powered by Motorsport.com
  • 02.06.2013 19:48

  • von Dominik Sharaf

HWA: Nächste Episode der "Leiden des Gary P."

Der Vizemeister glaubt, dass die Kommissare mit zweierlei Maß gemessen hätten - Wickens beklagt mysteriösen Positionsverlust, Merhi bekennt sich unschuldig

(Motorsport-Total.com) - Es ist lange her, dass ein DTM-Rennen abgewunken wurde und Gary Paffett nichts zu beklagen hatte. Auch am Sonntag in Spielberg musste der Kummerkasten für den chronisch geplagten Briten aufgestellt werden. Nach Rang neun, von dem er auch gestartet war, ärgert sich der 34-Jährige: "Wenn man bedenkt, wie einige andere Fahrer mit mir umgegangen sind, bin ich überrascht, dass ich später bestraft wurde." Paffett spielt auf eine Zwei-Sekunden-Penalty an, die er gleich zu Beginn bekam.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett hat in dieser Saison nicht viel zu lachen, dafür aber zu klagen Zoom

Grund war das Abdrängen von BMW-Konkurrent Martin Tomczyk. Folgenlos blieben dagegen Manöver, die Filipe Albuquerque und Robert Wickens zuvor gegen ihn fuhren sowie zahlreiche Rempler, die er in der Schlussphase einzustecken hatte. Doch es gibt auch positive Töne auf Paffetts Klaviatur - oder auch nicht: "Meine Pace schien im Vergleich zur Spitze recht gut zu sein. Ich hatte einen sehr guten Start, wurde dann aber in Kurve drei nach draußen gedrückt und verlor zwei Positionen."

Auffällig war, dass das C-Coupé mit beiden Reifenmischungen gut umging, beim Taktikschach hat HWA aber offenbar noch Nachholbedarf: "Leider konnten uns einige Fahrer mit einer anderen Strategie überholen. Das Problem vom Samstag kostete mich heute einige Positionen", bilanziert Paffett mit Verweis auf die Motorenpanne und stimmt in diesem Punkt mit Wickens, am Ende Zwölfter, überein: "Leider verlief mein Rennen nicht nach Plan. Ich kann noch nicht nachvollziehen, wie ich von Platz sieben auf zwölf zurückfallen konnte."

Der Kanadier lag lange unter den Top 6, ging an die Box und schon war das Malheur passiert: "Ich hing nirgends im Verkehr fest und machte keine Fehler. Auch mein Auto fühlte sich nicht anders an als gestern. Das müssen wir bis zum nächsten Rennen genau analysieren", fordert der Kanadier. Dabei kann er sich wohl mit Roberto Merhi zusammentun, der nach Platz 20 von einem "schwierigen Wochenende" mit einem "enttäuschenden Ergebnis" spricht. Für den Spanier gab es außerdem mal wieder Kollegenschelte.

Robert Wickens

Wickens schien während des Rennens in ein schwarzes Loch gefahren zu sein Zoom

Die entsprechenden Situationen sieht der 22-Jährige anders, allen voran wenn es um seinen Lieblingsgegner aus BMW-Reihen geht: "Im Rennen hatte ich einige spannende Zweikämpfe. Einer davon war das Duell gegen Martin Tomczyk. Aus meiner Sicht war es eine unglückliche Situation, für die ich eine Zehn-Sekunden-Strafe erhalten habe. Aber ich glaube, dass wenn man sich die Szene in der Wiederholung genauer anschaut, man durchaus geteilter Meinung sein kann", relativiert Merhi, der mit besserer Startposition Punkte für "möglich" gehalten hätte.