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  • 07.05.2012 16:46

BMW und Spengler feiern "Tage wie diese"

Die Münchener feierten am Lausitzring den ersten Sieg: und das durchaus standesgemäß - Tote-Hosen-Hit "Tage wie diese" wurde zur BMW-Hymne

(Motorsport-Total.com/SID) - Bruno Spengler wagte sich an Michael Jacksons Moonwalk und tanzte mit Schnitzer-Teamchef Charly Lamm auf dem Tisch, die Truckfahrer der Konkurrenz drückten vor dem BMW-Motorhome kräftig auf die Hupe, und immer wieder ertönte die neue Tote-Hosen-Hymne "Tage wie diese": Dem 50. DTM-Triumph im zweiten Rennen nach dem BMW-Comeback folgte auf dem Lausitzring eine rauschende Party.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Der Champagner landete bei Bruno Spengler nicht nur auf dem Overall

Spengler musste zwischendurch ganz schnell wieder in seinem Hotel einchecken, um diesen Tag mit seiner Freundin, seinen Eltern und dem ganzen BMW-Team bis zur letzten Sekunde auskosten zu können. "Das ist der schönste Tag in meinem Leben. Das Rennen war unglaublich", sagt Spengler, der bei der Zieldurchfahrt in seinem zweiten Rennen für BMW "überall Gänsehaut" bekam. Zuvor hatte er dem Druck seines früheren Mercedes-Kollegen Gary Paffett auf der Strecke erfolgreich standgehalten: "Die letzte Runde vor dem Ziel war die längste meiner Karriere", so Spengler.

Der Feiermarathon danach war vermutlich nicht wesentlich kürzer. Bis Mitternacht ließ BMW an der Strecke die Puppen tanzen, übrigens gemeinsam mit zahlreichen Ingenieuren und Mechanikern von Audi und Mercedes. Danach verlegte Spengler die Feier an die Hotelbar. Innerhalb kürzester Zeit waren 70 Glückwunsch-SMS auf dem Handy des Kanadiers eingegangen. "So viele wie noch nie", sagte der 28-Jährige, der "Tage wie diese" absolut textsicher mitgrölte.

Auch BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt war überwältigt vom ersten DTM-Sieg der Münchner nach 7147 Tagen. "Ich muss mich noch dran gewöhnen", meint Marquardt, der nach dem unerwarteten ersten Highlight des Jahres kurzfristig seinen eigentlich geplanten Heimflug absagen musste und sich erst deutlich später mit einem Teammitglied im Auto auf die Reise zurück nach München machte: "Ich werde nicht müde zu sagen: All dies ist nur mit einer super Truppe möglich. Und die haben wir."


Fotos: Bruno Spengler, DTM am Lausitzring


Dass BMW nach der Rückkehr in die DTM relativ schnell zu den bisherigen Platzhirschen Audi und Mercedes aufschließen würde, war angesichts der großen Motorsport-Erfahrung der Münchner und der Verpflichtungen von Meister Martin Tomczyk und Spengler allen klar. Dass der Erfolg sich aber schon im zweiten Rennen einstellen würde, damit hatten wohl auch die kühnsten Optimisten in München nicht gerechnet.

Durch den ersten BMW-Sieg seit dem von dem Italiener Roberto Ravaglia angeführten Fünffach-Erfolg am 11. Oktober 1992 in Hockenheim haben sich die Münchner die eigene Messlatte noch ein bisschen höher gelegt. Eine Enttäuschung wäre es für Marquardt jetzt, "wenn wir uns nicht stabilisieren könnten. Das brauchen wir jetzt. Wir haben deutliche Fortschritte in operativen Dingen gezeigt. Da müssen wir stabil werden", so Marquardt, der sich am Sonntag außerdem noch über Kunden-Erfolge in der Tourenwagen-WM in Budapest, beim ADAC GT Masters in Zandvoort und in der italienischen GT-Meisterschaft in Vallelunga freuen durfte.

Bruno Spengler, Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor), Augusto Farfus

Auch im Feiern auf Topniveau: BMW ließ bis in die Nacht die Puppen tanzen Zoom

Die nächste Bewährungsprobe in der DTM steht am 20. Mai in Brands Hatch auf dem Programm. "Da fangen wir wieder bei Null an, die Ingenieure und Fahrer müssen ein gescheites Setup hinkriegen", fordert Marquardt. Besonders Titelverteidiger Tomczyk dürfte sich auf die britische Traditionsstrecke freuen: Er hat dort im vergangenen Jahr gewonnen.