Cyril Despres gewinnt für Peugeot Seidenstraßen-Rallye

(Motorsport-Total.com) - Am 8. Juli startete in Moskau die Seidenstraßen-Rallye. Über zwei Wochen legten die Teilnehmer rund 10.000 Kilometer durch Russland, Kasachstan und China zurück. Am Sonntag findet in Peking die Siegerehrung statt. Das Teilnehmerfeld war dabei hochkarätig. So nutzten die Teams von Peugeot und X-raid Mini diese Marathon-Rallye als ersten Schritt bei den Vorbereitungen für die berühmte Rallye Dakar Anfang Januar 2017.

© Red Bull Contentpool

Cyril Despres hat seinen ersten Auto-Sieg im Marathon-Sport gefeiert Zoom

Am Samstag stand schließlich Peugeot-Pilot Cyril Despres als Sieger der Rallye fest. Für den mehrfachen Dakar-Sieger bei den Motorrädern war es der erste wichtige Erfolg bei den Automobilen. Nach 14 Etappen hatte der Franzose rund 26 Minuten Vorsprung auf Mini-Fahrer Yazeed Al-Rahji, der mit dem Deutschen Timo Gottschalk als Co-Piloten zusammenarbeitet. Wladimir Wasiljew (Mini) wurde Dritter. Sebastien Loeb belegte nach mehreren Problemen den siebten Platz der Gesamtwertung. Dakar-Sieger Stephane Peterhansel wurde mit neuneinhalb Stunden Rückstand 15.

Peterhansel beschädigte seinen 2008 DKR bei einem Unfall und konnte nach der Reparatur noch die komplette Distanz zurücklegen. Turbulent verlief die Rallye auch für Loeb. Während Despres die Rallye über weite Strecken kontrollierte, konnte Loeb am Dienstag der zweiten Woche seinen Rückstand von neun auf zwei Minuten verkürzen. Die Rennleitung war allerdings der Meinung, dass der neunfache WRC-Champion zwei Wegpunkte ausgelassen hatte. Dafür gab es eine Strafe von vier Stunden und Loebs Siegchancen waren vorbei.

Trotzdem ist Loeb überzeugt, dass er bei der Seidenstraßen-Rallye wieder viel über den Marathon-Sport gelernt hat: "Seit der Dakar arbeiten wir viel ruhiger. Jetzt nach dieser Rallye sehe ich es noch positiver. Wir sind viele Kilometer gefahren und haben damit viel mehr Zeit im Auto und mit dem Lösen von Problemen verbracht. Die Kommunikation mit Daniel (Elena, Co-Pilot; Anm. d. Red) ist jetzt auch viel besser. Wir kommen auch mit Druck besser zurecht, passen besser auf das Auto auf und finden auch eine bessere Pace.

"Diese Veranstaltungen sind ein Job für zwei Personen", vergleicht Loeb den Marathon-Sport mit der Rallye-WM. "In der WRC muss mir Daniel nur den Weg ansagen, aber hier müssen wir alles besprechen und uns gegenseitig helfen. Wir hören aufeinander und haben großes Vertrauen zueinander. Wir wissen, welchen Speed wir fahren müssen. Ich glaube, wir haben auch unsere Probleme in den Dünen verstanden und machen weniger Navigationsfehler. Für mich wartet nun die Rallycross-WM in Kanada und anschließend Urlaub."

Auch die Trucks nahmen an der Seidenstraßen-Rallye teil, eine Motorrad-Kategorie gab es nicht. Viele Augen waren auf den neuen Langhauber-Kamaz von Eduard Nikolaew gerichtet, doch der Sieg ging an seinen Teamkollegen Ajrat Mardeew, der 15 Minuten vor seinem Teamkollegen Dimitri Sotnikow ins Ziel kam. Damit feierte der alte Kamaz einen Doppelsieg. Der Niederländer Maarten van den Brink belegte mit einem Peugeot-LKW den dritten Platz. Der neue Kamaz mit Nikolaew kam als Vierter ins Ziel.

© Red Bull Contentpool

Der neue Kamaz musste sich diesmal dem ausgereiften Vorgänger beugen Zoom

Während die Seidenstraßen-Rallye am Sonntag in Peking zu Ende geht, findet in diesen Tagen auch die Baja Aragon in Spanien statt, wo sich einige Motorrad- und Automobilfahrer für die Rallye Dakar vorbereiten. Bei den Motorrädern ist das Honda-Team mit Joan Barreda und Michael Metge dabei. Bei den Automobilen fahren Nasser Al-Attiyah und Nani Roma zum ersten Mal den Toyota Hilux. X-raid ist mit Orlando Terranova und Mikko Hirvonen am Start. Peugeot hat Carlos Sainz zum ersten Kräftemessen nach Spanien geschickt. Jutta Kleinschmidt fährt für X-raid den eigenentwickelten Buggy.