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  • 20.01.2017 12:18

  • von Roman Wittemeier

Formel E: Zehn-Jahres-Plan soll die Szene sichern

Formel-E-Boss Alejandro Agag erklärt den Fahrplan der Serie bis ins Jahr 2024: Hohe Vorlaufzeiten sollen Kosten gering halten - Batterien bleiben Einheitsteile

(Motorsport-Total.com) - Während die Teams und Fahrer der Formel E in ihrer dritten Saison (hier der Terminkalender!) um Siege und Punkte kämpfen, wird im Hintergrund an der zukünftigen Ausrichtung der Serie gearbeitet. Zur Saison 2018/2019, dem Jahr eines möglichen Mercedes-Einstiegs, soll ein neues Chassis kommen. Das Design des Autos ist derzeit in der finalen Abstimmung.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Wollen bald einen Zehn-Jahres-Plan vorstellen: Agag und FIA-Präsident Todt Zoom

"Die ersten Tests mit dem Fahrzeug sollten in rund zehn Monaten beginnen", so Serienboss Alejandro Agag. "Das Design können wir hoffentlich schon bald vorstellen." Die Formel E will auf absehbare Zeit bei einem Einheitschassis bleiben, gleichzeitig aber weitere Bereiche für eigene Entwicklungen öffnen. "Wir sprechen mit der FIA über einen Zehn-Jahres-Plan, der in drei Phasen unterteilt ist", erklärt Agag. Phase eins umfasse die ersten vier Saisons, die im Frühjahr 2018 abgeschlossen sein werden.

Die zwei weiteren Phasen sollen jeweils drei Rennsaisons umfassen. "Es wird Freiheiten beim Antrieb geben, aber sehr wahrscheinlich werden wir in diesen insgesamt zehn Jahren bei Einheitsbatterien bleiben. Für die dritte Phase ist das noch nicht ganz sicher, es kann sich vielleicht noch ändern", sagt der Spanier. Die Batterien und die entsprechenden Zellen werden zentral weiterentwickelt. "Wir planen gemeinsam mit der FIA gewisse Freiheiten für Antriebe an Vorder- und Hinterachse."

"Die FIA wird unseren Zehn-Jahres-Plan bald in der Öffentlichkeit vorstellen. Dies ist wichtig für die Stabilität der Serie und die Planungen bei den involvierten und interessierten Herstellern", erklärt Agag. Die Roadmap der Formel E soll vor allem eines gewährleisten: überschaubare Kosten. Eine freie Entwicklung aller Bereiche der Elektrorenner würde zwangsläufig zu einer Kostenexplosion führen. Die LMP1-Klasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) hat dies zuletzt verdeutlicht.

Während in der WEC bislang nur drei Marken (Audi, Porsche und Toyota) gegeneinander antraten und die Zahl in diesem Jahr auf zwei reduziert ist, sind in der Formel E mehr Hersteller engagiert - und noch einige weitere in Sicht. Agag und allen Verantwortlichen bei der FIA ist klar: Wenn Autmobilriesen wie Audi, BMW, Renault, DS (Citroen), Jaguar, Mahindra und Mercedes (ab 2018) ihre Entwicklungsmaschinerien in Stellung bringen, geht vielen schnell die finanzielle Puste aus.


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"Man muss einen klaren Weg über viele Jahre aufzeigen", sagt der Formel-E-Boss. "Wenn es entsprechenden Vorlauf gibt, dann spart dies Kosten. Zeit ist im wahrsten Sinne Geld. Wenn die Hersteller in kurzer Zeit einen kompletten Antrieb entwickeln müssen, dann gehen die Kosten exponentiell in die Höhe. Je länger die Vorlaufzeit, desto besser für alle. Die FIA versucht, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, denn Nachhaltigkeit und überschaubare Kosten sind Kernelemente der Formel E."