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  • 05.05.2012 16:26

  • von Dominik Sharaf

Haug: "Das Rennen ist eine andere Sache"

Der Mercedes-Motorsportchef freut sich über den engen Konkurrenzkampf in der DTM - Drehen Paffett und Green am Sonntag auf?

(Motorsport-Total.com) - Norbert Haug sieht seine Farben, die Gary Paffett als Vierter und Jaime Green als Sechster als einzige Piloten unter den Top 10 vertreten, in der Lausitz noch nicht geschlagen: "Das Qualifying ist eine Sache, das Rennen die andere. Das Wetter könnte auch eine Rolle spielen", prognostiziert der Mercedes-Motorsportchef im 'Ersten'. "Gary gewann in Hockenheim von Platz sechs aus, und ich denke, er hat morgen genauso wie Jamie Siegchancen. Aber das gilt in diesem hochklassigen Feld wohl für ein Dutzend Starter."

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Umgeben von starker Konkurrenz: Haug hatte auch mit BMW gerechnet

War der Auftakt mit den starken Briten am Sonntag ein Präzedenzfall? "In Hockenheim waren wir im Rennen deutlich vorne. Ich glaube nicht, dass das jedes Mal der Fall sein wird. Dafür, dass wir im Qualifying nicht die Stärksten sind, haben wir uns wacker geschlagen."

Und so dominiert die Freude über faszinierenden Motorsport: "Dieses Qualifying war ein Krimi. Ich denke, wir haben eine erstklassige und spannende DTM-Saison. So soll es sein. Es soll zwischen den drei Marken gut abgehen." Drei Marken unter den ersten vier Startern auf dem Eurospeedway untermauern diese Hoffnung.

Das neue Reglement in der DTM scheint tatsächlich Früchte zu tragen. Bester Beweis war der zweite Qualifikationsabschnitt am Samstag auf dem Lausitzring, als nur sieben Zehntelsekunden den bis dato Schnellsten Augusto Farfus vom 16. Christian Vietoris trennten.

Haug führt das Schicksal des Gönnersdorfer Mercedes-Piloten an, der nur eine gute Zehntelsekunde Rückstand auf den zu diesem Zeitpunkt zehntplatzierten und letzten Q3-Teilnehmer Martin Tomczyk hatte. "So eng ging es noch nie zu in der DTM. Man sieht, welch arrivierten Fahrer und Namen nicht unter den Top 4 sind", so Haug.

Von der starken BMW-Performance mit der ersten Pole seit 20 Jahren zeigt sich der Motorsportchef beeindruckt, aber nicht überrascht: "Ich habe sie immer stark eingeschätzt", räumt er ein. Dass die Münchener in den Medien oft die Rolle des Grünschnabels zugeschrieben bekommen, geht Haug gegen den Strich: "Es ist Blödsinn, auf Erfahrung rumzureiten. BMW kennt den Motorsport, sie waren in der Formel 1, sie engagieren sich im GT-Sport. Sie haben ein großes Budget und ein großes Know-how." Geht es um seine eigene Marke, wird Haug selten müde zu betonen, dass die Mannschaft in Stuttgart mit kleinem Geld auskommen müsse.


Fotos: HWA-Mercedes, DTM am Lausitzring