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  • 13.09.2008 11:50

  • von Stefanie Szlapka

Der schöne Teil des Motorsports

Ohne Gridgirls würde in der Startaufstellung der DTM eindeutig etwas fehlen - doch wie wird man eigentlich Gridgirl?

(Motorsport-Total.com) - Sie gehören zum Motorsport wie der Sound und die Abgase - die Gridgirls. Immer lächelnd und auf Highheels unterwegs, stehen sie mit dem Namensschild des Fahrers bewaffnet in der Startaufstellung. Zur Freude der Herren in den meisten Fällen mit nur recht wenig Stoff am Körper. Da kann sich selbst der ein oder andere Fahrer nicht zurückhalten und wirft mehr als ein Auge auf die Damen. Doch der Job hat es auch in sich und ist nicht immer so glamourös - besonders bei schlechtem Wetter.

Titel-Bild zur News: Das Gridgirl von Markus Winkelhock

Gridgirls gehören zum Erscheinungsbild einer schmucken Startaufstellung...

Bevor es auf die Rennstrecke geht, muss die Gridgirl-Mannschaft zusammengestellt werden. Dafür sollten die Damen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. "Sie müssen eine Mindestgröße von 1,70 Meter aufweisen, natürlich auch schlank sein und gut aussehen", erklärt Stefan Monschein, dessen Agentur die Gridgirls organisiert, gegenüber 'Motorsport-Total.com'.#w1#

"Auch eine Affinität zum Motorsport sollte vorhanden sein." Das heißt, sie sollten sich für das Thema interessieren und auch wissen, welche Fahrer am Start sind und welche Rennserien ausgetragen werden. Denn an einem DTM Wochenende sind sie nicht nur für das Hauptrennen zuständig, sondern auch für die Rahmenserien.#w1#

Traumjob Gridgirl?

Für alle, die davon träumen, auch mal in der Startaufstellung zu stehen, eine gute Nachricht: Nicht alle der Gridgirls sind professionelle Models. "Wir casten die Damen, ob sie zu unserem Team dazupassen", so Monschein. "Sie kommen immer von den jeweiligen Rennorten." Am Hockenheimring stammen sie zum Beispiel aus dem Großraum Stuttgart, Heidelberg, Mannheim und zum Teil auch aus Frankfurt.

Wenn schließlich alle nötigen Damen ausgesucht sind, bereitet die Agentur sie auf ihre Arbeit auf der Rennstrecke vor. "Sie bekommen von uns schriftlich ihr Aufgabenprofil zugeschickt und werden telefonisch auf ihren Job eingestimmt", erklärt Monschein weiter. "Damit sie wissen, was auf sie zukommt. Der Rest passiert dann direkt an der Rennstrecke." Allerdings gibt es kein spezielles Auswahlverfahren, welches Gridgirl für welchen Fahrer zuständig ist - das gilt auch für die Pole-Position.

Der Gedanke daran, den ganzen Tag auf Highheels durch das Fahrerlager laufen, lässt es bei vielen Frauen kalt den Rücken runterlaufen. Aber so gequält werden die Damen doch nicht: "Sie sind zwar von 9 bis 17 Uhr im Einsatz, aber das heißt ja nicht, dass sie ihre Highheels die ganze Zeit über anhaben. Zwischendurch können die Schuhe im Aufenthaltsraum auch schon mal ausgezogen werden." Trotzdem werden die Mädels nach einem Wochenende wissen, was sie durchgestanden haben.

Novum in der DTM: Gridboys

Allerdings besteht die Startaufstellung in der DTM nicht nur aus Gridgirls. Um auch Susie Stoddart und Katherine Legge etwas Freude zu bereiten, werden ihnen Gridboys vor das Auto gestellt. "Das gibt es ja sonst in keiner Rennserie und dementsprechend kommen auch sehr, sehr viele Bewerbung speziell für diesen Job", verrät Monschein. Jedoch müssen sich die beiden Fahrerinnen mit legerer Kleidung an ihren Boys zufrieden geben - die Herren kommen nicht in knappen Shorts.

Die Gridboys haben damit aber auch einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren Kolleginnen. Die sind in ihrer knappen Kleidung den Witterungsbedingungen voll ausgeliefert. Wenn sie Glück haben, können sie sich im Vorfeld noch mit Windbreakern, Regenjacken oder Basecaps ausrüsten. "Ansonsten, wenn schlechtes Wetter ist, es regnet oder schneit - das ist Part of the Game. Jeder weiß, was auf ihn zukommt", meint Monschein wenig mitfühlend.

Wenn die Gridgirls in der Aufstellung stehen und die Fahrzeuge ihren Platz einnehmen, werfen sie doch mal den ein oder anderen kritischen Blick nach hinten - damit ihnen auch ja keiner in die Hacken fährt. Aber zur Beruhigung: So etwas ist bisher noch nie passiert. Zudem gab es bisher auch noch keine Probleme mit den Fans. "Seit sieben Jahren gab es noch keinen einzigen Vorfall. Es läuft immer alles recht freundschaftlich ab. Die Zuschauer sind höflich und die VIPs auf dem Grid auch", berichtet Monschein.

Auch am nächsten Rennwochenende werden sich die Zuschauer wieder freuen, wenn die 19 Gridgirls und -boys vor dem Rennen in der Startaufstellung ihre Plätze einnehmen. Zudem werden alle auf schönes Wetter hoffen - wer will schon ein Gridgirl in Regenjacke sehen?!