• 23.04.2014 09:17

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

140 Millionen Dollar Einbußen durch neuen Team-Deal

Die Formel 1 hat im Jahr 2013 durch verschiedene Faktoren finanzielle Einbußen hinnehmen müssen - Hauptgrund ist ein höheres Preisgeld für die Teams

(Motorsport-Total.com) - Der Profit der Formel 1 ist im vergangenen Jahr um 136,7 auf 285,9 Millionen US-Dollar gefallen. Grund sind die erhöhten Zahlungen durch einen neuen Deal mit den elf Teams der Königsklasse. Während des Vorjahres bis zum 31. Dezember sind die Preisgelder für die Teams um 6,1 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 797,5 Millionen US-Dollar gestiegen - eine gewaltige Summe für die in Luxemburg ansässige Muttergesellschaft Delta 2.

Titel-Bild zur News: Startaufstellung China

Die Teams werden seit 2013 bezüglich der Preisgelder besser entlohnt Zoom

Das Preisgeld setzt sich zusammen aus einem Prozentsatz der Umsätze der Formel 1, zudem trat 2013 ein neuer Vertrag in Kraft, der die Teamanteile von 59,6 auf 63 Prozent erhöht hat. Weiteren Druck auf das finanzielle Fundament der Königsklasse hatte eine andere neue Vereinbarung mit der FIA. Die Gebühr, die die Formel 1 jährlich an den Weltverband abtreten muss, hat sich demnach im vergangenen Jahr vervierfacht - schätzungsweise auf 40 Millionen US-Dollar.

Gleichzeitig wurde weniger Geld eingenommen, weil die Absage des Grand Prix von Europa in Spanien dafür sorgte, dass das Einkommen von Delta 2 um 4,3 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar versunken ist. So wurden 2013 nur 19 Rennen ausgetragen. Obwohl Indien und Südkorea in diesem Jahr aus dem Rennkalender herausgefallen sind, wurden sie bereits durch neue Events in Österreich und Russland ersetzt.

Der Finanzchef der Formel 1, Duncan Llowarch, zeigt sich jedenfalls zufrieden mit dieser Entwicklung, "wenn man die fortlaufenden Effekte der Wirtschaftskrise bedenkt - gerade im Bezug auf die Austragungsländer der Meisterschaft oder andere Gebiete, in denen die Gruppe Geschäfte abwickelt." Trotz der finanziellen Einbußen hat die Formel 1 im Vorjahr 32 neue Mitarbeiter eingestellt, was zu einer aktuellen Gesamtzahl von 325 führt.

Die größten Fragezeichen schweben aber über dem wichtigsten von ihnen, denn Formel-1-Boss Bernie Ecclestone muss sich in München einem Bestechungsverfahren stellen. Bei einer Niederlage könnte dem 83-Jährigen eine Gefängnisstrafe drohen. Er wird beschuldigt, einen Teil des Bestechungsgeldes von 44 Millionen US-Dollar bezahlt zu haben, um 2006 den Verkauf der Formel 1 an CVC gesteuert zu haben, da er so im Amt bleiben konnte. Ecclestone bestreitet die Vorwürfe und betont, seinen Namen vor Gericht reinwaschen zu wollen.