden. Trotzdem musste sich der Brite mit Startplatz sechs begnügen. Green schaffte am Samstagabend bei sommerlichen Temperaturen als einziger Audi-Pilot den Sprung in die Top 10.

Titel-Bild zur News: Jamie Green

Audi-Speerspitze in Spielberg: Jamie Green fuhr in die Top 10 des Qualifyings Zoom

Timo Scheider startet als zweitbester Audi-Fahrer von Position 14. Mattias Ekström teilt sich die achte Startreihe mit seinem Teamkollegen Miguel Molina. Mike Rockenfeller, als 14. eigentlich zweitbester Audi-Pilot im Qualifying, wird aufgrund einer Strafe aus Moskau jedoch um drei Startpositionen zurückversetzt. Er nimmt das Rennen gemeinsam mit Nico Müller aus Startreihe neun in Angriff. Adrien Tambay und Edoardo Mortara schieden als 20. und 21. bereits im ersten Qualifying-Abschnitt aus - für beide eine ungewohnte Erfahrung.

Dieter Gass (Leiter DTM): "Das war natürlich für uns heute ein recht enttäuschendes Qualifying und es ist alles andere als das, was wir uns hier zum Ziel gesetzt und erwartet hatten. Wir sind hierher gekommen mit Fahrzeugen, die von der Gewichtssituation her gut platziert sind. Auf eine Strecke, auf der wir traditionell sehr gut unterwegs waren - auch in Jahren, in denen unsere grundsätzliche Fahrzeug-Performance auf anderen Kursen nicht so gut war wie in dieser Saison."

"Edo Mortara hat zum Beispiel in dem für uns schwierigen Jahr 2012 auf dem Red-Bull-Ring gewonnen. Entsprechend ist das Ergebnis heute noch schwerer zu verdauen, weil es im Moment noch keinen klar erkennbaren Grund gibt, warum das Qualifying für uns so gelaufen ist."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Abt-Sportsline): "Wir sind natürlich sehr unglücklich mit dem Qualifying. Wir haben alles versucht, aber die Pace war einfach nicht da. Es hilft jetzt auch nicht, wenn wir den Kopf in den Sand stecken. Morgen ist Rennen und ein anderer Tag. Jetzt hoffen wir das Beste und werden versuchen, Schadensbegrenzung zu machen und uns noch einigermaßen in die Punkte zu retten."


Fotos: DTM in Spielberg


Ernst Moser (Teamchef Phoenix): "Es ist schon etwas frustrierend, nur einen Audi unter den besten 13 Autos zu haben. Wir konnten uns gegenüber dem Freien Training nicht steigern, was der Konkurrenz gelungen ist. Wenn wir ein Zehntel schneller gewesen wären, wären wir unter den besten Acht gewesen. Doch das haben wir leider nicht geschafft - und deshalb stehen wir so weit hinten."

Arno Zensen (Teamchef Rosberg): "Es ist natürlich schön, den besten Audi zu stellen. Platz sechs - Gratulation an Jamie und seine Jungs. Guter Job! Das mit Nico war natürlich schade: Es gab einen Defekt an der Lichtmaschine oder an der Batterie - das müssen wir noch analysieren. Schade, denn er war ja in Q2."

Jamie Green (Rosberg/6.): "Für Audi ist das natürlich eine Überraschung. Wir hätten nie gedacht, dass wir hier nicht die richtige Performance haben. Ich persönlich habe wohl einen ganz guten Job gemacht. Genau wie das Team mit dem Setup meines Autos. Ich habe die Pole-Position um weniger als eine Zehntelsekunde verpasst. Echt seltsam: Meine Kollegen tun sich so schwer und für mich wäre - mit einer perfekten Runde - sogar die Pole drin gewesen. Normalerweise sind wir im Rennen stärker als im Qualifying. Von Startplatz sechs ist auch ein Sieg drin. Also bin ich optimistisch."

Timo Scheider (Phoenix/14.): "Ich starte mitten im Feld und ich war drittbester Audi-Fahrer im Qualifying. Aber es ist natürlich enttäuschend, so weit hinten zu stehen. Wir müssen das jetzt analysieren und im Rennen kämpfen."

Mattias Ekström (Abt-Sportsline/15.): "Sicherlich ist es etwas enttäuschend, so weit hinten zu stehen. Ich hoffe, dass wir morgen eine bessere Pace für das Rennen haben."

Miguel Molina (Abt-Sportsline/16.): "Heute Morgen dachten wir, dass wir gut für das Qualifying gerüstet sind. Doch dann stimmte die Pace nicht. Aber das Rennen ist morgen - und wir hoffen auf ein gutes Rennen. Wir müssen für die Zukunft die Augen öffnen, denn die Mitbewerber waren schneller."

Mike Rockenfeller (Phoenix/17.): "Ich glaube, es war heute mehr möglich. Jamie hat es gezeigt. Leider lief es im zweiten Qualifying-Segment etwas unglücklich für mich, denn Jamie hat vor mir etwas verlangsamt und ich war dann zu nahe an ihm dran. Sonst wäre vielleicht die Top 10 oder die Top 8 möglich gewesen. Es ist sehr eng, wir müssen uns jetzt die Daten anschauen. Ich muss ja in der Startaufstellung noch drei Plätze zurück und starte nur von Platz 17. Aber ich gebe nicht auf - und das Rennen ist erst zu Ende, wenn die Zielflagge fällt."


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Nico Müller (Rosberg/18.): "Ich konnte wegen eines technischen Defekts in Q2 keine Runde fahren. Das tat etwas weh, denn ich hatte ein problemloses Q1 und hoffte auf einen Platz unter den Top 10. Jetzt wünsche ich mir ein gutes Rennen."

Adrien Tambay (Abt/20.): "Es gibt nicht viel zu sagen. Ich habe alles gegeben. Wir müssen analysieren, was heute schief lief, denn wir haben keine Fehler gemacht. Jetzt müssen wir für das Rennen arbeiten."

Edoardo Mortara (Abt/21.): "Das ist nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht hatte, denn Spielberg ist eine meiner Lieblingsstrecken im DTM-Kalender. Ich hatte Verkehr in meinen beiden Stints und ich konnte mich nicht verbessern. Wir waren aber auch zu langsam, müssen generell an der Pace im Qualifying arbeiten. Wir müssen jetzt für das Rennen eine gute Lösung finden."