powered by Motorsport.com
  • 25.07.2016 15:22

  • von Dominik Sharaf

Schon in Hockenheim: Ersetzt Vandoorne Haryanto bei Manor?

Die Finanzierungsprobleme des Indonesiers könnten dem McLaren-Junior eine unerwartete Chance eröffnen - Noch verucht Haryanto, Geld zusammenzukratzen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Junior Stoffel Vandoorne könnte zügiger in die Formel-1-Startaufstellung zurückkehren als viele vermutet hätten. Der Belgier könnte dem Vernehmen nach bereits in wenigen Tagen beim Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim bei Manor andocken und Rio Haryanto ersetzen. Da der Indonesier um Fördergelder seiner Regierung bangt, soll sich das Team bei der Suche nach einem möglichen Ersatz auf Vandoorne festgelegt haben. Bei McLaren gibt man sich schmallippig.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoornes Aussichten auf die Formel 1 haben eine neue Perspektive Zoom

"Nein, nein", winkt Rennleiter Eric Boullier ab, um dann doch alle Türen für den Deal aufzustoßen. "Aber da Stoffel ein Mitglied der McLaren-Familie ist, könnten wir es in Erwägung ziehen, ihm dieses Jahr dort Rennerfahrung zu geben. Wir würden uns anhören, was sie anbieten." Es scheint dabei keine Rolle zu spielen, dass Manor seine über eine Technikpartnerschaft gespannten Drähte nach Woking komplett gekappt hat und mittlerweile nur noch mit Mercedes zusammenarbeitet.

Das heißt auch: Es gibt keine Gespräche über Details, aber offenbar eine Galgenfrist für Haryanto. Angeblich beschränkt sich sein für die komplette Saison gültiger Vertrag auf die ersten zehn Grand Prix, wenn unabhängig von seinen Leistungen keine weiteren Gelder mehr fließen. Sportlich war er im Vergleich mit Mercedes-Talent Pascal Wehrlein jedoch durchaus beachtlich unterwegs.

Manager Piers Hunnisett sagt 'Autosport', dass die Suche nach Sponsoren in der Sommerpause vorankommen könnte: "Ich hoffe, dass das Team auch so denkt und uns etwas Zeit gibt. Sag niemals nie." Teammanager Dave Ryan scheint eine Trennung nicht zu begrüßen, obwohl er Vandoorne als "brillant" bezeichnet. "Es liegt an ihnen, diesen zu erfüllen. Wir wollen, dass Rio fährt, aber letztlich hängt es am Budget. Da sind wir einen Schritt weit weg", so der Manor-Mann.


Fotostrecke: Fernando Alonsos McLaren-Achterbahnfahrt

Vandoorne scharrt bereits mit den Hufen: "Bahrain fühlt sich an, als sei es Jahrzehnte her - ist es eigentlich auch", sagt er über seinen jüngsten und einzigen Start in Bahrain als Fernando-Alonso-Ersatz. Und der nächste? "Es gibt kein Datum", so der GP2-Champion. Mögliche Alternativen zu Vandoorne sind der Indy500-Gewinner und Ersatzfahrer Alexander Rossi sowie Haryanto-Vorgänger Will Stevens. An seinen Super-Formula-Verpflichtungen in Japan sollte der Coup nicht scheitern, es kommt nur beim Mexiko-Grand-Prix zu einer Terminüberschneidung.