powered by Motorsport.com

Chinesischer Investor: Bleibt Pirelli in der Formel 1?

Paul Hembery erklärt, wie sich die Übernahme von Pirelli durch einen chinesischen Investor auf das Formel-1-Engagement auswirkt und wovon ein Verbleib abhängt

(Motorsport-Total.com) - Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Formel-1-Reifenausrüster Pirelli von einem chinesischen Konzern übernommen wird. Dabei handelt es sich um die China National Chemical Corporation, die zunächst 26,2 Prozent des Unternehmens hält und später 7,1 Milliarden Euro für die verbleibenden Aktion zahlen will.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Motorsportchef Paul Hembery rechnet nicht mit einem Ausstieg von Pirelli Zoom

ChemChina will sich mit dem Geschäft das Know-how zur Herstellung von Premium-Reifen aneignen, Pirelli könnte am Wachstumsmarkt China besser Fuß fassen. Doch welche Auswirkungen hat die Übernahme auf das Formel-1-Engagement der Italiener, deren Vertrag noch bis Ende 2016 gilt?

"Wir hatten über die Jahre viele unterschiedliche internationale Anteilseigner", antwortet Pirellis Motorsportchef Paul Hembery. "Jetzt ist ein großer Anteilseigner dazugestoßen." In Hinblick auf die Firmenstrategie ändere sich allerdings nichts, zudem bleibe Marco Tronchetti Provera für fünf weitere Jahre Geschäftsführer des Traditionsunternehmens.

"Ein integraler Teil unserer Arbeit ist die Formel 1", geht er auf die Frage ein. "Diesbezüglich ändert sich nichts." Eine Änderung könnte sich aber durch die derzeitigen Diskussion über die Zukunft der Königsklasse des Motorsports ergeben, ergänzt Hembery, der diesbezüglich im Dunkeln tappt.

"Wenn es eine Ausschreibung gibt, dann würde man auch gerne wissen, wie diese Veränderungen aussehen und wie sich der Sport in Zukunft präsentieren wird", nennt der Brite das Haupt-Entscheidungskriterium. "Das größte Problem scheint ja zu sein, dass der Sport überhaupt Veränderungen zulässt, denn die Leute scheinen sich darin einig zu sein, unterschiedlicher Meinung zu sein, wodurch viele gute Vorschläge unterbunden werden."

Die Entscheidung, ob man an einer Vertragsverlängerung interessiert ist, sei daher "eine praktische Angelegenheit. Wenn wir also etwas Klarheit bekommen und uns die geplanten Änderungen auch zusagen, dann wären wir sehr glücklich in diesem Sport."