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  • 04.06.2012 16:09

  • von Dominik Sharaf

BMW im Pech: Hockenheim reloaded

Nur Tomczyk konnte das Potenzial des M3 ausschöpfen: Was die Münchener in Spielberg wirklich zu leisten imstande gewesen wären, ging im Karbonschrott unter

(Motorsport-Total.com) - Kein Zweifel: Nicht erst seit Bruno Spenglers Sieg am Lausitzring ist BMW in der DTM angekommen. Diesen Eindruck festigte das Wochenende in Spielberg allen mit dem Qualifying, allerdings ließen die Münchener in der Breite Rennspeed und -glück vergangener Läufe vermissen und schienen zumindest auf dem Red-Bull-Ring erstmals hinter der Ex-Krisenmarke Audi zu stehen.

Titel-Bild zur News: Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor), Joey Hand

Congratulations, Joey: Marquardt gratulierte Hand erstmals zu Punkten

Ausnahme: die RMG-Mannschaft, die mit Martin Tomczyk den ersten Podiumsplatz einfuhr und mit Neuling Joey Hand auf Rang neun erstmals Meisterschaftszähler holte. Da gratuliert auch Jens Marquardt: "Ich freue mich sehr für das Team RMG, das heute mit beiden Fahrern eine starke Vorstellung gezeigt hat", lobt der BMW-Motorsportdirektor die Truppe um Teamchef Stefan Reinhold.

Farfus nicht in der Lausitz-Form

Der sprach nach dem Rennen in der Steiermark davon, dass Tomczyk mit einer perfekt umgesetzten Strategie bewiesen habe, dass er ein wahrer Champion sei. Hand hatte nach dem starken Qualifying und Startposition fünf sogar einen Podiumsplatz spekuliert, lieferte aber das vielleicht spektakulärste Rennen aller Piloten ab. Im besten Fall hat das junge Team dazugelernt und fährt nun dauerhaft in diesen Regionen.

Oder es ergeht ihm wie Augusto Farfus, der ebenfalls einen ereignisreichen Sonntag erlebte. Für die RBM-Truppe von Bart Mampaey hamsterte er auf Rang zehn den letzten Zähler, knüpfte jedoch nicht an die Leistung an, die ihm noch auf dem Lausitzring gelang. Zum BMW-Pechvogel avanciert Andy Priaulx: Der dreifache Tourenwagen-Weltmeister wurde in Kurve eins vom abfliegenden Christian Vietoris abgeräumt und schied zum zweiten Mal in dieser Saison früh aus.

Kein Wehklagen bei Marquardt

Auch Schnitzer-Kollege Dirk Werner hatte Pech, als er sich sein Fahrzeug in der gleichen Szene stark beschädigte und wenig später aufgeben musste. Und Spengler? Der Kanadier war der dritte Unfallfahrer, der sich mit Funkenflug mehr schlecht als recht durch die Steiermark schleppte. Insgesamt erinnerte der Sonntag auf dem Red-Bull-Ring an den Saisonauftakt in Hockenheim, als BMW nach viel Feindkontakt nicht sein wahres Potenzial zeigen konnte.

Marquardt genoss es dennoch, die M3 erstmals in Spielberg auf der Strecke zu sehen - was umso mehr für BMW spricht, schließlich konnten Audi und Mercedes auf Referenzdaten aus dem Vorjahr zurückgreifen. "Auch das vierte Rennen der Saison hat wieder bewiesen, dass die DTM 2012 an Spannung kaum zu überbieten ist", betont er und spricht von "teils harten Attacken". Wehklagen? Bei Marquardt Fehlanzeige.

Bruno Spengler

Bruno Spengler konnte sich der Meute mit einem havarierten BMW nicht erwehren Zoom

Die anstehende Pause bis Juli will der Motorsport-Direktor nutzen: "Das gibt unserer Mannschaft die Gelegenheit, nach den anstrengenden Wochen und Monaten etwas zu Atem zu kommen. Wir werden uns konzentriert und mit vollen Akkus auf den nächsten Saisonhöhepunkt auf dem Norisring vorbereiten", blickt Marquardt voraus. Und darauf hoffen, dass Weiß-Blau nicht zum dritten Mal in der Schusslinie steht.