Ekström: "Drag-Race mit zwei Haarnadeln"

(Motorsport-Total.com) - Freud und Leid für Audi an einem extrem heißen ersten Trainingstag in Nürnberg: Während Mattias Ekström die Tagesbestzeit in 49,893 Sekunden auf den glühenden Asphalt knallte, sorgten seine Markenkollegen Miguel Molina und Edoardo Mortara für Kleinholz - der Spielberg-Sieger bescherte gleich zwei Mal. Wolfgang Ullrich nennt die Session "besonders wichtig", weil die DTM in dieser Saison noch nie bei so hohen Außentemperaturen auf die Strecke gegangen ist.

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Mattias Ekström war am Freitag der schnellste Mann auf Nürnbergs Straßen

Der Motorsport-Chef der Ingolstädter bemerkt: "Das hat sogar dazu geführt, dass die Strecke aufgebrochen ist und das Training für einige Zeit unterbrochen werden musste." Für den mit reichlich Norisring-Erfahrung gesegneten Ekström kein Grund zur Irritation. "Man hat Dreck bis in die Unterhose, weil die Strecke noch ziemlich 'grün' und dreckig ist. Aber wir haben heute - wie immer hier am Freitag - viel gelernt", bilanziert der Tagesschnellste.

Neue Teile bei Audi

Nicht ganz so positiv dürfte die Bilanz von Molina und Mortara ausfallen, die ihre Autos jeweils ein Mal im Schöller-S in die Leitplanke warfen. Der Italiener machte dazu noch in der Grundig-Kehre Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung. Am Ende standen für die Unglücksraben die Ränge sieben und 17 zu Buche. Zweitbester Audi-Pilot war Timo Scheider auf Rang sechs.

Den Mechanikern steht also eine Menge Arbeit bevor. "Jetzt gilt es, die Autos so vorzubereiten, dass sie von den Bremsen und Reifen her dieses heiße Wochenende und vor allem das Rennen einigermaßen gut überstehen können", gibt Ullrich die Marschrichtung vor.

Ekström blickt mit Vorfreude auf die kommenden Tage: "Ich bin schon sehr gespannt, wo wir morgen damit im Qualifying stehen werden." Optimistisch stimmen dürfte den Schweden, dass Audi am Lausitzring kürzlich eine Reihe neuer Teile getestet hat. "Es gab nicht viele Gelegenheiten,Dinge auszuprobieren und es wird interessant, welchen Effekt wir erzielen", so Ekström. Den Norisring hält er aber "nicht für den idealen Kurs" für eine Standortbestimmung.

Norisring: Zwischen Monaco und NASCAR

"Er ist sehr, sehr unterschiedlich vergleichen mit anderen Stationen der DTM. Eigentlich ist es ein Drag-Race mit zwei Haarnadeln und einer Schikane", analysiert Ekström, der Höchstgeschwindigkeit, Traktion und die Bremsen für Schlüsselfaktoren hält. Die Aerodynamik spiele ohne schnelle Kurven kaum eine Rolle. Dennoch kann der 33-Jährige dem Standort etwas abgewinnen. "Das Monaco der DTM, obwohl es wirklich mehr NASCAR ist."

Die Vorliebe Ekströms für den US-Ovalsport, den er genau wie den Norisring mit vielen Runden, großen Tribünen und stehender Luft verbindet, ist hinlänglich bekannt. Und deshalb sollte man den Schweden am Wochenende auf der Rechnung haben. "Jedes Mal, wenn ich hier gefahren bin, gab es einen abgebrochenen Spiegel", schmunzelt er und bemerkt: "Wenn du ohne Kratzer durch das Wochenende kommst, warst du entweder ziemlich gut oder nicht schnell genug."

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Viele Runden und große Tribünen: Wie NASCAR, findet Ekström Zoom

Was die Meisterschaft angeht, schreibt Ekström nach vier Läufen einem Mercedes-Fahrer die Favoritenrolle zu. "Gary Paffet hat einen großen Vorteil, den er sich redlich erarbeitet hat, weil Mercedes ihm ein konkurrenzfähiges Auto in die Hand gegeben und er alles richtig gemacht hat." Er und Audi würden sich Woche für Woche verbessern, Rennen gewinnen und das Podium erklimmen wollen.