Etappe elf: Fiambala, die Königin

Die elfte Etappe der Rallye Dakar wird von den Teilnehmern gefürchtet: Die Region um Fiambala fordert Mensch und Maschine alles ab

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Dakar biegt langsam aber sicher in die Zielgerade ein. Doch bis zur Zielstadt Santiago de Chile warten noch große Herausforderungen auf die verbliebenen Teilnehmer. Bereits am heutigen Mittwoch könnte sich das Gesamtklassement noch einmal auf den Kopf stellen, denn es wartet ein ehrfürchtiger Ort: Fiambala - die Königin, der Klassiker. Bisher hatte jede in Südamerika ausgetragene Dakar diese Etappe im Programm. Der erfahrene Navigator Dirk von Zitzewitz meint: "Die Fiambala ist immer ähnlich. Sie ist extrem schwierig - und je nach Wetterlage noch schwieriger."

Titel-Bild zur News: Boris Garafulic

Fiambala ist die gefürchtetste Etappe der Dakar in Südamerika Zoom

Nach den jüngsten Streckenabschnitten durch das sogenannte "Herz Argentiniens" mit zahlreichen Waldpassagen und zum Teil schnellen Pisten kehren auf der elften Etappe die Dünen zurück. Mit extrem weichem Sand geht es ab Prüfungskilometer 75 auf bis über 2.000 Meter über Normalnull hinaus. Eine Tortur für Mensch und Maschine. Doch zuvor müssen die Fahrercrews noch ihren Weg durch ein Labyrinth von Canyons finden.

Nach den mit Dünen bedeckten Bergen folgen extrem steinige, kantige und trockene Flussbetten, bevor die Route in eine etwas ruhigere Ecke der argentinischen Hochebene führt und das Ziel in Sicht kommt. Giniel de Villiers streicht die gewaltige Aufgabe heraus: "Die Prüfung ist nur 219 Kilometer lang. Und doch ist sie die am meisten gefürchtete der Dakar. Auch wegen der mörderischen Hitze, die hier gewöhnlich herrscht. Bis zu 40 Grad Celsius kann es heiß werden."

De Villiers und von Zitzewitz liegen mit ihrem Toyota Hilux auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung. Ihr Rückstand auf Stephane Peterhansel (X-raid-Mini) ist auf 52 Minuten angewachsen. Noch hat der Franzose den Sieg noch nicht in sicheren Tüchern, denn auch er warnte an den vergangenen Tagen vor den Dünen von Fiambala. Zunächst müssen die Teilnehmer eine Verbindungsstrecke über 256 Kilometer zurücklegen, bevor die Tortur beginnt. Nach der Zieldurchfahrt sind es dann noch kurze sechs Kilometer bis zum rettenden Biwak in Fiambala.

Bei den Motorrädern hat mittlerweile KTM das Zepter übernommen. Nach den Problemen vor dem Ruhetag schlug Titelverteidiger Cyril Despres zu Beginn der zweiten Woche zu und übernahm die Führung im Gesamtklassement. Sein Edelhelfer Ruben Faria hat 1:37 Minuten Rückstand, doch der Portugiese wird Despres helfen, seinen fünften Dakar-Sieg zu feiern. Für das Duo wäre es der dritte gemeinsame Erfolg.


Fotos: Dakar 2013, Tag 6 - Tag 10


Auf den Plätzen drei und vier liegen mit Francisco Lopez und Ivan Jakes zwei weitere KTM-Fahrer. Gespannt darf man auch auf die Leistung von Joan "Bang Bang" Barreda Bort aus der Speedbrain-Mannschaft sein. Am Dienstag feierte er schon seinen vierten Tagessieg.