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Interlagos-Zukunft: Bernie Ecclestone trifft neuen Präsidenten

Bernie Ecclestone trifft sich mit dem neuen brasilianischen Präsidenten, um über die Zukunft des Rennens in Interlagos zu sprechen - Austragung 2017 noch nicht sicher

(Motorsport-Total.com) - Obwohl die Formel-1-Piloten die Strecke in Interlagos überwiegend lieben, ist die Zukunft des Großen Preises von Brasilien keinesfalls gesichert. Zwar taucht der Grand Prix im vorläufigen Kalender der Königsklasse für die Saison 2017 auf, allerdings zunächst nur unter Vorbehalt. Ende Oktober verkündeten die Organisatoren des Rennens, dass man "eine Bestätigung bis zum Jahre 2020" habe. Doch in der schnelllebigen Welt der Formel 1 muss das nichts heißen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Kickt Bernie Ecclestone den Brasilien-Grand-Prix eventuell noch raus? Zoom

Hintergrund: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone fordert von den Betreibern der Rennstrecke schon seit einiger Zeit, diverse Anlagen und Gebäude im Autodromo Jose Carlos Pace zu modernisieren. Sollte das nicht passieren, könnte Ecclestone den Vertrag möglicherweise kündigen. Tatsächlich wird die Strecke seit einiger Zeit nach und nach renoviert, doch offenbar sind noch nicht alle Forderungen erfüllt.

"Unsere Aufgabe war es, notwendige Baumaßnahmen auszuführen, um das Rennen in Sao Paulo zu halten. Wir haben es geschafft, dem nachzukommen", erklärte Sao Paulos Bürgermeister Fernando Haddad jüngst. Trotzdem scheint der Grand Prix weiterhin auf wackeligen Beinen zu stehen, denn im Rahmen des diesjährigen Rennens stattete Ecclestone dem neuen brasilianischen Präsidenten Michel Temer einen Besuch ab.

Laut Medienberichten verbrachte der Formel-1-Boss am Mittwoch rund zwei Stunden in der Hauptstadt Brasilia, um sich mit Temer über die Zukunft des Rennens zu unterhalten. Temer, der seit August im Amt ist, kündigte bei seiner Amtsübernahme an, die öffentlichen Ausgaben kürzen zu wollen. Mit anderen Worten: Die Regierung möchte kein zusätzliches Geld in Veranstaltungen wie die Formel 1 investieren.

Interessant: Am 1. Januar 2017 wird mit Joao Doria jun. ein neuer Bürgermeister die Amtsgeschäfte in Sao Paulo übernehmen. Er kündigte zuletzt bereits an, die Strecke privatisieren zu wollen. "Ich würde gerne mit ihm sprechen", grübelt Felipe Massa, der den Plan nicht unbedingt positiv sieht. "Wenn die Strecke von der Privatisierung profitiert, dann bin ich absolut dafür", so der Williams-Pilot.


Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Interlagos

"Wenn die Privatisierung andere Gründe hat, wie bei der Strecke in Rio de Janeiro, dann bin ich dagegen", so Massa. 1978 und von 1981 bis 1989 war die Formel 1 insgesamt zehnmal in Rio zu Gast. Anschließend wechselte der Große Preis von Brasilien zurück nach Interlagos, wo er bis heute ausgetragen wird. Als Alternative in Südamerika steht bereits seit einiger Zeit die Rückkehr des Argentinien-Grand-Prix im Raum.