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  • 03.07.2011 09:37

  • von Stefanie Szlapka

Edoardo Mortara: Der Ehrgeizling

Zu viel Temperament und zu viel Ehrgeiz stehen dem Italiener immer wieder im Weg - Doch sein Team und sein Teamkollege haben Spaß mit ihm

(Motorsport-Total.com) - In jedem Jahr kann ein DTM-Neueinsteiger von Anfang an überzeugen - 2009 Oliver Jarvis, 2011 Miguel Molina und diese Saison ist es Edoardo Mortara. Der Italiener sorgt für freudige Gesichter bei seinen Mechanikern und seinem Teamchef Arno Zensen vom Team Rosberg. "Er fuhr in seinem zweiten Rennen bereits in die Punkte und in Spielberg wurde er auf Rang vier liegend rumgedreht", berichtet Zensen mit einem Lächeln. "Ich denke, dass ist nicht schlecht für das erste DTM-Jahr."

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara

Edoardo Mortara ist extrem ehrgeizig - manchmal auch etwas zu viel-

Mortara selbst scheint schon zufrieden sein, allerdings fordert sein Ehrgeiz und sein Temperament seinen Tribut. "Wir sind bisher gut dabei", erzählt der Italiener, der immerhin auch Französisch, Englisch und Deutsch spricht. Doch das Aber lässt nicht lange auf sich warten: "Ich kann meinen Job nicht immer gut machen, da ich das Auto immer wieder überfahre. Aber wenn ich nicht zu enthusiastisch bin, läuft es gut." So sieht das auch sein Teamchef: "Er hat einen sehr guten Speed ist sehr konzentriert und fleißig. Doch im richtigen Moment keine Fehler zu machen, gelingt ihm leider nicht immer. Wie zum Beispiel im Qualifying. So eng wie die DTM momentan ist, macht das gleich mehrere Positionen aus."

Dem Italiener hängt besonders das Rennen auf dem Red Bull Ring in Österreich nach. Hier lag er nach dem Start auf dem vierten Rang, drehte sich aber nach einer Berührung mit Maro Engel. "Spielberg wäre ein große Möglichkeit für uns gewesen", ärgert er sich heute noch. Teamchef Zensen hat es sicherlich auch nicht immer einfach. Immerhin hat er mit Mortaras Teamkollegen dem Portugiesen Filipe Albuquerque einen zweiten Südländer im Team. "Edo kann auch ganz schön in die Luft gehen - wie ein HB Männchen", verrät der Teamchef.

Doch die beiden Teamkollegen selbst verstehen sich prächtig. "Wir arbeiten sehr gut zusammen und können uns gut unterstützen, da wir unterschiedliche Fahrstile haben. So kann jeder das Beste des anderen nutzen", verrät Albuquerque. "Er hilft mir auch viel, da er die meisten Strecken aus der Euroserie kennt." Sie beiden jungen Wilden kennen sich auch schon sehr lange. "Wir sind gegeneinander Kart gefahren. Damals war er mein Hauptrivale - Meister sind wir aber beide nicht geworden, aber es war ein toller Fight", lacht Albuquerque. "Dann haben wir uns in der Formel Renault wieder getroffen. Jetzt nach neun Jahren sind wir zum ersten Mal Teamkollegen."

Was seine Ziele für die Saison betrifft, so gibt sich Mortara eher bescheiden. "Mein Ziel ist es nicht die Meisterschaft zu gewinnen oder um Siege zu fahren. Ich freue mich, wenn ich im Qualifying unter die Top 8 kommen und das später im Rennen halten kann." Sein Teamchef Zensen hat da eine bessere Prognose für seinen Schützling: "Ich glaube, dass er bis zum Saisonende noch mehrfach auf dem Podium stehen wird."