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Mosley: Kostendeckel einzige Hoffnung für die Formel 1

Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley glaubt, dass nur eine Kostenobergrenze dem zügellosen Geldausgeben der Formel-1-Teams ein Ende setzen wird

(Motorsport-Total.com) - Die Einführung einer Kostenobergrenze wird in der Formel 1 seit vielen Jahren immer wieder diskutiert und wurde auch schon mehrfach angekündigt, doch die Umsetzung scheiterte bisher noch jedes Mal am Widerstand vor allem der finanziell besser gestellten Teams. Auch Sicht des ehemaligen FIA-Präsidenten Max Mosley ist eine Kostendeckelung allerdings der einzige Weg, um die Ausgaben in der Formel 1 dauerhaft zu senken und die Serie für alle Teams auf ein wirtschaftlich solides Fundament zu stellen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley spricht sich für eine Kostenobergrenze in der Formel 1 aus

"Es hat sich gezeigt, dass wir die Kosten durch die Regelgebung nicht reduzieren konnten. Wir brauchen eine Kostendeckelung", spricht sich Mosley gegenüber 'Autosport' aus. Der Brite spricht aus Erfahrung, denn auch Mosley, der von 1993 bis 2009 an der Spitze des Automobil-Weltverbands stand, hatte das Ziel der Kostensenkung in der Formel 1 nicht richtig umgesetzt. Daher sei er "genau so schuldig wie jeder andere" an der aktuellen wirtschaftlichen Krise einiger Teams.

So sei beispielsweise sein Ansinnen gescheitert, durch ein Einfrieren der Motorenentwicklung die Kosten einzugrenzen. "Alle Experten sagten mir: 'Das war es jetzt'. Doch was haben sie (die Motorenhersteller; Anm. d. Red.) gemacht? Sie haben das Geld für die Erforschung der Airbox ausgegeben und auf diese Weise schätzungsweise 30 PS gewonnen", sagt Mosley. "Da habe ich begriffen, dass es egal ist, wie wir die Regeln gestalten."

Aufgrund dieser Erfahrung wollte Mosley am Ende seiner Amtszeit eine Kostenobergrenze ab der Saison 2010 einführen. Die führte jedoch zu großem Widerstand der engagierten Hersteller, der um ein Haar zur Spaltung der Formel 1 und zur Gründung einer Herstellerserie geführt hätte. Und auch als Ende 2013 ein Budgetdeckel ab der Saison 2015 angekündigt wurde, kam es unter den Teams zu einem Aufschrei. Mittlerweile hört man von diesen Plänen nichts mehr.

Den Widerstand der "großen" Teams kann Mosley indes nachvollziehen, denn diese müssten um ihre Vormachtstellung bangen, da die kleineren Teams es ohnehin gewohnt seien, mit geringerem Budget zu operieren. "Dann würden die Zuschauer auf der Tribüne keinen Unterschied mehr zwischen einen 50-Millionen- und einem 500-Millionen-Team erkennen."

Als Schlüssel für die effektive Einführung einer Kostenobergrenze sieht Mosley auch eine gerechtere Verteilung der TV-Einnahmen der Formel 1, die bisher abhängig vom sportlichen Erfolg beziehungsweise aufgrund individueller Vereinbarungen an die Teams ausgeschüttet werden. "Wenn man es rational betrachtet, müsste man allen die gleiche Summe geben", sagt Mosley. "Dann könnte man das Budget so kalkulieren, dass die Kosten mehr oder weniger dem entsprechen, was die Teams erhalten."