• 25.06.2008 17:29

  • von Britta Weddige

Gewichte: Erst wieder nach dem Norisring ein Thema

Noch keine Änderung bei den Gewichten: Audi möchte nach dem Norisring eine Halbzeitbilanz ziehen, Mercedes will gleich eine "Marscherleichterung"

(Motorsport-Total.com) - Die DTM-Verantwortlichen hatten sich eine Hausaufgabe mit in die Sommerpause genommen: Das leidige Gewichtsthema sollte endlich gelöst werden. Mit der aktuellen Gewichtsverteilung haben die Jahreswagen eigentlich keine Chance, es gegen die Neuwagen aufzunehmen. Im Normalfall machen in dieser Saison also die acht Piloten in den aktuellen Fahrzeugen der beiden Hersteller Mercedes-Benz und Audi die Punkteränge unter sich aus. Nur wenn einer von ihnen ein Problem bekommt, hat ein Jahreswagen-Pilot die Chance, in die Top 8 zu kommen. Zwar war das in dieser Saison in jedem der vier Rennen der Fall, allerdings konnte sich meistens nur ein Jahreswagenfahrer in den hinteren Punkteplätzen einreihen, weil er Glück hatte. Spannende Rennen wie 2007, in denen Gebrauchtwagen-Piloten wie Gary Paffett, Paul Di Resta oder Mike Rockenfeller aufs Podium fahren konnten, sind eher nicht zu erwarten.

Titel-Bild zur News: Audi Jahreswagen

Die Audi-Jahreswagen gehen am Norisring mit dem meisten Gewicht an den Start

Nach dem Rennen am Lausitzring war unisono von allen Beteiligten zu hören: "Wir müssen etwas daran ändern". Denn nach vier Saisonrennen hatten alle erkannt, dass die Hersteller mit ihren Neuwagen einen so großen Entwicklungssprung gemacht hatten, dass die jeweils zehn Kilogramm Gewichtsdifferenz zwischen den Fahrzeugjahrgängen (Neuwagen: 1.050 kg, 2007er: 1.040 kg, 2006er: 1.030 kg) nicht ausreichen, um zumindest eine gewisse Chancengleichheit für die "Gebrauchten" zu erreichen.#w1#

Schwere Bürde für die Jahreswagen

Das nächste Problem in dieser Saison ist, dass alle drei Fahrzeugtypen der Jahrgänge 2007 und 2006 zu einer Gruppe zusammengefasst wurden, wenn es um das Zu- und Ausladen von Erfolgsballast geht. Kommt einer der "Gebrauchtwagen" in die Punkte, muss dieser Fahrzeugtyp zuladen, das waren in dieser Saison bisher dreimal der 07er-Audi und einmal der 07-er Mercedes. Der Fahrzeugtyp, der sich von den dreien als Zweitbester platziert hat, behält sein Gewicht (dreimal 07er-Mercedes, einmal 07er-Audi), der Schlechteste darf ausladen, allerdings maximal zweimal in Folge (in Normalfall der 06er-Audi). Durch diese Regel brauchen die 07er-Fahrzeuge länger, um zugeladenes Gewicht wieder los zu werden. Meistens dürfen sie überhaupt nicht ausladen, außer, keiner der "Gebrauchtwagen" schafft es bis auf Platz acht. In dieser Saison war es bisher so, dass die 07er-Autos zuladen mussten oder ihr Gewicht behalten haben - ausladen durften sie aber noch nicht.

"Es ist ein Wunsch von Audi, eine Halbzeitbilanz zu ziehen und dafür den Eindruck des Stadtkurses in Nürnberg mit seinen besonderen Eigenschaften noch mit einzubeziehen." Jürgen Pippig

Lösungsvorschläge kursierten einige: Die Gewichte der älteren Fahrzeuge zu reduzieren und/oder die 2006er-Audis aus der Jahreswagengruppe herauszunehmen, damit die 2007er-Fahrzeuge von Audi und Mercedes öfter die Chance haben, ihr angesammeltes Gewicht auch wieder loszuwerden.

Norisring wird noch abgewartet

Eine Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen: Das Rennen am Norisring soll noch abgewartet werden - so bleibt vorerst alles beim Alten. Und das hat die kuriose Folge, dass die Jahreswagen von Audi am Norising die schwersten Fahrzeuge im Feld sind. Mit 1.055 Kilogramm sind die 2007er-Audi fünf Kilogramm schwerer als die Neuwagen von Audi und Mercedes.

"Wenn mir ein Fan die Frage stellt, warum ein altes Auto schwerer ist als ein neues, dann kann ich die nicht beantworten." Norbert Haug

Jürgen Pippig, Leiter der Kommunikation Motorsport bei Audi, erklärte gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Die Hersteller, die ITR und der DMSB, alle Verantwortlichen in der DTM, werden nach dem Rennen am Norisring zur Saisonhalbzeit eine Bilanz ziehen und die Situation in Ruhe und Gelassenheit analysieren. Wir hatten in dieser Saison schon unterschiedliche Strecken wie den schnellen Hockenheimring oder auch sehr kurvenreiche Kurse wie Mugello. Es ist ein Wunsch von Audi, eine Halbzeitbilanz zu ziehen und dafür den Eindruck des Stadtkurses in Nürnberg mit seinen besonderen Eigenschaften noch mit einzubeziehen, um ein rundes Bild für alle Streckencharakteristika zu erhalten."

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug dagegen betonte gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass er eine Änderung der Gewichte noch vor dem Norising begrüßen würde: "Wenn mir ein Fan die Frage stellt, warum ein altes Auto schwerer ist als ein neues, dann kann ich die nicht beantworten. Es ist klar, dass die neuen Autos schneller sind, wir sind für sportliche Fairness und wir sind für Marscherleichterung. Es muss was passieren im Sinne des Fans."

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