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  • 11.11.2011 10:12

Land Rover 2012: Noch immer der Fels in der Brandung

Mit dem Range Rover Evoque brachte Land Rover ein neues Designkonzept auf den Weg. Doch auch die ehrwürdige Tradition des Hauses wird 2012 hochgehalten

(Motorsport-Total.com/Auto-Medienportal) - Es sei ein Tanz auf Messers Schneide, konnte man überall hören, als Jaguar mit dem XF die klassische Kundschaft der britischen Nobelmarke scheinbar vor den Kopf stieß. Doch die Wende zu einem völlig neuen Design brachte dem Konzern mit den beiden Traditions-Marken ein besseres Geschäft.

Titel-Bild zur News: Range Rover 2012

Der Range Rover Sport war bislang das erfolgreichste Modell

Bei Land Rover steht jetzt ein ähnlich radikaler Wechsel an. Der Range Rover Evoque kommt frech, jung und modisch daher. Alles drei Eigenschaften, gegen die sowohl die Land Rover- als auch die Range Rover-Modelle bisher immun waren und auch im Modelljahrgang 2012 immer noch sind.

Seit dem Marktstart Mitte September liegen aus Deutschland schon 1500 Bestellungen für den Range Rover Evoque vor, eine große Zahl, wenn man im Blick hat, dass es Land Rover in den ersten neun Monaten dieses Jahres in Deutschland auf 5913 Neuzulassungen gebracht hat, fast elf Prozent mehr als von Januar bis September 2010.

Erfolgreichstes Modell war bisher der Range Rover Sport, gefolgt vom Uropa Land Rover Defender und dem Land Rover Freelander. Angesichts seines Anfangserfolgs wird der trendige Evoque mit aufs Podest wollen. Damit hat Land Rover dann denselben Generationskonflikt im Haus wie vorher die Schwestermarke Jaguar: auf der einen Seite eine scheinbar unüberwindlich starke Tradition und auf der anderen der fröhliche Zeitgeist.

Über den knorrigen Charakter des Urviechs Defender muss man nicht lange reden. Er wird sich nicht ändern, bis er 2015 durch eine komplette Neuentwicklung abgelöst wird. Schon im kommenden Jahr wird der zweimillionste Defender seit 1948 produziert werden, wobei das Modell von 2012 sich zumindest optisch und bei den Geländequalitäten immer noch ans Vorbild hält.

Ein bisschen leiser ist er geworden; ein bisschen schneller darf er fahren (143 km/h statt 135 km/h); der alte Vierzylinder-Diesel aus dem Hause Ford hat nun nur noch 2,2 Liter Hubraum und einen Dieselpartikelfilter, was ihm bei Zulassung als leichtes Nutzfahrzeug die Euro 5-Abgastufe und damit die grüne Plakette einbringt. Seine erstaunlich vielen deutschen Fans werden das zu schätzen wissen.

Land Rover Defender

Das letzte Urviech einer aussterbenden Art: Der Land Rover Defender 2012 Zoom

Für die Tradition steht auch im Modelljahr 2012 der Range Rover mit seinen Varianten. Seit 40 Jahren ist der "Range" der große Luxus-Geländewagen mit Platz für die ganze Familie, guten Straßeneigenschaften und genug Zugkraft auch für sehr große Pferdeanhänger.

Der Begriff "Sports Utility Vehicle" war noch längst nicht erfunden, da rollte er schon als eines - und nicht nur über die engen englischen Landstraßen. Gut verdienende Anglophile zeigten sich schon damals auch in Deutschland gern mit ihm. Er verlieh und verleiht seinem Fahrer ein Stück vom Glanz britischer Tradition in einem zeitlosen Stil.

Für einen Designer muss es eine harte Aufgabe sein, am äußeren Erscheinungsbild eines Range Rovers gerade so viel verändern zu müssen, dass Eingeweihte die Generationen unterscheiden können. Beim 2012er Range Rover bekommen die Scheinwerfer und Heckleuchten neue Einfassungen sowie eine Kühlergrilleinfassung in Schwarz. Türgriffe und Lufteinlässe werden in Wagenfarbe lackiert.

Hoffentlich war das alles nicht schon zuviel für die Puristen, die auf das Äußere achten, aber innen gern alle Annehmlichkeiten, Assistenzangebote und Luxusausrüstungen wählen wie die beiden Varianten des Range Rover Vogue (Silver und Black) oder erst recht im "Autobiography", und die gern auch mal einen stärkeren Motor bestellen.

Im Range Rover sind das der 4,4 Liter-Achtzylinder-Diesel TDV8 mit 230 kW/313 PS und einem maximalen Drehmoment von 700 Newtonmetern (Nm) oder der 5,0-Liter-V8-Kompressor-Benziner mit 375 kW/510 PS und 625 Nm mit der Sechs-Gang-Automatik von ZF.

Für den Range Rover Sport steht der Kompressor-Benziner ebenfalls zur Wahl. Gewählt werden aber in der Mehrzahl die Sechszylinder-Diesel mit drei Litern Hubraum. Der stärkere leistet 188 kW/256 PS und braucht im Schnitt nach EU-Norm aktuell 8,8 Liter (nach 9,2 Liter).

Die 155 kW/211 PS-Version braucht 8,5 Liter (nach 9,2 Liter). Diese beiden Sechszylinder-Diesel sind im Sport wie auch im Land Rover Discovery in der Serie kombiniert mit der Acht-Gang-Automatik von ZF.

Der Sport-Range lockt mit leichten Retuschen außen und mit neuen Innenraumkonzepten für die Versionen "Autobiography" und "Limited Edition". Neu sind eine elektrisch betätigte Heckklappe und ein Sieben-Zoll-Touchscreen mit Dual View-Technik, auf dem der Pilot der Navi und der Beifahrer einem Spielfilm folgen kann.

Im Topmodell Logic finden sich eine Harman-Kardon-Anlage mit 17 Lautsprechern und eine Sprachsteuerung, bei der sogar Abkürzungen zur Bedienung ausreichen.

Land Rover Discovery

Auch der Land Rover Discovery 2012 betont die klassische Tradition Zoom

Der Land Rover Discovery - liebevoll "Disco" genannt - steht nun serienmäßig auf 19-Zoll-Räder und gegen Aufpreis auf neuen 20-Zoll-Rädern mit fünf Doppelspeichen. Drei neue Ausstattungspakete (Technologie-Paket, HSE-Luxuspaket und Sichtpaket) stehen zur Wahl.

In der Logic-Version sind ebenfalls die Harman-Kardon-Anlage und die Spracherkennung an Bord. Fürs richtige Verhalten bei allen Straßenverhältnissen sorgen auch beim Discovery die elektronische Luftfederung in Verbindung mit dem Terrain-Response-System, die Bergab- und anfahrhilfe, ESP und Anhängerstabilisierung.

Auch beim Discovery darf man das Modell 2012 mittlerweile schon unter dem Aspekt der Traditionspflege betrachten. Aber den Status der Range Rover hat er noch nicht erreicht. Heute noch stehen die als scheinbar unverrückbare Felsen in der Brandung der Modewellen.

Beim Jaguar XF und erst recht beim Range Rover Evoque haben die Briten Mut zu Neuem bewiesen und sind belohnt worden. Mal sehen, ob sie ihrer Stilikone Range Rover auch ans Blech gehen. 2012 wird das sicher nicht geschehen, auch wenn das Unternehmen gerade angekündigt hat, in den kommenden fünf Jahren werde es bei beiden Marken 40 neue Modelle geben.

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