• 16.08.2016 11:12

  • von Roman Wittemeier

Kritik an Jean Todt: Hat der FIA-Boss zu viel Angst?

Ex-FIA-Präsident Max Mosley sieht nur einen einzigen Weg, um dem Verband schnell wieder mehr Formel-1-Macht zu verleihen: Gerichte sollen entscheiden

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 wird seit vielen Monaten immer wieder über die Strukturen gestritten. Das aktuelle Konstrukt zur Regelfindung kommt nicht bei allen Beteiligten gut an. Derzeit werden von der Strategiegruppe konkrete Vorschläge erarbeitet, anschließend leitet die Formel-1-Komission entsprechende Papiere an den FIA-Weltrat weiter, um abschließend abzustimmen. Das Problem: An diesem Prozess haben einige Teams mehr Anteil als andere, weil beispielsweise Sauber nicht in allen Gremien vertreten ist.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Ex-FIA-Präsident Max Mosley kritisiert seinen Nachfolger Jean Todt Zoom

Sauber und Force India haben dieses - ebenso wie die ungleiche Verteilung der Vermarktungserlöse - bei der Wettbewerbskommission der Europäischen Union (EU) in Brüssel bemängelt. Auch FIA-Präsident Jean Todt ist das aktuelle Vorgehen ein Dorn im Auge, weil sein Automobil-Weltverband kaum direkten Einfluss nehmen kann - es sei denn, Entscheidungen werden aufgrund von Sicherheitsrelevanz getroffen. Der Franzose möchte wieder mehr Formel-1-Macht, kommt aber nicht gegen die noch bis 2020 gültigen Vereinbarungen an.

Er könne sich nicht einfach über die gültigen Vereinbarungen von Formula One Management (FOM, unter Leitung von Bernie Ecclestone), den Formel-1-Teams und der FIA hinwegsetzen, so Todt. "Ich kann nicht zulassen, dass die FIA womöglich verklagt wird und dann vor Gericht verliert", meint der ehemalige Ferrari-Rennleiter. "Todt hat einfach Angst vor einer Klage", sagt Ex-FIA-Boss Max Mosley in der britischen 'Times'.

Der Brite würde es an Todts Stelle darauf ankommen lassen. "Ein Verfahren laufen lassen und die Entscheidung abwarten - das ist die einzige Möglichkeit", sagt Mosley. "Todt steht aber für Frieden und für Kompromisse. Man muss sich entweder auf ein Gerichtsverfahren einlassen, oder man lässt es gleich. Man muss sich vorbereiten und dann Vollgas voraus gehen." Nach Ansicht von Mosley könnten sich bei einer Entscheidung vor Gericht innerhalb von nur 18 Monaten neue Machtverhältnisse etablieren lassen.

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