• 02.05.2015 14:58

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Letzte Hürde: Haas sieht Ecclestone-Poker entspannt

Teampatron Gene Haas ist gespannt, wie sich mit dem Zampano über Geld reden lässt und will sich nicht unter Wert an Investoren verkaufen

(Motorsport-Total.com) - Für die angehenden Formel-1-Rookies von Haas Formula ist in der Königsklasse alles neu. Ganz besonders wundern - so mag man behaupten - wird sich Patron Gene Haas über Gepflogenheiten im Umgang mit Bernie Ecclestone. Mit dem Zamapano müssen die US-Amerikaner in Abwesenheit eines Concorde-Agreement demnächst bilateral über den kommerziellen Rahmen verhandeln. "Wir werden es in den kommenden Monaten in Angriff nehmen", so Haas im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Gene Haas und Günther Steiner

Gene Haas und Günther Steiner zittern nicht vor Bernie Ecclestone Zoom

Die Vorstellungen von Gesprächen mit dem als extrem knauserig geltenden und hart verhandelnden 84-Jährigen sind unscharf: "Ich habe damit keine Erfahrung, also wird es bestimmt lehrreich. Wir sind schließlich Neulinge!", meint Haas über Ecclestone, der schon so manchen Staatschef mit seiner Hartnäckigkeit gequält haben soll. Der Unternehmer und NASCAR-Teamchef hat trotzdem keine schweißnassen Hände: "Ich weiß nicht genau, was ich erwarten darf, also müssen wir es auf uns zukommen lassen."

Wann genau verhandelt wird, steht noch nicht fest: "Wir werden beim Spanien-Grand-Prix vor Ort sein und ihm vielleicht 'Hallo!' sagen", blickt Haas voraus. Einnahmen aus den Formel-1-Töpfen sind für die Truppe aus North Carolina auch deshalb von besonderer Bedeutung, weil sie zunächst nicht mit Investoren plant und sich auf die eigene Automotive-Firma als Rückhalt verlässt. "Wir sind immer offen. Ich habe aber das Gefühl, dass es kein fundiertes unternehmerisches Interesse gibt, ehe wir auf die Strecken gehen und beweisen, dass wir mit von der Partie sein können", sagt Haas.

Er befürchtet, finanziell zu große Zugeständnisse machen zu müssen, solange er keine Formel-1-Erfolge vorweisen kann. "Sonst endet es damit, dass man sich unter Wert verkauft. Und ich habe kein Interesse daran, uns zu einem Spottpreis feilzubieten." Dass Haas wie so vielen anderen Teams in der Vergangenheit der Notgroschen ausgeht, befürchtet der Patron nicht: "Wir haben genügend Geld um das zu tun, was wir tun müssen. Sobald wir uns bewiesen haben, gibt es eine ganz andere Verhandlungsgrundlage."