Rallye Dakar: Sebastien Loeb startet mit Etappensieg

Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb gewinnt auf Anhieb die erste lange Dakar-Etappe - Peugeot-Team geschlossen schnell - Reifenschaden bei Nasser Al-Attiyah

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Dakar 2016 startete am Montag mit der zweiten Etappe von Villa Carlos Paz nach Termas de Rio Hondo in Argentinien in den sportlichen Wettbewerb. Und der Auftakt endete mit einer Überraschung: Peugeot-Werksfahrer Sebastien Loeb holte sich bei seiner allerersten langen Etappe auf Anhieb den Tagessieg. Der neunfache Rallye-Weltmeister dominierte die Konkurrenz auf dem auf 387 Kilometer verkürzten gewerteten Abschnitt und nahm seinem Teamkollegen, "Mister Dakar" Stephane Peterhansel, 2:23 Minuten ab.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb ist auch bei der Rallye Dakar stark: Tagessieg beim Auftakt Zoom

Mit diesem Erfolg übernahm Dakar-Neuling Loeb auch die Führung in der Gesamtwertung. "Das sind gute Nachrichten, denn ich konnte es kaum glauben", sagt der Allrounder zu seinem Überraschungserfolg. "In der Hälfte der Strecke steckten wir fest und hatten Glück, dass es weiterging. Ich bin etwa zwei Minuten gestanden. Dann konnte ich wieder zum Feld aufschließen, aber ich war am Limit und war besorgt. Abgesehen davon gab es keine Probleme, ich fand einen guten Rhythmus."

Rang drei hinter Peterhansel ging an den Toyota Hilux des Russen Wladimir Wasiljew. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz (Toyota) belegten Platz vier. "Wir sind recht gut durchgekommen durch diese erste wahre, dafür sehr heftige Etappe", sagt der deutsche Navigator. "Bei Kilometer 185 wartete das Schlammloch des Grauens auf uns - extrem lang und schwer zu überwinden. Einige andere sind dort steckengeblieben, wir sind aber prima durchgekommen."

Einen ebenfalls starken Einstand zeigte Mikko Hirvonen (Mini) mit der fünftschnellsten Zeit. Auf der anderen Seite ließ Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah (Mini) die Konkurrenz das Tempo vorlegen. Der Katari versuchte das Risiko zu minimieren und hatte im Ziel vier Minuten Rückstand auf Loeb. Das bedeutete Rang acht. "Es war nicht einfach. Wir hatten einen platten Reifen und sind einmal im Matsch steckengeblieben", berichtet Al-Attiyah. "Aber wir haben nicht viel Zeit verloren. "

Insgesamt hinterließ das Peugeot-Team mit dem überarbeiteten 2008 DKR16 einen starken Eindruck. Im Gegensatz zum X-raid Mini und dem Toyota Hilux, die beide über Allradantrieb verfügen, setzt Peugeot beim Buggy-Prototypen auf Hinterradantrieb. Cyril Despres, der mehrfach die Motorrad-Kategorie gewonnen hat, fuhr heute auf Platz sieben. Lediglich Carlos Sainz hatte technische Probleme. Der Spanier stand bei Kilometer 112 rund eine Viertelstunde, weil sich der Motor nicht starten ließ. Bis zum Ziel konnte Sainz seinen Rückstand auf rund elf Minuten reduzieren.

Mehrere Fahrer stecken im Schlamm fest

Die durch die Regenfälle der vergangenen Tage aufgeweichten Straßen machten die Angelegenheit am Montag teilweise zu einer Schlammschlacht. So steckten Nani Roma (Mini) und Xevi Pons (Ford) bei Kilometer 183 fest und ließen wertvolle Zeit liegen. Romas Chancen auf den Sieg erhielten einen herben Dämpfer, denn sein Zeitverlust betrug 46 Minuten.

Auch Lokalmatador Orlando Terranova erwischte mit seinem Mini das gleiche Schicksal. Robby Gordons Gordini musste mit Hilfe eines anderen Fahrzeugs aus einem Schlammloch gezogen werden. Positiv in Szene setzten sich am Mittwoch nicht nur die Dakar-Neulinge Loeb und Hirvonen, sondern auch WRC-Fahrer Martin Prokop, der mit einem Toyota zum ersten Mal dabei ist. Der Tscheche bestimmte auf den ersten Kilometern das Tempo und belegte im Etappenziel Platz neun.

Morgen Dienstag steht wieder ein Mix aus schnellen, flüssig zu fahrenden Abschnitten einerseits und kurvigen, engen Passagen andererseits auf dem Programm. Die Route führt von Termas de Rio Hondo nach Jujuy und geht über 663 Kilometer. Es könnte eine Standard-Etappe der eher ruhigeren, leichteren Art werden. Es sei denn, es gibt Regen oder die Strecke ist feucht - dann wird es sehr, sehr rutschig und man sollte jede Sekunde auf der Hut sein. "Morgen müssen wir die Strecke eröffnen", blickt Loeb voraus und weiß: "Das wird eine ganz andere Geschichte."

Ergebnis der 2. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Elena (Peugeot) - 3:45:46 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +2:23 Minuten
03. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +2:38
04. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +3:01
05. Hirvonen/Perin (Mini) +3:05
06. Poulter/Howie (Toyota) +3:20
07. Despres/Castera (Peugeot) +4:00
08. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +4:18
09. Prokop/Tomanek (Toyota) +4:25
10. Ten Brinke/Colsoul (Mini) +5:02

Gesamtwertung nach der 2. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Elena (Peugeot) - 3:52:03 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +2:23 Minuten
03. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +2:42
04. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +3:01
05. Hirvonen/Perin (Mini) +3:03
06. Poulter/Howie (Toyota) +3:40
07. Despres/Castera (Peugeot) +4:00
08. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +4:14
09. Prokop/Tomanek (Toyota) +4:29
10. Ten Brinke/Colsoul (Mini) +4:53