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  • 01.06.2014 08:24

  • von Stefan Ziegler

Haug fordert "freies Fahren" bei Regenrennen

Kein Boxenstopp-Zwang und keine Rundenlimitierung bei Regenrennen: Norbert Haug wünscht sich eine Ausnahmeregelung für nasse Bedingungen

(Motorsport-Total.com) - Sobald ein Rennen als Regenrennen deklariert wurde, sind die Reifenregeln hinfällig. Dann müssen die Piloten nicht mehr länger beide Mischungen fahren und müssen auch nicht an die Box, um ihre Pneus wechseln zu lassen. So ist das zumindest in der Formel 1. In der DTM läuft es aber anders: Die Meisterschaft hält auch bei nassen Bedingungen an ihrem Pflicht-Boxenstopp samt Reifenwechsel fest.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Mehr Flexibilität für die Strategen im Nassen: Das wünscht sich Norbert Haug für die DTM Zoom

Das hat beim Regenrennen in Oschersleben, das ohnehin sehr turbulent war, für zusätzliche Verwirrung im Starterfeld gesorgt. Denn sämtliche Fahrer mussten aufgrund der Regeln im zweiten Renndrittel an die Box fahren, obwohl dazu keine Notwendigkeit bestanden hat - die Reifen hätten noch mehr Runden hergeben. Dass trotzdem gestoppt werden musste, stört unter anderem Norbert Haug.

Der frühere Mercedes-Sportchef sagt bei 'Sportschau.de': "Das neue Rennformat mit nur einem Stopp ist zweifellos überschaubarer und garantiert Positionskämpfe auf der Strecke statt Strategiekämpfe an der Boxenmauer. Aus meiner Sicht könnte aber bei Regenrennen auf Reifen- und Rundenlimitierungen verzichtet werden, sodass Reifen- und Boxenstopp-technisch jeder machen kann, was er will."

Damit könnten die Fahrer und ihre Teams bei Regenrennen eine sinnvolle Strategie absolvieren und würden die Fans nicht mit eigentlich unnötigen Boxenstopps überfordern. Doch Mercedes-DTM-Leiter Wolfgang Schattling winkt ab: Die Pflichtstopp-Regelung der DTM brauche man nicht zu hinterfragen. Er meint vielmehr: "Reglement ist Reglement. Wir können das ja nicht vom Wetter abhängig machen."


Fotostrecke: Die neuen DTM-Regeln für 2014

BMW-Sportchef Jens Marquardt zeigt sich indes offen für eine Diskussion. "Wir haben ja immer gesagt: Wir wollen es einfacher machen, besser verständlich für den Zuschauer", sagt er. Bei solchen Bedingungen, wie sie in Oschersleben vorgeherrscht hätten, würden sich aber "fast zu viele Optionen" ergeben. "Ich hoffe", so Marquardt weiter, "es bleibt bei diesem einen Regenrennen. Dann stellen sich diese Fragen nicht."