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Dakar 2018: Sainz übernimmt Spitze nach Peterhansel-Pech

Carlos Sainz gewinnt die siebte Etappe der Rrallye Dakar und liegt nun überlegen im Gesamtklassement an der Spitze

(Motorsport-Total.com) - Auf 3.700 Metern Höhe im bolivianischen Ödland ist womöglich die Entscheidung um den Gesamtsieg bei der Rallye Dakar 2018 gefallen. Stephane Peterhansel (Peugeot) blieb nach 186 von 425 Kilometern mitten im Nirgendwo mit Aufhängungsproblemen stehen. Der bis dahin Gesamtführende verlor eine Stunde und 45 Minuten Zeit bei der Reparatur, bei der ihm Cyril Despres behilflich war. Carlos Sainz gewann derweil die Etappe und hat nun einen riesigen Vorsprung in der Gesamtwertung.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz sen.

Carlos Sainz ist neuer Spitzenreiter der Rallye Dakar 2018 Zoom

Die Rallye Dakar kennt nach dem Ruhetag nur noch eine Richtung: Ab in den Süden. Es ging mitten durch die Einöde auf 3.700 bis 3.900 Metern Höhe in Richtung des Salar de Uyuni, den größten Salzsee der Welt. In der unwirtlichen Gegend war das Terrain größtenteils fest, trotzdem spielte Navigation eine gewisse Rolle. Aufgrund der großen Höhe verloren die Toyota-Saugmotoren beträchtlich an Leistung, was sich rächte.

Peterhansel bestimmte den ersten Teil der Etappe und hatte Sainz bis zum dritten Wegpunkt bereits eingeholt, als das Missgeschick geschah. Sainz fuhr daraufhin alleine weiter und hatte keine wirklichen Gegner mehr. Während die Toyota-Piloten mit dem Leistungsverlust kämpften, hielt dieser sich beim Turbodieselmotor in Grenzen. Im Ziel hatte Sainz einen Vorsprung von 12:05 Minuten auf Giniel de Villiers (Toyota). Es ist sein zweiter Etappensieg in Folge.

"Die heutige Prüfung war wirklich sehr hart und die Offroad-Sektion auch noch sehr kompliziert und sehr matschig", sagt er im Ziel. "Heute ging es wirklich ums Überleben. Es ist noch immer ein weiter Weg. Wir haben jetzt schon so oft gesehen, dass es jeden Tag zu einer Überraschung kommen kann. Ich werde jetzt auch nicht zu langsam fahren, weil man dann Fehler macht."

Toyota-Hackordnung geändert

Den dritten Platz sicherte sich sein Teamkollege Nasser Al-Attiyah mit 14:19 Minuten Rückstand. Der Katari hatte zu Beginn der Prüfung geführt, verlor aber vor dem dritten Wegpunkt auf einen Schlag zehn Minuten. Auf Rang sechs zurückgefallen, kämpfte er sich wieder nach vorn und verlor am Ende nur zwei Minuten auf de Villiers.

Verlierer des Tages ist neben Peterhansel der dritte Toyota-Pilot Bernhard ten Brinke. Dieser büßte eine halbe Stunde auf Sainz ein und fiel in der Gesamtwertung hinter seine beiden Teamkollegen auf den vierten Platz zurück. "Meine Scheibenwischer haben nicht funktioniert!", beschwert sich der Niederländer im Ziel.


Fotos: Rallye Dakar 2018


Heftig gebeutelt wurde wieder einmal die X-Raid-Truppe. Mikko Hirvonen, Yazeed Al-Rajhi (beide Mini-Buggy) und Orlando Terranova (Mini) verloren schon früh auf der Etappe allesamt mindestens zweieinhalb Stunden aus noch unbekannter Ursache. Am unteren Ende der Top 10 fielen außerdem Eugenio Amos (Ford) und Patrick Sireyjol heraus.

Durch die dramatischen Ereignisse an der Spitze konnten sich einige Fahrer aus der zweiten Reihe in Szene setzen: Kuba Przygonski (Mini; +20:56 Minuten) holte sich den vierten Platz in der Tageswertung gefolgt von Martin Prokop (Ford; +23:57) und Lucio Alvarez (Toyota).

Knappe Abstände bei den Trucks

Während die Auto-Fraktion stark gerupft wurde, blieb das Feld der Trucks dicht beisammen. Lediglich 20 Minuten trennten die Top 20 in der Tageswertung. Den Etappensieg sicherte sich Ton van Genugten mit 2:01 Minuten Vorsprung auf Federico Villagra (beide Iveco). Eduard Nikolajew (Kamaz) kam mit einem Rückstand von 4:54 Minuten auf Rang drei. Er führt damit weiter im Gesamtklassement mit 49:47 Minuten Vorsprung. Aufgrund der geringen Abstände tat sich nicht viel.

Top 10 der Auto-Wertung nach Etappe 7 von 14
01. Sainz/Cruz (Peugeot) - 21:41:38 Stunden
02. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +1:11:29
03. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +1:20:46
04. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +1:20:54
05. Ten Brinke/Perin (Toyota) +1:25:04
06. Przygonski/Colsoul (Mini) +2:19:02
07. Prokop/Tomanek (Ford) +2:22:39
08. Al Qassimi/Panseri (Peugeot) +2:41:26
09. van Merksteijn/Marton (Toyota) +4:23:35
10. Alvarez/Howie (Toyota) +5:14:16