• 28.03.2013 21:23

  • von Dominik Sharaf

Wehrlein: Am Boden bleiben, um auf das Podium zu klettern

Der Mercedes-Rookie will die Erwartungen nach seinem starken Testdebüt dämpfen, macht aber aus seinen ehrgeizigen Zielen für die Saison keinen Hehl

(Motorsport-Total.com) - Wer hat eigentlich gesagt, dass man im Motorsport Erfahrung braucht, um erfolgreich zu sein? Am Donnerstag in Barcelona ließ der jüngste DTM-Pilot der Geschichte aufhorchen: Pascal Wehrlein. Bei seinem Debüt im C-Coupé erzielte der 18-Jährige auf dem Circuit de Catalunya die zweitschnellste Zeit des Tages. "Es ist ein tolles Gefühl", sagt der Mann, der 2012 in der Formel 3 der Shootingstar war. Wehrlein ist allerdings zurückhaltend und spricht davon, dass es "ganz gut geklappt" habe.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Breite Brust: Pascal Wehrlein würde 2013 gerne Champagner spritzen Zoom

Er ist bemüht, die Euphorie um sein Resultat zu bremsen: "Dass ich Zweitschnellster war ,ist natürlich toll, aber ich bleibe am Boden und kann das richtig einordnen", meint Wehrlein mit Blick auf die geringe Aussagekraft der Tests, die von den Teams mit unterschiedlichen Setups, Spritmengen und Reifenmischungen bestritten werden. "Für mich als Neuling ist es erst mal wichtig, dass ich viel lernen und für die Saison mitnehmen kann. Ich denke, wir haben heute viele Erkenntnisse gesammelt, die uns weiterbringen."

Seine Fortschritte in der DTM fördern soll ausgerechnet Ralf Schumacher. Mit seinem Rücktritt vom aktiven Motorsport hatte der Ex-Formel-1-Pilot Wehrlein den Weg in die DTM überhaupt erst geebnet, jetzt ist er in der sportlichen Leitung des Mücke-Teams tätig. "Man bekommt natürlich ein paar Tips von Ralf, die einem als Rookie sehr hilfreich sind", schildert Wehrlein 'DTM.TV' und wird plötzlich doch selbstbewusster als geglaubt: "Mein persönliches Ziel ist es, auch mal auf das Podium zu fahren."

Schumacher, dessen genaue Funktion im Team noch nicht feststeht, will dabei eifrig helfen und für den Erfolg des verkleinerten Fahrerkaders sorgen: "In diesem Jahr ist es ja so, dass wir sechs Autos haben und da wollen wir natürlich sicherstellen, dass alles soweit wie möglich in die Meisterschaft eingreifen können", so der 37-Jährige, der sich auch ein Modell mit einem Titelkandidaten und fünf Unterstützern vorstellen kann. "Da hoffe ich, meinen Beitrag leisten zu können", sagt Schumacher, der in Barcelona an der Strecke ist.


Fotos: Mücke-Mercedes, DTM-Testfahrten in Barcelona