• 18.06.2011 16:50

  • von Roman Wittemeier & Stefanie Szlapka

Kristensen ist nach Platz sieben "ein bisschen stolz"

Tom Kristensen legt am Lausitzring ein beeindruckendes Comeback auf die Bahn: Der Rockenfeller-Ersatzmann startet von Rang sieben

(Motorsport-Total.com) - Er kann es definitiv noch! Tom Kristensen wurde am Donnerstag kurzfristig als Ersatzpilot für Mike Rockenfeller benannt. Der Däne sprang am Freitag ins Cockpit des Audi A4, setzte im ersten Freien Training die Bestzeit und konnte auch im Qualifying überzeugen. Kristensen fuhr sich am Samstagmittag auf Startplatz sieben. Er war somit sogar schneller als Markenkollege Timo Scheider.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Tom Kristensen ließ es bei seinem Comeback wieder richtig fliegen

"In Q2 bin ich der allerschnellste Pilot im letzten Sektor gewesen. Darauf bin ich ein bisschen stolz. Aber ich bin hier nur der Ersatzmann von Rockenfeller", sagt der Le-Mans-Rekordsieger. In aller Bescheidenheit fügt er schnell hinzu: "Es geht hier nicht um mich. Es geht darum, dass Mike schnell wieder fit wird. Ich hoffe für ihn, dass ihm die Konkurrenten in der Zwischenzeit nicht zu viele Punkte wegnehmen."

"Für mich geht es nur darum: Ich will Audi helfen. Also wünsche ich mir, dass ich ins Ziel komme." Die Qualifying-Leistung ist geradezu sensationell, wenn man bedenkt, dass Kristensen aus dem Sportwagen-Bereich eigentlich keine solche Zeitenjagd kennt. Auf der Langstrecke geht man fast nie mit frischen Reifen und fast leerem Tank auf die Jagd, denn Startpositionen spielen dort nur eine untergeordnete Rolle.

"Um das mal klarzustellen: Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie sich die Reifen auf einem Longrun entwickeln. Vielleicht bin ich morgen nach dem Warmup etwas schlauer", bremst Kristensen die Erwartungen vor dem Rennen. "Ich habe keine speziellen Ziele. Es wäre allerdings schön, wenn nach dem Rennen einige Leute zu Wolfgang Ullrich sagen würden, dass es nicht die schlechteste Idee war, mich als Ersatzmann für Rocky zu benennen."

Der Däne hatte nur wenig Zeit, sich an sein Arbeitsgerät, das er 2009 letztmals bewegte, zu gewöhnen. "Hier bremse ich mit Links, in Le Mans mit dem rechten Fuß. Es ist ganz, ganz anders. Ich bin ein paar Jahre DTM gefahren, deshalb kenne ich das aber. Deswegen hat mich Wolfgang Ullrich wohl auch für den Job ausgewählt", erklärt "Mister Le Mans" in der Lausitz.


Fotos: Abt-Audi, DTM am EuroSpeedway


"Ich bin fit und ich bin schnell. Ich könnte auch noch zehn Jahre DTM fahren, aber das will ich nicht. Ich konzentriere mich auf Sportwagen, weil das ist mein Ding. Wenn mich Audi aber anruft, dann ist es eine Ehrensache hier zu helfen. Auch wenn es nicht meine Lieblingsstrecke ist, Lausitz ist sogar die schwierigste Strecke für mich", lacht Kristensen. "Ich hoffe, dass Rocky am Norisring wieder hundertprozentig fit ist."