• 29.05.2013 14:57

  • von Dominik Sharaf

Audi: Wenn ein Kunde nicht mehr König ist

In den Reihen der Ingolstädter scheinen die Leistungsträger unter den Teams längst Phoenix und Rosberg zu heißen - Mattias Ekström sieht Nachholbedarf bei Abt

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Laufsieg Mike Rockenfellers in Brands Hatch scheint Audi in der DTM-Saison 2013 auf der Höhe des Geschehens angekommen. Wirklich? Schließlich blieben die übrigen sieben Protagonisten der Ingolstädter ähnlich blass wie schon beim Auftakt in Hockenheim. Mattias Ekström war als Siebter bester Pilot seiner Marke hinter Rockenfeller, im Badischen hatte Timo Scheider die Rolle inne - als Sechster aber nicht geglänzt. Am kommenden Wochenende in Spielberg soll sich das ändern.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Gewohntes Bild? Phoenix scheint schneller als die interne Abt-Konkurrenz Zoom

Dieter Gass unterstreicht: "Es geht darum, daran zu arbeiten, nicht nur ein Auto vorne dabei zu haben", so der neue Audi-Rennleiter über die Ziele für das Steiermark-Gastspiel. Wegen des eingefrorenen technischen Reglements betrachtet er jede Verbesserung des RS 5 DTM als Fleißarbeit: "Der Teufel liegt im Detail", meint Gass und sieht die Zeit, die die Einsatzteams mit dem Auto an der Strecke verbringen, als Schlüssel zu mehr Tempo und damit auch zu besseren Ergebnissen.

Allerdings ist das Testen in der DTM streng limitiert, die Vorbereitungszeit am Rennplatz durch den neuen Zeitplan stark verkürzt. Diese knifflige Aufgabe scheint Phoenix derzeit am besten zu lösen, im Vorjahr holte die Rosberg-Truppe mit Edoardo Mortara die einzigen beiden Audi-Erfolge des Jahres. Den Eindruck, dass die vier Autos und fünf Meistertitel starke Abt-Crew bisher als Nummer-eins-Mannschaft in der Flotte segelte, führt Gass auf die Zeit zurück, als die restlichen Teams mit Vorjahresmodellen ausrückten.

Diese Situation ist jedoch seit 2012 passé. "Offiziell hat das nie jemand gesagt", erteilt der neue Rennleiter einem vermeintlichen Bonus für die Kemptener eine entschiedene Absage. Generell gäbe es keine Unterschiede in der Behandlung von Abt, Rosberg und Phoenix seitens des Herstellers, so Gass. Er misst der Verschiebung im internen Leistungsvergleich lediglich die Relevanz bei, dass Audi für identische Voraussetzungen sorge: "Ich sehe das weder positiv noch kritisch."


Fotos: Abt-Audi-Sportsline, DTM in Brands Hatch


Unter dem Strich steht für Gass eine erfreuliche Kernbotschaft der jüngsten Ergebnisse: "Wir haben acht Audi, die auf gleichem Niveau fahren können und sollen." Ekström geht mit den von Abt gezeigten Leistungen kritisch um: "Es ist eine gute Frage, ob Abt das beste Audi-Team ist. Betrachtet man das vergangene Rennen, waren wir es definitiv nicht", bilanziert der Schwede im Gespräch mit 'TouringCarTimes' und erkennt einen Ansporn: "Wie zu sehen, hat Mike es drauf. Es liegt also an uns, unsere Topform zu finden und es ihm gleichzutun."