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  • 02.05.2013 10:52

  • von Dominik Sharaf

Mercedes' Sixpack ist Gass ein Dorn im Auge

Der Audi-Rennleiter deutet an, dass der Konkurrent gegen eine Absprache verstoßen hätte - Wolff sieht keine Opposition gegen die Verkleinerung

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen zwei Jahren hat es für Mercedes nicht geklappt mit einem DTM-Titel. Seit dem Winter jedoch präsentieren sich die Stuttgarter mit reichlich Schwung: Eine neue Führungsstruktur mit drei Verantwortlichen an der Spitze, vielen jungen, hungrigen Fahrern im Kader und allen voran mit nur noch sechs Autos nach dem Aus für Persson. Was die Marke mit dem Stern als große Errungenschaft feiert und sich deutlich mehr Wettbewerbsfähigkeit verspricht, stößt offenbar aber nicht nur auf Gegenliebe.

Titel-Bild zur News: Dieter Gass (Chefingenieur)

Mann für Klartext: Dieter Gass übt sich in neuer DTM-Funktion nicht in Zurückhaltung Zoom

Dieter Gass jedenfalls meint: "Wir bedauern sehr, dass Mercedes nur noch sechs Autos einsetzt." Der Audi-Rennleiter hatte sich die Sache anders vorgestellt und offenbar auf ein Gleichgewicht der Hersteller gehofft, wie es die Planungen des DTM-Dachverbandes ITR wohl auch skizziert hatten: "Das war eigentlich nicht so vorgesehen, denn es sollten in diesem Jahr 24 Autos sein", rechnet Gass drei mal acht und weiß um eine Ausnahme: "Man hatte im vergangenen Jahr BMW dies zugestanden zum Einstieg."

Die Münchener haben für 2013 nachgelegt und ihr Aufgebot mit der Gründung des Teams MTEK, dessen Boliden Timo Glock und Marco Wittmann pilotieren werden, auf acht Fahrzeuge aufgestockt. Vor diesem Hintergrund zeigt sich Audi-Mann Gass skeptisch, ob das Beispiel Mercedes Schule machen sollte: "Man wird im Verlauf der Saison darüber diskutieren, wie man in Zukunft damit umgeht." Drängend dürfte diese Frage spätestens dann werden, wenn 2015 die angekündigten japanischen Hersteller kommen.

Toto Wolff erklärt die Entscheidung für die Verkleinerung im Gespräch mit den 'Stuttgarter Nachrichten' damit, dass nur die vier HWA-Autos tatsächlich um Siege hätten mitfahren können. "Letzten Endes geht es um Ressourcen, und was ich sicherstellen wollte, ist, dass unser gesamtes Fahrerfeld konkurrenzfähig ist", meint der neue Mercedes-Motorsportchef. Das verbliebene Kundenteam Mücke ist nun wesentlich enger an die inoffizielle Werksmannschaft aus Affalterbach angebunden.


Fotos: Audi RS5 DTM: Designs 2013


Wolff überrascht, wenn er sagt: "Weil wir jedoch nicht von acht auf vier Autos gehen wollten, haben wir uns für diesen Zwischenschritt auf sechs Autos entschieden." Ein Zwischenschritt wohin? Etwa einem Quartett? Das dürfte Gass und seinem BMW-Pendant Jens Marquardt gar nicht schmecken. Auch Wolff räumt ein: "Der Konsens zwischen den Herstellern ist, dass wir alle mit acht Autos fahren wollen. Bei uns ging es in diesem Jahr aber nicht anders, das respektieren auch alle", sieht sich der Österreicher nicht in Schwierigkeiten.