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  • 05.10.2008 19:47

  • von Stefanie Szlapka

Schneider: "Haben uns an Timo orientiert"

Bernd Schneider hätte heute sicherlich das Potenzial für den Sieg gehabt - Doch Paul di Resta ging vor

(Motorsport-Total.com) - Dass Bernd Schneider kurz vor Ende des Rennens noch Timo Scheider überholen konnte und auf Rang sechs verdrängte, war noch das i-Tüpfelchen für einen gelungenen Renntag für Mercedes in Le Mans. Schneider war der einzige der Mercedes-Neuwagen, der auf Slicks aus der Startaufstellung losfuhr. Damit hatte er seinen Teamkollegen gegenüber einen großen Vorteil. Allerdings bestand seine Aufgabe nicht darin das Rennen zu gewinnen, sondern Paul di Resta im Kampf um die Meisterschaft zu unterstützen.

Titel-Bild zur News: Bernd Schneider hinter Timo Scheider

Bernd Schneider blieb Timo Scheider ständig auf den Fersen.

So lag es auch nicht an ihm, dass er auf den Trockenreifen das Rennen begann: "Mein Ingenieur hat die Reifen ausgesucht. Ich liege da immer daneben. Das ist wie beim Einkaufen und der Warteschlange an der Kasse - da stelle ich mich auch immer falsch an", grinste der Rekordmeister. "Aber wir hatten es schon einfacher. Da wir nicht um die Meisterschaft fahren, konnten wir das Risiko eingehen."#w1#

Bis zu seinem ersten Boxenstopp vergingen ganze 23 Runden. Inzwischen hatte er sich bis an die Spitze des Feldes vorgearbeitet. Scheider war schon in der zehnten Runde zu seinem ersten Stopp angetreten. Als Schneider aus der Box kam, reihte er sich knapp vor Scheider ein. Der konnte ihn zwar in der Schikane wieder überholen, aber ab dem Zeitpunkt war der Mercedes-Pilot an ihm dran.

Deswegen trat er auch eine Runde nach Scheider seinen zweiten Boxenstopp an. "Bei dem zweiten Stopp sind wir auch auf Slicks gegangen, da wir uns am Timo orientiert haben", berichtete Schneider. "Ich musste mich seiner Strategie unterwerfen. Wenn wir um den Sieg gefahren wären, hätten wir sicherlich auf Regenreifen gewechselt." Doch, wie gesagt, ging es bei ihm nicht um den Sieg. "Wir sind hier nicht auf Sieg gefahren. Das hätte uns nichts genutzt. Es hat aber genutzt, dass ich vor Timo ins Ziel kam", stellt Schneider klar.

"Es hat aber genutzt, dass ich vor Timo ins Ziel kam." Bernd Schneider

Wobei man ihm in diesem Falle zu Gute halten muss, dass der Zweikampf am Ende des Rennens auch laut Scheider "hart aber fair" ablief. Doch nicht nur sein Überholmanöver gegen Scheider spielte Mercedes im Titelkampf in die Hände. "Für uns war es so das perfekte Ergebnis. Auch das Ekström gewonnen hat, war für uns perfekt. Jetzt sind wir auf dem Hockenheimring gleich schwer. Jetzt hat es Di Resta in seinen Händen die Meisterschaft zu gewinnen."