Tag sieben: Die Anden werden überquert

(Motorsport-Total.com) - Nach nur einem Tag verlässt der Dakar-Tross vorübergehend Chile und zieht ins benachbarte Argentinien weiter. Die siebte Etappe beginnt für die verbliebenen Teilnehmer sehr früh. Die ersten Motorräder und Quads verlassen das Biwak in Calama bereits um halb fünf Uhr morgens (Ortszeit) und machen sich auf den Weg Richtung Grenze. Die Automobile und Trucks folgen kurz nach sieben Uhr Ortszeit. Am Freitag geht es über die Anden. Zunächst muss eine Verbindungsetappe über 417 Kilometer absolviert werden.

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Am siebten Tag geht es über die Anden nach Argentinien Zoom

Dabei überqueren die Teilnehmer einen Bergpass, der 4.975 Meter über Seehöhe liegt. Der malerische Paso de Jama sorgt dabei für eine unvergleichliche Szenerie. Anschließend startet auf argentinischem Boden die 218 Kilometer lange Wertungsstrecke. Es wird die schnellste Prüfung der gesamten Rallye Dakar. Zudem wird beinahe die komplette Speziale oberhalb von 3.400 Metern über Normalnull ausgetragen. "Die Durchschnittsgeschwindigkeit wurde vom Veranstalter auf über 110 km/h geschätzt. Das ist richtig schnell", blickt Giniel de Villiers auf das Speed-Spektakel voraus.

Durch die dünnere Luft in diesen Höhenlagen ist die Motorleistung zudem eingeschränkt. Sanddünen gibt es am Freitag nicht, sondern steiniges Terrain. "Uns erwartet harter Untergrund, lange Geraden und nur wenige Kurven", sagt Dirk von Zitzewitz, der Navigator von de Villiers im Toyota Hilux. "Die Navigation darf zwar nicht unterschätzt werden - alles in allem wird es jedoch eher eine Etappe zum Durchatmen."

"Ich kann nur empfehlen, sich abends die Zusammenfassung im Fernsehen anzusehen, denn vermutlich liefert diese Etappe tolle Aufnahmen von der Landschaft, speziell den Anden." Nach dem Ziel der Wertungsprüfung müssen noch 116 Kilometer bis zum Biwak in Salta zurückgelegt werden. Diese Hochgeschwindigkeitsstrecke unterscheidet sich wesentlich von den Herausforderungen der vergangenen Tage.

Aus sportlicher Sicht könnte sich ein Wechsel in der Gesamtwertung anbahnen. Nasser Al-Attiyah hat mit dem neuen Buggy seinen Rückstand auf Stephane Peterhansel (X-raid Mini) dramatisch reduziert. Al-Attiyah wird die heutige Etappe eröffnen, während Peterhansel den Spuren folgen kann. Sein Vorsprung in der Gesamtwertung beträgt nur noch 1:18 Minuten. Wenn Peterhansel Al-Attiyah auf der Strecke einholen kann, dann bleibt ihm die Führung. Zieht Al-Attiyah davon, dann ist er der neue Gesamtführende.

Auch in der Motorradwertung hat sich der Kampf um die Führung zugespitzt. Seit drei Tagen hält Yamaha-Fahrer Olivier Pain die Spitze, doch Titelverteidiger Cyril Despres (KTM) ist seinem französischen Landsmann bis auf 2:22 Minuten nahe gekommen. Despres wird hinter Francisco Lopez und Ruben Faria (beide KTM) als Dritter starten. Pain fährt dagegen erst als Neunter los und kann seinerseits den Spuren der Vorderleute folgen.