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  • 18.10.2014 11:06

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Sotschi: Start bei Tages-, Zielankunft unter Flutlicht?

Richard Cregan bringt seine Idee vom Start in der Dämmerung von Abu Dhabi nach Sotschi mit - Russen hoffen auf zukünftigen Renntermin im Mai

(Motorsport-Total.com) - Nach der organisatorisch gelungenen Premiere am vergangenen Wochenende in Sotschi denken die Veranstalter des Grand Prix von Russland bereits darüber nach, was sie in Zukunft noch besser machen können. Eine Idee ist, im Olympiapark früher oder später ein Nachtrennen zu fahren - möglicherweise sogar schon 2015? "Wir werden sehen", sagt Sergei Worobiew, Stellvertretender Generaldirektor des Veranstalters Formula Sochi.

Titel-Bild zur News: Sotschi bei Nacht

Als Nachtrennen würde Sotschi im TV womöglich noch besser funktionieren Zoom

Der Gedanke, die Olympia-Gebäude bei Nacht mit spektakulärer Beleuchtung noch attraktiver in Szene zu setzen, liegt nahe. "In den nächsten paar Jahren" werde es voraussichtlich so weit sein, kündigt Worobiew im Interview mit 'Motorsport-Total.com' an, ohne sich jedoch auf einen konkreten Zeitrahmen festlegen zu lassen. Zunächst müsse man kalkulieren, ob sich das finanzielle Investment für eine Flutlichtanlage überhaupt lohnen würde.

Und ein Nachtrennen hätte auch einen entscheidenden Nachteil: So spektakulär die TV-Bilder von der Strecke selbst wären, so würden auch die werbewirksamen Landschaftsaufnahmen vom Meer oder von den nahe gelegenen Bergen verloren gehen. "Wir müssen da vorsichtig sein und sicherstellen, dass wir die richtige Entscheidung treffen", warnt Sotschi-Berater Richard Cregan - und greift daher auf eine Idee zurück, die er schon in Abu Dhabi hatte.

"Die Hubschrauberaufnahmen haben gezeigt, wie schön die Gegend ist. Das wollen wir nicht verlieren", sagt er und schlägt einen Start in der Dämmerung vor: "Ein Rennen, das am Abend beginnt und bei Nacht endet, könnte eine Lösung sein. Denn so würden wir die Hubschrauberaufnahmen von der Gegend rundherum, den Bergen und so weiter zeigen können, aber wir hätten eine Zieldurchfahrt unter Flutlicht."

"Die Hubschrauberaufnahmen haben gezeigt, wie schön die Gegend ist. Das wollen wir nicht verlieren." Richard Cregan

Ein solches Zeitfenster wäre auch wegen der Temperaturen besser geeignet als ein vollwertiges Nachtrennen, weil es in Sotschi mit Einbruch der Dunkelheit relativ rasch abkühlen kann. Insofern wäre für eine spätere Startzeit auch ein anderer Renntermin als der im Oktober günstig. Worobiew hatte sich einen Termin im Mai ja bereits vor einem Jahr im exklusiven Interview gewünscht. 2015 wird ihm dieser Wunsch aber noch nicht erfüllt.

"Das bleibt eine Option für die Zukunft", hofft er. Auch Cregan findet Mai "interessant" - besonders für den Tourismus, der mit der Formel 1 seine Hauptsaison verlängern könnte. Diese beginnt momentan erst Mitte Juni. Definitiv geplant ist übrigens eine Aufstockung der Zuschauerkapazität von derzeit 55.000. Das Rennen am vergangenen Sonntag war bekanntlich ausverkauft, am gesamten Wochenende kamen 146.000 Fans nach Sotschi.


Fotostrecke: Track-Run in Sotschi

Alleine schon wegen Lokalmatador Daniil Kwjat im Red Bull erwarte man 2015 ein noch größeres Zuschauerinteresse, unterstreicht Worobiew. Es sei aber wichtig gewesen, bei der Premiere erst einmal etwas kleiner zu beginnen. Cregan: "Es bringt nichts, im ersten Jahr 150.000 Zuschauer zu haben, wenn für die die Qualität der Erfahrung nicht stimmt. Das stand, neben der Sicherheit, ganz oben auf unserer Prioritätenliste."