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  • 07.07.2013 07:51

  • von Christian Schrader

Wittmann: "Zähne zeigen" und bei Papa arbeiten

DTM-Rookie Marco Wittmann möchte wieder in die Punkte fahren, dem Gegner keinen Raum schenken und eventuell im Familienbetrieb aushelfen

(Motorsport-Total.com) - Für BMW-MTEK-Pilot Marco Wittmann ist es ein gelungener Start in seine erste Tourenwagensaison als Stammfahrer. In den ersten drei Rennen konnte der Rookie punkten, der Start liest sich vielversprechend: Neunter, Vierter, Zweiter. In der Lausitz musste der Fürther dann aber seinen ersten Rückschlag verkraften, als er nach Problemen das Rennen auf dem 21. und damit vorletzen Rang beendete. Dennoch zeigt sich Wittmann zufrieden, verweist dabei auf die Findungsphase seines neuen Teams und erklärt den Unterschied zwischen der DTM und den Formel-Serien. Und als Ausgleich schraubt er bei seinem Vater im Familienbetrieb.

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann

Marco Wittmann möchte seinen Gegnern keinen Raum schenken und "Zähne zeigen" Zoom

Mit 32 Punkten aus den ersten drei Saisonläufen begann das Jahr für Wittmann vielversprechend. "In diesem Sinn habe ich auf jeden Fall mehr erreicht als erhofft", berichtet er 'Motorsport-Total.com'. "Gerade die ersten drei Rennen liefen für uns beinahe perfekt", fügt er hinzu und fasst seine ersten Erlebnisse als Stammfahrer in der Tourenwagenserie zusammen: "In Hockenheim war der Start nach dem Qualifying zwar schwierig, ich bin dort aber dennoch in die Punkte gefahren. In Brands Hatch bin ich knapp am Podium vorbeigeschrammt. In Spielberg bin ich dann mit Rang zwei aufs Podium geklettert. Die Form war toll und für mich auch sehr zufriedenstellend."

"Gut, in der Lausitz hatten wir einen kleinen Dämpfer", hadert Wittmann. "Wir hatten da generell unsere Schwierigkeiten, alle BMW-Fahrer", fügt er hinzu. Der MTEK-Pilot weiß: "So ein Wochenende muss man dann natürlich genau analysieren, schauen, dass man es das nächste Mal besser macht oder auch seine Erfahrungen dadurch sammelt. Man muss es auch zu einem gewissen Zeitpunkt abhaken, zum nächsten Rennen hin fiebern und sich vorbereiten."

Zuvor kannte Wittmann nur Formel-Autos im Rennbetrieb

Im vergangenen Jahr war Wittmann Testfahrer im BMW M3. Seine ersten vier Rennen als Stammfahrer waren für ihn nicht nur insgesamt erfolgreich, er hat dabei auch eine Menge gelernt: "Alleine schon dieser Renn-Rhythmus in der DTM und die Fights in den Tourenwagen", zählt er auf und betont: "Ich bin bisher nur im Formel-Sport unterwegs gewesen. Von daher sind auch die Abmessungen im Kampf mit den Konkurrenten ganz anders. Auf den Gebieten habe ich viel gelernt", sagt der Vizemeister der Formel-3-Euroserie von 2010 und 2011.

Im Vergleich zu seinen Anfängen im Motorsport ist laut Wittmann "natürlich die Zusammenarbeit zwischen den Ingenieuren und den Mechanikern wesentlich höher und professioneller als in den Nachwuchsklassen". Obwohl der Unterschied groß ist, hebt er hervor: "Bisher ist mir das ganz gut gelungen und wir konnten es ganz gut meistern. Die Erfolge waren bisher schon da. Von daher hoffe ich natürlich, dass es so weitergeht, dass der Dämpfer in der Lausitz einmalig war und dass wir beim Heimrennen am Norisring wieder voll angreifen können."


Fotos: Marco Wittmann, DTM auf dem Lausitzring


Angreifen möchte Wittmann seine Gegner dabei im wahrsten Sinne des Wortes. "Ja klar, die kleinen Feinberührungen gehören in der DTM auf jeden Fall mit dazu. Sie sind auch wesentlich leichter zu machen, weil doch weniger kaputt geht als in einem Formel-Auto." Auch da hat Wittmann Neuland betreten. Gewisse Hemmungen für ehemalige Formel-Piloten kann er jedoch nicht konkret ausmachen. "Das ist schwer zu sagen", gibt er an. "Vor der Saison habe ich mich auch gefragt, wie es wirklich sein würde. Solche Situationen muss man aber wirklich auf sich zukommen lassen. Du gehst ja nicht ins Rennen und sagst dir: 'So, dem fahre ich jetzt in die Karre.'"

"Du gehst ja nicht ins Rennen und sagst dir: So, dem fahre ich jetzt in die Karre." Marco Wittmann

Fürther will "Zähne zeigen"

Zu viel Ehrfurcht vor den routinierteren Konkurrenten möchte Wittmann aber auch nicht zeigen. "Ich habe gesagt, dass auch ich als Rookie da nicht klein beigebe, sondern auch mal die Zähne zeige", gibt er sich kämpferisch und verweist auf seinen ersten Feinkontakt in Spielgerg mit Audi-Pilot Edoardo Mortara. "Das gehört einfach dazu", sagt er und fügt hinzu: "Bisher hat es wirklich prima funktioniert würde ich behaupten. Ich hoffe natürlich, dass wir mit dieser Linie weitermachen können und die Form aus den ersten drei Rennen für die anstehenden Rennen bestätigen können."

"Ich habe gesagt, dass auch ich als Rookie da nicht klein beigebe, sondern auch mal die Zähne zeige." Marco Wittmann

Verbesserungswürdig schienen die Boxenstopps der Mannschaft, doch auch da sieht Wittmann seit dem Rennen auf dem Lausitzring Fortschritte. "Gerade an meinem Auto, was ich gesehen habe, hatten wir zwei Stopps unter 3,5 Sekunden", betont er. "Da lief es schon sehr gut muss ich sagen, die Truppe wird immer besser", lobt er seine Jungs und hebt hervor: "Man muss es auch so sehen: Unser MTEK-Team ist neu, wir haben uns erst im Winter zusammengeschweißt und die Mechaniker auch. In dieser kurzen Zeit haben wir schon viel erreicht und viel zusammengebracht."

Aushilfe im elterlichen Betrieb

"Man sieht ganz eindeutig den Fortschritt vom ersten Rennen in Hockenheim zum vierten Rennen in der Lausitz", berichtet er weiter. "Die Pace und die Performance sind da", so Wittmann, und "es geht in die richtige Richtung". "Man muss den Jungs natürlich auch die nötige Zeit geben, weil es einige Teams gibt, die schon eine gewisse Zeit in der DTM sind und die haben in den vergangenen drei Jahren nichts anderes gemacht. Von daher sind wir auf einem guten Level, auf einem guten Stand und hoffen, dass wir Rennen für Rennen dazulernen und uns weiterentwickeln", sagt er.

"Die Pace und die Performance sind da." Marco Wittmann

Die Sommerpause hat Wittmann zunächst mit den Tests in der Lausitz verbracht, die restliche Zeit aber nach eigenen Aussagen zunächst "nicht so verplant": "Ich habe auch keinen Urlaub gebucht. Es ist eher spontan. Ich helfe auch nach wie vor ein bisschen bei meinem Vater im Betrieb als Karosseriebauer aus. Da nehme ich ab und zu den Schraubenschlüssel in die Hand", berichtet er mit einem Lächeln. Ansonsten lässt er alles auf sich zukommen, wie er betont und nennt abschließend doch noch einen kleinen Urlaubsplan: "Ein paar Events für BMW absolvieren und dann die Tage bis zum Norisring zählen." Lange ist es nicht mehr hin...

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