powered by Motorsport.com
  • 31.05.2009 10:40

  • von Stefanie Szlapka& Britta Weddige

Rennerwartungen: Heiße Pfingsten in der Lausitz

Die ungewöhnliche Startaufstellung verspricht ein actionreiches Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz - Vorn ist Davonziehen, hinten volle Attacke angesagt

(Motorsport-Total.com) - Noch ist es recht kühl in der Lausitz, aber die ungewöhnliche Startaufstellung auf dem EuroSpeedway verspricht ein heißes Pfingstrennen. Nachdem sich Audi zu Beginn der Qualifikation völlig mit dem Wetter verschätzt hatte, stehen gleich vier oder fünf Autos in den letzten Reihen, die das Potenzial haben, ganz vorn zu fahren, darunter Hockenheim-Sieger Tom Kristensen.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler, Martin Tomczyk, Paul di Resta, Markus Winkelhock

Die Zuschauer am EuroSpeedway dürfen sich auf ein heißes Rennen freuen

Die Piloten an der Spitze werden gleich um die Führung fighten, von hinten ist volle Attacke angesagt. Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich gab an seine Piloten die Parole aus, das Beste aus der Sutuation zu machen, Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sieht seine Stuttgarter noch nicht in der Favoritenrolle, freut sich aber darüber, dass die Ausgangslage besser ist als in Hockenheim.#w1#

Auf der Pole Position steht Audi-Pilot Mattias Ekström, der von seiner "wohl verrücktesten Pole" bisher sprach. Schließlich wäre auch er beinahe in Q1 ausgeschieden, er schaffte es aber ganz knapp, sich doch noch in Q2 zu retten. Dann holte er sich souverän Startplatz eins. Er berichtet, dass man am Lausitzring mit einem guten Auto gleich beim Start davonziehen kann. Dass er diesmal nicht so viele Audi-Kollegen um sich hat wie am Hockenheimring, ist für den Schweden kein Problem: "Das ist egal, ich kämpfe für mich allein", sagte Ekström gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Auf Startplatz zwei neben Ekström steht Mercedes-Pilot Paul Di Resta. Der Vorjahressieger hütet sich aber davor, das Wort "Sieg" als Zielvorgabe in den Mund zu nehmen - er hofft, aufs Podium fahren zu können. Startplatz drei hat mit Mike Rockenfeller ein Jahreswagenfahrer inne. Der Audi-Pilot profitierte wie der Qualifikationsdritte Di Resta davon, dass der Zweitschnellste Gary Paffett um fünf Plätze zurückversetzt wird. Rockenfeller hat mit Timo Scheider, Bruno Spengler und Paffett gleich drei Neuwagen im Rücken. Seine Herangehensweise: "Ich versuche einfach, einen guten Start und ein gutes Rennen hinzulegen."

Mattias Ekström

Mattias Ekström holte nach einigen Turbulenzen noch die Pole Position Zoom

Beim amtierenden Champion Timo Scheider ist das Ziel klar: "Ich will das Rennen gewinnen. Von Platz vier aus ist hier alles möglich." Die Voraussetzung: "Wir müssen alle zusammen einen guten Job machen und eine gute Strategie haben." Am Start wird er sich aber gleich einmal gegen Mercedes-Pilot Spengler verteidigen müssen, der auf Satrtplatz fünf steht und ankündigt: "Ich mache am Start maximale Attacke, so dass ich vielleicht gelich ein paar Plätze gutmache. Dafür werde ich alles geben. Im Rennen werden wir sehen, wie es läuft. Vom fünften Platz ist ein Podium drin."

Hinter dem Kanadier steht mit Jamie Green der beste Mercedes-Jahreswagenfahrer. Er gibt sich noch etwas unschlüssig: "Wir haben momentan ein gutes Paket. Das Gewicht kommt uns entgegen und das Auto funktioniert gut im Trockenen. Deswegen bin ich bei trockenem Wetter sehr zuversichtlich. Aber keiner weiß, was passieren wird." Green wird schon am Start mächtig von Paffett unter Druck gesetzt werden. Der ärgert sich natürlich darüber, dass er nach seinem Hockenheim-Unfall mit Alexandre Prémat auf Satrtplatz sieben zurückversetzt wurde, will aber ganz nach vorn. Sein Ziel ist, das Rennen zu gewinnen - nicht mehr und nicht weniger.

"Ich mache am Start maximale Attacke." Bruno Spengler

Mücke-Pilot Maro Engel hat es in der Qualifikation erneut in Q3 geschafft und möchte seinen achten Startplatz nun auch nutzen können: "Ich stehe in den Punkterängen und da möchte ich auch gerne bleiben. Punkte sind erneut mein Ziel", kündigte er an. Dabei spiele das Wetter allerdings eine wichtige Rolle: "Ich denke, dass wir im Trockenen vielleicht sogar ein bisschen besser aussehen als im Nassen."


Fotos: DTM am Lausitzring


Das gleiche Ziel hat sich Markus Winkelhock gesteckt, der auf Startplatz zehn steht: "Im Trockenen sind mit einer guten Taktik eventuell Punkte drin." Von Punkten träumt auch Mathias Lauda, der im 2008er-Mercedes von Mücke zuletzt aufsteigende Form zeigte. Er weiß auch schon, wie er weiter nach vorn kommen könnte: "Ich hoffe auf viel Chaos - aber ohne mich." Zumindest sein man "näher dran an der Musik", so Lauda. Bei der Gewichtseinstufung der Jahreswagen habe man einen guten Job gemacht.

"Ich hoffe auf viel Chaos - aber ohne mich." Mathias Lauda

Attacke von hinten

Damit zu denen, die das Feld nun unfreiwillig von hinten aufrollen müssen. So viele starke Piloten ganz hinten zu haben, ist laut Audi-Sportchef Ullrich "das Salz in der Rennsuppe" - und man darf davon ausgehen, dass die Piloten ganz hinten alles versuchen werden, um sich quer durchs Feld nach vorn zu arbeiten.

Martin Tomczyk, der auf Startplatz 16 steht, weiß: "Ich habe nichts zu verlieren. Von daher hoffe ich, dass es solche Bedingungen wie in der Quali sind. Dann werde ich schauen, dass ich noch in die Punkte fahren kann. Im Regen kommt man mit guter Strategie und Überholen nach vorne." Im Trockenen lasse sich da weniger machen, so der Bayer. Doch er nimmt es, wie es kommt: "Man muss einfach fahren und schauen, wo man rauskommt."

"Im Rennen kann man nur attackieren und nicht kontrollieren. Man muss Risiken eingehen." Tom Kristensen

Eine Kampfansage erster Güte lieferte Hockenheim-Sieger Tom Kristensen, der auf Platz 17 steht: "Im Rennen kann man nur attackieren und nicht kontrollieren. Man muss Risiken eingehen." Gleiches hat sich Oliver Jarvis vorgenommen, der als 18. ins Rennen geht: "Ich mache das komplette Gegenteil von vorsichtig - maximale Attacke. Ich hoffe vier, fünf Plätze in der ersten Runde zu gewinnen." Und Ralf Schumacher, der nach seinem Motorwechsel auf dem letzten Startplatz steht, freut sich über die illustre Gesellschaft, in der er sich dort befindet und versucht einfach, sich an den Audi-Zug dranzuhängen.