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Priaulx: "In einer richtigen Rennmaschine eingesperrt"

Andy Priaulx testet seit Monaten den neuen BMW M3 DTM - Der neue Bolide ist ein reinrassiges Rennauto, schnell und agil

(Motorsport-Total.com) - BMW hat sich auf Fahrerseite für die Comeback-Saison stark aufgestellt. Mit Bruno Spengler und Martin Tomczyk wurden zwei ausgewiesene DTM-Asse verpflichtet. Dazu kommt Tourenwagenspezialist Andy Priaulx, der dreimal Weltmeister war. Im vergangenen Jahr fuhr der Brite den M3 GT-Boliden von BMW im Intercontinental Le-Mans-Cup (ILMC). In den vergangenen Monaten war der 37-Jährige mit Testfahrten im neuen M3 DTM beschäftigt. Wie konkurrenzfähig das Auto sein wird, wird sich erst beim Saisonauftakt zeigen. Dennoch ist Priaulx von der Herangehensweise der Bayern beeindruckt.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx ist vom Potenzial des neuen BMW M3 DTM begeistert

"BMW war schon immer sehr professionell im Motorsport. Als ich in der Lausitz meinen ersten Test absolviert habe, war ich beeindruckt von der Herangehensweise, der Struktur, der Größe des Tests und was wir in der DTM machen werden", sagt Priaulx gegenüber dem 'Car Magazine'. "Das Auto hat sofort eine hohe Performance gezeigt und sich gut angefühlt. Wir brauchen aber die Testzeit, um etwas über die Reifen zu lernen, das Aerodynamikpaket, und wir müssen das Auto siegfähig machen."

Obwohl es neue Regeln gibt, hat die Konkurrenz von Audi und Mercedes einen Erfahrungsvorteil in der DTM. BMW arbeitet mit Hochtouren am neuen Projekt und bringt auch die Erfahrungen aus der Formel 1 ein. Ständig wird der M3 weiterentwickelt. "Vor zwei Monaten war das Auto noch ganz anders als jetzt", sagt Priaulx. "Wir sparen Gewicht und das Auto wird immer leichter und leichter. Deshalb reagiert es anders."


Fotos: DTM-Testfahrten in Monteblanco


"Wir arbeiten an verschiedenen Geometrien und kinematischen Einstellungen. Bei jedem Test erforschen wir etwas Neues." Die neuen DTM-Boliden sind trotz vieler Einheitsteile hochgezüchtete Rennautos. Im Vergleich zu den GT-Rennern sind sie viel ausgefeilter und schneller. "Das DTM-Auto hat Karbon-Bremsen, weshalb die Temperaturen höher sein müssen. Man muss auch härter aufs Bremspedal steigen um das Auto zu verzögern. Man kann aufgrund des Abtriebs aber härter und später bremsen", so Priaulx. "Es gibt doppelt soviel Abtrieb wie bei einem GT-Auto, weshalb die Kurvengeschwindigkeiten höher sind."

Im Vergleich zu einem GT-Auto ist der DTM-Bolide viel agiler und unter dem Strich schneller, obwohl durch den größeren Luftmengenbegrenzer etwas weniger Leistung zur Verfügung steht. "Die größten Unterschiede sind für mich die Aerodynamik und der mechanische Grip", streicht der dreifache Weltmeister heraus. "Man muss den DTM-Boliden mit viel mehr Energie fahren."

¿pbvin|1|4277||0|1pb¿"Man muss das Auto hart fahren, um auf die Rundenzeiten zu kommen. Es ist körperlich deshalb anstrengender als ein GT-Auto. Man sitzt viel tiefer, weshalb die Sicht schlechter ist. Man fühlt sich in einer richtigen Rennmaschine eingesperrt." Die DTM-Autos sind auf Sprintrennen ausgelegt, während der GT-Wagen für die Langstrecke konzipiert ist. Spannend wird es am ersten Mai-Wochenende, wenn es in Hockenheim zum ersten Kräftemessen der neuen Boliden kommt.

"Wir werden erst beim ersten Qualifying wissen wo wir stehen. Wir werden uns nicht blamieren, aber wir respektieren Audi und Mercedes. Sie kennen die Meisterschaft. Wir lernen diese Informationen nicht über Nacht. Wir werden unsere Tests in der Öffentlichkeit machen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir mit unseren Leuten eine gute Leistung abliefern werden."