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  • 18.07.2014 17:28

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Sauber und das dritte Auto: Späte Liebe für das Spukgespenst?

Monisha Kaltenborn kann sich eine Regelnovelle vorstellen, wenn sie mit allen Eventualitäten ausgearbeitet ist und eine Notlösung bleibt

(Motorsport-Total.com) - Wenn es um den Einsatz eines dritten Wagens pro Team ging, war Monisha Kaltenborn bisher eine der energischsten Vorkämpferinnen - und zwar gegen das Modell. Es stößt bei der Sauber-Teamchefin weiterhin nicht auf Gegenliebe, als Notfallplan für ein Teamsterben und unter bestimmten Bedingungen scheint sie sich jedoch damit anfreunden zu können. "Ich glaube, dass es schwierig ist, Regeln zu finden, die den Einsatz eines dritten Autos auch sinnvoll machen", meint Kaltenborn.

Titel-Bild zur News: Moniaha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn ist ein Aktivposten in der Kostendebatte der Formel 1 Zoom

Die Österreicherin fragt sich, ob eventuell nur Piloten zum Zuge kommen, die zuvor noch keine Renneinsätze in der Königsklasse absolviert haben und ob überhaupt WM-Zähler verteilt werden: "Dürfen nur so genannte 'Young Driver' fahren? Punktet dieses Auto? Wenn nein, besteht die Gefahr, dass es eingesetzt wird, um andere zu behindern?", überlegt Kaltenborn. Auch wenn diese Fragen beantwortet sind, darf die Idee ihrer Meinung nach nur Alternative, nicht aber Masterplan sein.

Kaltenborn weiter: "Bisher war ein drittes Auto nur vorgesehen, wenn es zu wenig Teilnehmer gibt. Man sollte es gar nicht so weit kommen lassen und schauen, dass es genügend Konstrukteure gibt", fordert sie und denkt auch über ein nicht näher beschriebenes Losverfahren nach, ohne eine konkrete Gestaltung dieser Variante zu skizzieren: "Vielleicht ist das mal eine Idee. Das ist dann mehr ein Showeffekt."

Für Kaltenborn lautet die erste Antwort auf die aktuellen Probleme ohnehin, die Regeln zu vereinfachen - aber nicht so weit, dass die Formel 1 zu simpel wird. Das - glaubt die Sauber-Verantwortliche - wäre gleichzusetzen mit der Einführung von Kundenautos durch die Hintertür. Ein rotes Tuch für die Schweizer. Wie lange das Thema überhaupt zur Debatte steht, ist für sie rätselhaft: "Die Idee eines dritten Autos gibt es schon lange. Sie spukt herum, wird in die Schublade gelegt, dann kommt sie wieder."