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  • 28.02.2015 14:41

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Bonbon für Force India: Wie Mercedes Ferrari ausstach

Die Auslieferung des eigenen Getriebes an Kunden ist für die Silberpfeile aufwendig und ein sportliches Risiko, laut Toto Wolff aber kein Verlustgeschäft

(Motorsport-Total.com) - Nach den Leistungen des vergangenen Jahres hat es den Anschein, als könnte sich Mercedes seine Antriebskunden in der Formel 1 aussuchen. Doch das war offenbar nicht immer der Fall: Wie Toto Wolff erklärt, hat die weitgehende Kooperation mit Konkurrent Force India auch den Grund, dass sein Arbeitgeber um das Vijay-Mallya-Team als Partner kämpfte. Schließlich war vor einiger Zeit an den Gerüchten, dass Ferrari vor einem entsprechenden Vertragsabschluss stünde, etwas Wahres dran.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Lewis Hamilton

Mercedes hängt Force India nicht nur sinnbildlich im Getriebe Zoom

Der Motorsportchef erinnert daran, dass Force India die Wahl zwischen Mercedes und der Scuderia hatte: "Deswegen haben wir uns entgegen der eigentlichen Marschroute dazu entschieden, ein Getriebe zu bauen und dieses auch zu verkaufen - was wir eigentlich nicht wollten. Es ging darum, sie als Kunden zu behalten", erklärt Wolff. Er betont aber, dass sich der Anteil am Bau des Autos und der Ingenieurstätigkeit beim Team um Nico Hülkenberg und Sergio Perez in engen Grenzen bewegt.

Zumal Wolff auch einräumt, dass sich Mercedes damit, einen Gegner mit den eigenen technischen Fähigkeiten zu stärken, keinen Gefallen tut: "Es ist etwas, das ins im Verfolgen unseres Ziels - dem Gewinn der Weltmeisterschaft - schwächt", meint der Österreicher und spielt damit auch auf die Aufwendung zusätzlicher Ressourcen an. "Aber es funktioniert mittlerweile recht reibungslos." Bei der Hinterachse setzt Force India allerdings auf einen Eigenbau: Mercedes liefert sein Getriebe mit einer Karbonhülle, die den Anbau einer beliebigen Aufhängung erlaubt.