• 17.05.2009 20:06

  • von Stefanie Szlapka

Paffett: Wir müssen schneller entwickeln

Gary Paffett und Bruno Spengler kamen beim Saisonauftakt nicht ins Ziel - Jetzt steht Mercedes viel Arbeit bevor

(Motorsport-Total.com) - Bruno Spengler und Gary Paffett erlebten keinen erfolgreichen Start in die neue Saison. Genauer gesagt erlebten sie nicht einmal den Zieleinlauf. Für Paffett war schon in der ersten Runden nach einer Kollision Schluss, Spengler folgte 24 Umläufe später mit einem gebrochenen Querlenker.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk, Bruno Spengler, Maro Engel

In diesem Moment war bei Bruno Spengler die Rennwelt noch in Ordnung.

Paffett war in der Spitzkehre Auslöser eines sehr spektakulären Zwischenfalls. Von Startplatz elf aus, stand für ihn die Flucht nach vorne ganz oben auf der Liste: "Ich hatte einen sehr guten Start und konnte drei oder vier Auto bis Kurve zwei überholen." Doch dann konnte Prémat wieder überholen und Schumacher sich neben ihn setzen. "Dann kamen wir zur Haarnadelkurve - auf dem Hockenheimring sind dort immer und überall Autos. Ich bremste neben Ralf und sah wie Prémat einlenkte und abbremste", erzählte Paffett schuldbewusst. "Dann haben wir ja gesehen, was passiert ist. Klar ist es mein Fehler, aber das wollte ich nicht."#w1#

Er berührte Prémat und seine Fronthaube löste sich. Nach der Kurve flog sie endgültig davon und traf den ziemlich überraschten Schumacher. Für Paffett bedeutete der Verlust das Aus: "Die Haube muss einige Elektronikteile erwischt haben, denn der Motor ging sofort aus." Die Rennleitung verdonnerte später den Briten zu einer Strafe von 1500 Euro und er wird in der Startaufstellung auf dem Lausitzring um fünf Plätze nach hinten versetzt.

In dem Moment des Zwischenfalls lag Bruno Spengler auf einem sensationellen achten Rang. Schließlich musste der Kanadier vom 19 Startplatz aus ins Rennen gehen. Allerdings wurde auch ihm die Spitzkehre zum Verhängnis. "Jemand hatte mich hinten rechts getroffen und das Auto hat sich für den Rest des Rennens ein bisschen komisch angefühlt. Aber es ging trotzdem", erzählte Spengler gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Doch dann brach auf einmal der Querlenker und er konnte sich gerade noch so in die Box retten.

"So etwas kann passieren, aber es ist schon ärgerlich, da ich heute hätte Vierter werden können", ärgerte sich der Mercedes-Pilot. "Die Performance war gut und das Auto auch. Die Strategie war optimal - ich hatte fast immer freie Fahrt." Lob gab es auch vom Technischen Leiter von HWA Gerhard Ungar: "In diesem Rennen war Bruno das stärkste Auto, wie man an den Rundenzeiten sieht."

"In diesem Rennen war Bruno das stärkste Auto, wie man an den Rundenzeiten sieht." Gerhard Ungar

Doch jetzt beginnt erst die richtige Arbeit für Mercedes. Schließlich sind es nicht einmal mehr zwei Wochen bis zum nächsten Rennen auf dem Lausitzring. "Wir haben dieses Wochenende schon begonnen zu analysieren", erzählte Mercedes Technikchef Gerhard Ungar. "Aber für eine genaue Analyse ist das Wochenende zu kurz. Jetzt müssen wir erstmal nach Hause und dort weitersehen."

Bisher lässt sich noch nicht abschätzen, welche Performance die Mercedes beim zweiten Saisonlauf zeigen können, werden wir wahrscheinlich erst am Qualifying-Samstag wissen. "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut", stellt Paffett klar. "Am Lausitzring können wir näher dran sein oder sogar aufs Podium kommen. Wir müssen jetzt Schritt für Schritt vorgehen und sehen, dass wir das Auto schneller entwickeln als die anderen."

Aber Gerhard Ungar sieht einen Hoffnungsschimmer: "Ohne es schön reden zu wollen. Klar, war die Performance schlecht. Aber es sah vielleicht doch schlimmer aus als es letztendlich wirklich war." Mercedes hat noch einen weiteren Vorteil. Sie haben ein Wochenende Zeit - Audi geht mit zwei Teams beim 24h-Rennen am Nürburgring an den Start.