• 13.07.2012 13:08

  • von Tim Westermann / Press.Injection

VW Polo Blue GT: Der Spritsparer

Wie Volkswagens künftiges Zweiliterauto beweist, werden Autos in Zukunft immer verbrauchsärmer dahinrollen

(Motorsport-Total.com/Auto-Medienportal) - Die Vernunft sagt uns: Elektroautos könnten eine Zukunftsperspektive sein. Das würde die Öl-Abhängigkeit mindern, die Luftqualität steigern, die -Problematik entschärfen. Das ist der gute Teil dieser Vision - denn mehr als eine Vision ist es nicht! Die Fakten abseits der Strom-Euphorie sehen anders aus. So lange ein - noch dazu extrem teurer - Elektrowagen wegen der dürftigen Batterieleistung nicht mal nonstopp von Braunschweig zum Flughafen Hannover und zurück fahren kann, bleiben Autos mit Verbrennungsmotoren noch Jahrzehnte lang aktuell.

Titel-Bild zur News: VW Polo Blue GT

VW hat mit seinem neuen Polo einen sportlichen Spritsparer erschaffen

Sie werden jedoch - wie Volkswagens künftiges Zweiliterauto beweist - immer verbrauchsärmer dahinrollen. Das heißt aber gleichzeitig: Benziner und Diesel sind keineswegs vom Aussterben bedroht. Und damit werden auch weiterhin sportliche Modelle vom Porsche hinab bis zum kleinen Polo GTI gefragt sein. Worin liegt eigentlich die Faszination dieser Spezies? Rennfahrer-Ass Hans-Joachim Stuck sieht es so: "Die Menschen mögen Sportlichkeit, weil sie Fahrspaß am Lenkrad bereitet. Das hat mit Raserei auf der Straße gar nichts zu tun."

Kein Zweifel: Freude am Fahren ist nach wie vor ein wichtiger Impulsgeber für den Erfolg der Autoindustrie. Braucht man Sportlichkeit? Nein. Aber viele Kunden wollen sie. Das ist High-Tech-Genuss. Und das bedeutet: Spitzenleistung bei Motor, Fahrwerk, Bremsen, Getriebe, Auspuffanlage, Instrumenten, Felgen. Diese Faktoren entscheiden auch im Motorsport.

Klar, dass es eine enge Verzahnung zwischen Renngerät und Serienprodukt gibt. Sport stützt das Image einer Marke, aber sportliche Straßenautos sind auch ohne Automobilsport undenkbar. Waren noch vor 50 Jahren nur wenige Fabrikate werksseitig im Motorsport aktiv, so wandelte sich das später ins krasse Gegenteil. Heute gibt es kaum eine Marke auf der Welt, die nicht bei Rennen oder Rallyes engagiert ist.


Fotos: VW Polo Blue GT


Im VW-Konzern ist das nicht anders. Audi fährt in der DTM, konkurriert bei den Langstreckenrennen (wie in Le Mans) und ist mit dem R8 in den GT-Rennen vertreten. Ebenso wie Porsche und Lamborghini. Skoda fährt erfolgreich in der IRC-Rallye-Meisterschaft. Die Konzernmutter Volkswagen ist aktuell auf die WRC fixiert und unterstützt Nachwuchs-Rennklassen (wie die Formel 3) und initiierte den sehr fortschrittlichen Scirocco-R-Cup mit Erdgas-Rennern.

Auch die Markenpokale haben bei VW Tradition. Es gab schon 1976/77 einen Scirocco-Cup, danach Golf-Cup, Lupo-Cup, Polo-Cup. Diese Rennen mit gleichwertigen Fahrzeugen gelten als exzellente Motorsportschule. Viele Spitzenfahrer begannen dort, andere wählten den Weg über VW-Rennwagen wie die Formel V oder Formel 3. Bei Volkswagen agiert die Abteilung Motorsport nun mit Jost Capito als kompetentem Chef auf hoch professioneller Basis.

Gespickt mit sportlichem Fahrvergnügen

Und die vielfältigen Racing-Erfahrungen beflügeln über Spezialisten-Teams wie der R-GmbH auch die Potenz der normalen Serienautos. Nicht zuletzt ist es aber die technische Entwicklung unter Dr. Ulrich Hackenberg, die für fast alle innovativen Fahrzeugprojekte im Volkswagen Konzern verantwortlich zeichnet. Beim neuen Polo Blue GT wurden eben jene Gene von sportlichem Fahrvergnügen und umweltschonender Sparsamkeit zusammengefügt. Eine Meisterleistung.

Der Polo Blue GT besticht wie alle Typen seiner Modellpalette mit dem Charme der Einfachheit. Doch er ist gleichzeitig ein Symbol für Präzisionsarbeit und Qualität. In jeder Hinsicht. Und das ist zweifellos ein Trend: Hochwertigkeit und keinerlei Verzicht auch beim Kleinwagen. Hinzu kommt, dass auch der Einstiegspreis (rund 19.000 Euro) angesichts der hochwertigen Spartechnologie akzeptabel ist. Das macht VW keiner so schnell nach.

Den Polo gibt es seit 1975. Mehr als 13-Millionen Exemplare sind davon bisher verkauft worden. G-40. Polo GTI, Blue Motion: Sie alle sind Meilensteine der nunmehr fast 40-jährigen Modellhistorie. Der Blue GT wird sich nahtlos einfügen. Dieser VW-Flitzer schließt die Lücke zwischen dem Umweltmeister BlueMotion und dem dynamischen GTI-Modell.

Der Polo besticht auch durch viel Leistung

Schon äußerlich vereint sich sportliches Design vom Polo GTI mit der verfeinerten Aerodynamik des BlueMotion. 17-Zoll-Räder und ein um 15 Millimeter tieferes Fahrwerk lassen den Blue GT sprichwörtlich "fett auf den Rädern stehen." Der 1,4-Liter TSI Motor besticht durch viel Leistung aus kleinem Hubraum. 140 PS wuchtet der Vierzylinder auf die Antriebsachse. 210 km/h Spitze, im Sprint auf 100 vergehen nur 7,9 Sekunden.

Das Novum ist aber die sparsame Technologie der Zylinderabschaltung. Bei konstanter Fahrt werden die Zylinder zwei und drei abgeschaltet, solange vom Drehmoment nicht mehr als 100 Newtonmeter abgefordert werden. Beim Mitschwimmen im Stadtverkehr reicht das. Und sogar bei Landstraßen-Geschwindigkeiten meldet das Zentraldisplay erstaunlich oft, dass gerade nur zwei Zylinder aktiv sind.

Das spart im Schnitt 0,4 Liter auf 100 Kilometer ein. Bei Tempo 50 sogar bis zu einem Liter. Der Polo Blue GT ist ein rundum gelungenes Fahrzeug. "Wir wollen natürlich weiterhin Lust aufs Auto machen", betonte einst Volkswagen-Chef Martin Winterkorn. Und dazu passt eben auch dieser neue, innovative Polo Blue GT ganz besonders gut.