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  • 01.06.2012 13:41

Rockenfeller: "Ich bin derselbe wie vorher"

Audi-Pilot Mike Rockenfeller hat den Le-Mans-Crash aus dem Vorjahr hinter sich gelassen und greift 2012 voll an: Brands Hatch war nur der Anfang

(Motorsport-Total.com/SID) - Mit Platz drei zuletzt in Brands Hatch hatte sich Mike Rockenfeller auf dem DTM-Podium zurückgemeldet. Beim vierten Saisonrennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg will "Rocky" den Aufwärtstrend von Audi fortsetzen. Seinen schweren Unfall im vorigen Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans hat Rockenfeller längst abgehakt. "Ich bin derselbe wie vorher", sagt er im Interview.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller ist die neue Speerspitze im Meisterteam Phoenix-Audi

Frage: "Mike, Platz drei zuletzt in Brands Hatch war für dich das erste Podiumsergebnis seit längerer Wartezeit. Hattest du zwischendurch mal Zweifel daran, wieder in diese Regionen kommen zu können?"
Mike Rockenfeller: "Nein, ganz und gar nicht. Ich habe mich im Audi A5 DTM vom ersten Moment an sehr wohl gefühlt - und auch im Team Phoenix, für das ich ja schon 2010 in der DTM gefahren bin und das ich auch von den Einsätzen mit dem Audi R8 LMS sehr gut kenne."

"Mein Ziel für dieses Jahr war ganz klar, um den DTM-Titel zu kämpfen. Das ist es nach wie vor, auch wenn der Saisonstart für Audi insgesamt nicht ganz so optimal verlaufen ist. Aber wir arbeiten hart dafür, bald wieder ganz vorne zu sein."

Frage: "Du warst im vorigen Jahr gut in die Saison gestartet, doch dann kam der schwere Unfall in Le Mans. Wie sehr hat diese Erfahrung im weiteren Verlauf des Jahres noch nachgewirkt? Wie geht man als Rennfahrer mit so einem Ereignis um?"
Rockenfeller: "Als Rennfahrer weiß man, dass Unfälle passieren können. Zum Glück ist der Sicherheitsstandard im Motorsport heute viel höher als früher."

"Vor ein paar Jahren wäre es undenkbar gewesen, einen Unfall, wie ich ihn in Le Mans hatte, praktisch unverletzt zu überstehen. Audi hat schon immer größten Wert darauf gelegt, besonders sichere Autos zu bauen. Dafür bin ich sehr dankbar. Verändert hat sich für mich durch den Unfall aber eigentlich nichts. Ich bin derselbe wie vorher."

Frage: "Zu Beginn dieser Saison lag Audi ein gutes Stück hinter Mercedes und Rückkehrer BMW. In Brands Hatch warst du als erster Audi-Pilot 2012 in Schlagdistanz zur Spitze. Was war der Grund für den schwierigen Start und wie kann man die Lücke zur Konkurrenz schließen? Was ist in Spielberg möglich?"
Rockenfeller: "In der DTM ist grundsätzlich immer alles möglich - vor allem, wenn man sieht, wie knapp die Zeitabstände sind. Wir reden ja nicht über Sekunden, sondern über Zehntel, Hundertstel und Tausendstel. Und gerade das macht es so schwierig."

"Wir sind eigentlich mit einem ganz guten Gefühl zum ersten Rennen nach Hockenheim gekommen. Aber als jeder seine Karten aufgedeckt hat, hat man gesehen, dass uns ein paar Zehntel fehlen. Wir arbeiten hart dafür, den Rückstand aufzuholen. In Brands Hatch ist uns schon ein Schritt gelungen, und ich bin zuversichtlich, dass wir auch in Spielberg Fortschritte machen werden. Ob es ganz nach vorne reicht, bleibt abzuwarten - denn auch unsere Gegner entwickeln ja weiter."


Fotos: DTM in Spielberg


Frage: "Du bist vor dieser Saison vom Audi-Werksteam Abt zurück zum Team Phoenix gewechselt. Was hat sich für dich dadurch verändert?"
Rockenfeller: "Ich fahre im Team, das im vergangenen Jahr den DTM-Champion gestellt hat, und fühle mich sehr wohl bei Ernst Moser und seiner Mannschaft. Auch mit meinem Renningenieur Jürgen Jungklaus verstehe ich mich prima. Die Phoenix-Truppe, die sich auf zwei Autos konzentriert, ist natürlich etwas kleiner als die Abt-Mannschaft, die vier Autos einsetzt - im vergangenen Jahr sogar fünf. Aber ich sehe das nicht als Nachteil. Ohnehin arbeiten wir bei Audi alle sehr eng zusammen und mit offenen Karten."

Frage: "Ein Jahr zuvor war Martin Tomczyk genau diesen Weg von Abt zu Phoenix gegangen und dann Meister geworden. Du fährst jetzt in seinem Meister-Design von 2011. Ist das ein besonderer Ansporn?"
Rockenfeller: "Ich werde oft darauf angesprochen. Mir gefällt das Schaeffler-Design persönlich sehr gut. Aber wichtiger ist, dass ich mich in meinem Auto wohl fühle - da ist das Design natürlich nicht entscheidend. Und motiviert bin ich immer, egal, welche Farben mein Auto hat."