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Motorwechsel: Kraftakt der Honda-Fahrer

In einer langen Nacht wechselten die Honda-Fahrer die Motoren untereinander aus, um weiterhin eine Siegchance bei der Rallye Dakar zu haben

(Motorsport-Total.com) - Nach elf der insgesamt 13 Etappen bei der Rallye Dakar ist bei den Motorrädern weiterhin alles offen, obwohl Titelverteidiger Marc Coma die besten Karten hat, die KTM-Erfolgsstory fortzusetzen. Der Spanier hat genau 21:12 Minuten Vorsprung auf Paolo Goncalves. Dieser verlor zusätzliche 15 Minuten wegen eines Motorwechsels. Die Etappen zehn und elf umfassten eine Marathon-Stage. Das bedeutete, dass die Fahrer am Ende von Etappe zehn in ihrem Biwak auf sich alleine gestellt waren und keine Hilfe der Mechaniker in Anspruch nehmen durften.

Titel-Bild zur News: Paolo Goncalves

Dank des Motorwechsels hat Paolo Goncalves weiterhin eine Siegchance Zoom

Bei Honda war die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kurz, denn die Fahrer mussten zwei Motoren tauschen, um weiterhin die Chance auf den Gesamtsieg zu wahren. "Als die Fahrer gestern Abend ins Biwak kamen, wurde bei Paolos Motor ein Problem festgestellt", berichtet Honda-Teammanager Wolfgang Fischer die hektischen Stunden. "Die Fahrer waren auf sich alleine gestellt, aber alle vier meisterten es sehr gut."

"Schließlich entschieden sie sich dazu, Paolos Motor zu wechseln, damit er weiterfahren konnte. Die beste Möglichkeit war es, den Motor aus Joans (Barreda; Anm. d. Red.) Maschine zu nehmen, denn dieser Motor war erst vor zwei Tagen gewechselt worden und war der frischeste. Dieser Motor wurde in Paolos Bike eingebaut und zum Laufen gebracht. Außerdem wurde die Entscheidung getroffen, Jeremias (Israel Esquerre; Anm. d. Red.) Motor zu nehmen und in Joans Motorrad einzubauen."

"Wir mussten also einen Fahrer opfern, damit die anderen Fahrer weitermachen konnten", bedauert Fischer die einzig mögliche Entscheidung. Für Israel Esquerre war die Dakar somit beendet. Barreda Bort und Goncalves griffen nach der kurzen Nacht an und holten auf der elften Etappe einen Doppelerfolg. "Obwohl sie nur drei Stunden geschlafen haben, haben sie heute die Plätze eins und zwei belegt", lobt Fischer. "Ich bin sehr stolz auf unsere Jungs."

Obwohl sich der Rückstand nun auf 20 Minuten beläuft, schreibt Honda den Sieg noch lange nicht ab. Man will weiter Druck auf Coma und KTM ausüben. "Wir haben durch den Motorwechsel 15 Minuten verloren, aber es ist noch alles möglich", ist Fischer zuversichtlich. "Noch ist nichts gewonnen und nichts verloren. Es sind noch zwei Tage zu fahren!" KTM ist seit dem Jahr 2001 ungeschlagen. Zum letzten Mal gewann mit Gilles Lalay im Jahr 1989 ein Honda-Fahrer den Klassiker.


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